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Energiewende wird in Afrika wohl "soziale und ökologische Verwüstungen" anrichten: Experte

Namib, eine Wüste an der Südwestküste Afrikas

Afrika werde wohl "soziale und ökologische Verwüstungen" erleben, wenn der globale Norden zur Nutzung von grüner Energie anstelle von Energie aus fossilen Brennstoffen übergeht, zeigte sich ein Vertreter des Jesuit Justice and Ecology Network – Africa (JENA), einer Abteilung der Jesuit Conference of Africa and Madagascar (JCAM), überzeugt.

In einer Erklärung, die ACI Africa, der für Afrika zuständigen englischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch, am 13. Juni zur Verfügung gestellt wurde, sagte der Forschungs- und Politikanalyst für Nahrungsmittel- und Klimagerechtigkeit von JENA, der Abbau von Mineralien wie Graphit, Lithium und Kobalt, die für grüne Energie benötigt werden, werde in afrikanischen Ländern und an afrikanischen Küsten verheerende Folgen haben.

"Dieser voraussichtliche Anstieg der Mineralienproduktion wird wahrscheinlich soziale und ökologische Verwüstungen im großen Stil mit sich bringen, wenn der Bergbau nach einem Business-as-usual-Ansatz ausgeweitet wird. Das Ergebnis wäre inakzeptabel", sagte Bryan Galligan.

Galligan, ein Jesuit, sagte, eine gerechte Wende könne nicht ohne Gerechtigkeit im Bergbau erreicht werden.

"Die globale Wende zu grüner Energie wird den Anforderungen der Gerechtigkeit nicht gerecht werden, wenn die vorherrschenden Modelle der Ressourcengewinnung nicht beseitigt und durch integrativere und nachhaltigere Alternativen ersetzt werden", sagte er.

Der JENA-Vertreter fügte hinzu, die natürlichen Ressourcen Afrikas sollten zwar die Quelle für gemeinsamen Wohlstand und Reichtum sein, dass aber "koloniale Modelle der Ressourcengewinnung fortbestehen, die in vielen rohstoffreichen Ländern zu Menschenrechtsverletzungen, Umweltzerstörung und schlechter Regierungsführung führen".

Eine Ausweitung der kolonialen Modelle zur Gewinnung von Mineralien "wäre ein katastrophaler Weg, um die steigende Nachfrage nach Rohstoffen in einer dekarbonisierten Wirtschaft zu befriedigen", so der jesuitische Gelehrte weiter. Die Umweltauswirkungen des Bergbaus seien erheblich.

Er verwies auf den Fall von Kolwezi in der Demokratischen Republik Kongo, wo die Bergbauaktivitäten den Boden und das Wasser so verschmutzt hätten, dass keine Nutzpflanzen mehr wachsen könnten.

Neben den direkten Auswirkungen schlecht geführter Bergbaubetriebe auf die lokalen Ökosysteme und Lebensgrundlagen könne der Bergbau laut Galligan auch viel weitreichendere Auswirkungen haben, indem er ungeplante Abwanderung und Verstädterung verursache und zu Konflikten mit Holzeinschlag, Kohlenwasserstoffen und Naturschutzgebieten führe.

Der Forschungs- und Politikanalyst für Nahrungsmittel- und Klimagerechtigkeit von JENA ergänzte, das schlimmste Szenario bestünde darin, dass die wohlhabenden Nationen der Welt, die für die hohen Kohlenstoffemissionen verantwortlich sind, auf grüne Energie umsteigen, während der Schaden für Afrikas Ökosysteme und seine Menschen weitergeht.

Der Jesuit sagte weiter, dass Schaden für die Gemeinschaften und das Ökosystem vermieden werden müsse, "indem die soziale und ökologische Zerstörung, die durch Mineralienlieferketten verursacht wird, dokumentiert wird und Länder und Unternehmen für ihre Verstöße gegen internationale ethische Normen zur Verantwortung gezogen werden".

Er unterstrich außerdem die Notwendigkeit, sich für "eine gerechte Wende zu grüner Energie einzusetzen, welche die Ziele des Pariser Abkommens erreicht und gleichzeitig nachhaltige Entwicklung, Klimaresilienz und gemeinsamen Wohlstand im globalen Süden unterstützt".

Übersetzt und redigiert aus dem Original von ACI Africa, der für Afrika zuständigen englischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.

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