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Die ukrainischen Kirchen Roms: Wichtige Orte des Friedens und Gebets im Ukraine-Krieg

Papst Franziskus in der Kirche Santa Sofia im Januar 2018
Der Innenraum der Kirche SS. Sergio e Bacco in Rom

Die Kirche der heiligen Sergius und Bacchus ist eine Klosterkirche und betreut einen Teil der Ukrainer in Rom. Im Herzen des alten Rom, am Rione Monti, blickt sie auf einen Platz, der für seine Restaurants berühmt ist.

Die Chefredakteurin unserer italienischen Schwesternagentur ACI Stampa, präsentiert sie zusammen mit einer weiteren ukrainische Kirche in der Ewigen Stadt:

Der Ursprung der Kirche der heiligen Sergius und Bacchus reicht bis ins IX. Jahrhundert zurück, mit den ersten Mönchen; die Leute im Volk nannten sie "Serio e Baco".

Mariano Armellini schreibt in seinem legendären Buch über die Kirchen Roms: "Seit dem IX. Jahrhundert erinnert man sich an die Ecclesia ss. Sergii in Suburra, dem ein Kloster namens Canelicum angegliedert war. 1413 wurden die Mönche durch einen Erzpriester und einige Kleriker ersetzt.(...) In der Nähe der Kirche befand sich das Krankenhaus der Albaner. Bruzio sagt über diese Kirche: ´Sie wurde wieder aufgebaut, nachdem die auf dem Kapitolinischen Hügel zerstört worden war; von Kardinal Antonio Barberini, Kapuziner und Bruder von Urban VIII. Dieser Papst vertraute sie den basilianischen Ruthenen an, die ein griechische Liturgie, aber in dalmatischer Sprache, besitzen. Sie ist sehr alt und war eine Pfarrkirche. 1741 wurde sie mit den Spenden einiger Gläubigen, die das Bild der Muttergottes auf dem Hochaltar verehrten, wieder aufgebaut. Dieses heilige Bild ist eine Kopie jenes von Zyrovici in Litauen; es wurde circa 1718 unter dem Putz der Wand neben der Sakristei entdeckt. Von dort wurde es auf Anordnung Clemens XI´ entfernt und im darauffolgenden Jahr dort angebracht, wo man es heute sehen kann. Bei dieser Gelegenheit wurde die Kirche in “Madonna del Pascolo” umbenannt. Im Jahr 1622 wurde sie von Gregorio XV. dem Orden der Minimi des heiligen Franz von Paola anvertraut, die sie verließen, als sie in ihre Kirche in der Nähe von S. Pietro in Vincoli zogen.´"

Für einen Blick auf die jüngere Geschichte kann man die Website der heutigen ukrainischen Gemeinde in Rom besuchen.

In den 30er Jahren des XVII. Jahrhunderts bemühten sich die Metropoliten Josyf Veliamyn Rutsky und Rafajil Korsak, in Rom den Sitz der (griechisch-katholischen) Kirche des vereinten Kiews zu errichten. Am 25. Juni 1640 fand im Apostolischen Palast am Quirinal eine Versammlung statt, an der der Heilige Vater Urban VIII. (6. August 1623 - 29. Juni 1644) und elf Kardinäle teilnahmen. Während dieses Treffens wurde ein Dekret verkündet, wonach die Kirche der Heiligen Märtyrer Sergius und Bacchus von Rom zusammen mit den angeschlossenen Gebäuden den vereinigten Ruthenen zugesprochen wurde.

Mitte des 18. Jahrhunderts versuchte die russische zaristische Regierung, sich die Kirche der Heiligen Sergius und Bacchus sowie die dazugehörigen Gebäude anzueignen, und behauptete, dass das Anwesen "dem basilianischen Orden gehörte, der sich auf russischem Territorium befand". Aber die Kongregation von Propaganda Fide bewies, dass die Gebäude und die Kirche Eigentum des Apostolischen Stuhl waren und nominierte einen italienische Priester als deren Verwalter. Dieser betreute sie von 1830 bis 1897.
Schließlich gründete der Vikar des Papstes am 8. September 1970 auf Wunsch von Kardinal Slipyi in Rom eine persönliche Pfarrei für die katholischen Ukrainer des byzantinischen Ritus, die im Gebiet der Diözese Rom lebten. Die Pfarrei "SS. Sergio e Bacco degli Ucraini" wurde 1976 vom italienischen Staat anerkannt und seit diesem Jahr ernennt der Vikar Seiner Heiligkeit den Pfarrer für die Kirche, seit dem Jahr 2000 auch den Pfarrvikar.

Rom hat neben SS. Sergio e Bacco noch ein weiteres wichtiges Zentrum für katholische Ukrainer des orientalischen Ritus: Die Basilika Santa Sofia in Boccea. Sie befindet sich am nördlicher Stadtrand Roms.

Dabei handelt es sich um ein modernes Gebäude im orientalischen Stil, dessen Bau vom Großerzbischof der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche und späteren Kardinal Jossyf Slipyj im Februar 1963, unmittelbar nach seiner Rückkehr aus der Gefangenschaft in einem sibirischen Gulag, dringend gewünscht wurde. Es begann also eine Spendensammlung für den Bau einer Kirche für die ukrainische griechisch-katholische Gemeinde.

Heute ist die Gemeinde international ausgerichtet.

1985 wurde sie durch Papst Johannes Paul II. zur Titelkirche "Santa Sofia a Via Boccea" und 1988 zur Basilica minor erhoben.

Der erste Titular war Kardinal Myroslav Ivan Ljubačivs'kyj, der zweite Kardinal Ljubomyr Huzar.

Bei Santa Sofia handelt es sich um eine Kirche mit fünf Kuppeln im neobyzantinischen Stil, die innen vollständig mit goldenen Mosaiken ausgestattet ist; das wichtigste davon ist das Mosaik der göttlichen Weisheit und der Heiligen Eucharistie. Über dem Stuhl des Zelebranten befindet sich das Wappen von Kardinal Jossyf Slipyj mit dem Wahlspruch "Per aspera ad astra".

An die Basilika angebaut befindet sich ein sehr lebendiges pastorales Zentrum.

Der Besuch der beiden römischen Kirchen ist eine hervorragende Gelegenheit, mehr über die Präsenz der Ukrainer in Rom und ganz Italien zu erfahren. Bereits vor dem Krieg lebten auch in Deutschland rund 130.000 ukrainische Staatsbürger. 

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