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Deutscher Amazonas-Bischof klagt über „extrem“ konservative Priester in seinem Bistum

Bischof Norbert Foerster SVD

Ein aus Deutschland stammender Bischof einer Diözese im Amazonasgebiet von Brasilien hat sich über den Widerstand „einiger extrem konservativer junger Priester“ in seinem Bistum beklagt. Bischof Norbert Foerster SVD von Ji-Paraná sagte am Montag gegenüber katholisch.de, diese Priester seien „gegen Franziskus, gegen Synodalität und gehen das Zusammengehen mit dem Volk Gottes“.

„Es gibt sogar junge Priester, die die Dokumente, die wir als Bischöfe geschrieben haben, einfach verbrennen und nicht an die Gläubigen weitergeben“, sagte Foerster. „Sie gehen nicht zu diesen Treffen, weil Laien anwesend sind und mitbestimmen. Es gibt aber auch andere politisch wie kirchlich extrem konservative Gruppen, die etwa durch die Sozialen Netzwerke sehr viele Menschen beeinflussen und so auch den prophetischen Geist kaputt machen.“

In seinem Bistum gebe es nur 24 Pfarreien, aber „über 1.000 kleine, missionarische Basisgemeinden“, erläuterte der Bischof die Situation in seinem Bistum. „Die Pastoralkoordination haben zwei Frauen übernommen und wir haben jeden Monat ein Treffen mit den Laienleitern aus den Gemeinden, Pastoralsekretariat nennen wir das, das die Richtung der Diözese mitbestimmt. Es geht hier sehr volksnah zu und die Strukturen sind aus meiner Sicht näher an den Menschen – und wir sollten sie auch schlank halten, damit das Geld in den Gemeinden ankommt und nicht in immer größeren Bistumsstrukturen.“

Ein guter Hirte für die Priester zu sein, die Widerstand leisteten, „macht mir durchaus zu schaffen“, räumte Foerster ein. „Ich möchte nicht hierarchisch-autoritär regieren und bestrafen. Es ist aber nicht leicht, miteinander ins Gespräch zu kommen. Wenn ich Landgemeinden besuche, fahren normalerweise der Priester und ich gemeinsam dorthin. Die Distanzen sind sehr groß und so hat man viel Zeit für Austausch auf dem Weg. Einige dieser Priester fahren dann aber absichtlich in eine andere Richtung, um dem aus dem Weg zu gehen.“

„Ich muss leider damit leben, dass sie nichts von dem umsetzen werden, was gemeinsam mit dem Volk Gottes entschieden wurde“, so Foerster. „Manche dieser Priester versuchen etwa mit allen Mitteln, Bibelgruppen in den Gemeinden zu verhindern. Dann versuche ich den Menschen dort zu sagen: Der Ortspriester will das zwar nicht, aber ihr müsst wissen, euer Bischof will das sehr wohl.“

Der Bischof selbst hat – wie andere Bischöfe im Amazonasgebiet auch – eigene Vorstellungen von der Zukunft der Kirche: „Für die Weihe von Frauen als Diakoninnen wären wir als Bischöfe sehr offen. Und der Pflichtzölibat hat in der Kirche über Jahrhunderte nicht existiert. Wenn die Kirche den Zölibat freistellen würde, gäbe es wahrscheinlich auch mehr Priester, die ihn wirklich aus Überzeugung leben würden, statt ihn nur in Kauf nehmen zu müssen, um Priester zu werden. Ich denke, darüber sollte die Kirche nachdenken – auch wenn das nicht alle Probleme lösen wird.“

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