Córdoba, 23 August, 2022 / 1:36 AM
Erzbischof Ángel Rossi von Córdoba in Argentinien hat die "Monstrosität" des mutmaßlichen Mordes an fünf Babys in einer Neugeborenenklinik verurteilt – ein Fall, der das ganze Land schockiert hat.
In seiner Predigt während der Heiligen Messe, die er am Sonntag, dem 21. August, in der Pfarrei des heiligen Rochus feierte, sagte er: "Natürlich schließen wir uns dem immensen Schmerz dieser Familien, dieser Mütter und dieser Väter an, die weinen aufgrund dieser Monstrosität, die in der Neugeborenenklinik geschehen ist."
"Hoffentlich wird der Fall geklärt und Gerechtigkeit geübt. Wir schließen uns ihrem Leid an", betonte er. "Möge der Herr uns schenken, diese Menschen begleiten zu können und auch darüber nachzudenken, was es heißt, sich um die Kinder zu sorgen."
Der Fall
Am Freitag, dem 19. August, hatte die argentinische Justiz die Krankenschwester Brenda Agüero aus der Neugeborenenklinik Dr. Ramón Carrillo in der Stadt Córdoba verhaftet, die des "heimtückischen Mordes" an fünf Babys beschuldigt wird, die Anfang Juni in diesem Krankenhaus gesund auf die Welt gekommen waren.
Die Justiz beschuldigte auch drei weitere Angestellte, darunter Liliana Asís, die ehemalige Direktorin des Krankenhauses, des "Verbrechens der Unterlassung ihrer Pflichten als öffentliche Bedienstete."
Laut Angaben der argentinischen Zeitung Clarín gibt es neben den toten Babys acht weitere, die nach ihrer normal verlaufenen Geburt Behandlungen unterzogen wurden, die schwerwiegende Folgen hatten. "Sie haben überlebt, aber mit irreparablen Folgen", erklärte Anwalt Carlos Nayi, der die Mütter vertritt, die jetzt Gerechtigkeit fordern, gegenüber der Zeitung.
Am selben Freitag, dem 19. August, organisierte eine Gruppe von Eltern, Verwandten und Freunden einen "Fackelmarsch" vor der Neugeborenenklinik, um Gerechtigkeit und die Aufklärung des Falls zu fordern. "Mütter des Schmerzes", "Eine Umarmung für die Familien", "Nie wieder leere Wiegen" und "Die Mörderin soll büßen" waren einige der Parolen, die auf den Transparenten zu lesen waren.
Laut Infobae sammelt der für den Fall zuständige Staatsanwalt Raúl Garzón Beweise aus den Autopsieberichten und aus der Art und Weise, wie den Babys einige Substanzen – wie beispielsweise Kalium – zugeführt worden waren.
Eine Überdosis Kalium hatte wohl den Tod der Babys verursacht.
Abtreibung und ungeborene Kinder
Der Erzbischof von Córdoba begrüßte die "ethische Empörung", die dieser Fall hervorrief, und stellte Betrachtungen darüber an, welche Haltung man gegenüber den ungeborenen Kindern einnehmen sollte, die durch Abtreibung sterben.
"Wie schön wäre es, wenn wir die gleiche ethische Empörung für die ungeborenen Kinder hätten! Diese Kinder [die starben], waren vor einigen Monaten im Bauch der Mutter gewesen", so der Prälat. "Und diese mörderische Krankenschwester – wenn sie es ist, wohlgemerkt, wir müssen es beweisen; heute ist sie im Gefängnis und wir verurteilen sie – wenn die Babys vor ein paar Monaten im Mutterleib gewesen wären, hätte ihr das Gesetz erlaubt, das Gleiche zu tun, also das Kind durch Abtreibung zu töten."
Der Erzbischof bedauerte auch, dass das am 30. Dezember 2020 verabschiedete Abtreibungsgesetz diejenigen sanktioniert, die sich als Teil des medizinischen Personals weigern, Abtreibungen durchzuführen.
"Schauen Sie sich an, wie primitiv wir sind, wenn es um Urteile geht. Die Krankenschwester wird jetzt durch das Gesetz geschützt, was wichtig ist; wenn sie es nicht getan hätte (die Babys töten), als die Frauen noch schwanger waren, dann würde sie das Gesetz verurteilen, weil sie es nicht getan hat."
Bischof Rossi bemerkte: "Das soll natürlich nicht gutheißen, was geschehen ist. Im Gegenteil. Es geht darum, dass diese Empörung sich hoffentlich auch auf die ungeborenen Kinder ausweitet. Der einzige Unterschied, den es paradoxerweise gibt, besteht darin, dass sie noch nicht geboren sind, wir sehen sie noch nicht von Angesicht zu Angesicht."
(Die Geschichte geht unten weiter)
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"Was ist der Unterschied zwischen diesen kleinen Kindern und denen im Bauch der Mama? Dass wir manche sehen und andere nicht", bekräftigte er.
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