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Was der scheidende US-Botschafter am Heiligen Stuhl über Trump und Franziskus sagt

Papst Franziskus und Donald Trump
Botschafter Kenneth F. Hackett

Niemand könne voraussagen, was Donald Trump macht, wenn er erst einmal am kommenden Freitag in sein Amt als Präsident der Vereinigten Staaten eingeschworen wird. Doch die Wahlkampf-Rhetorik wird er hinter sich lassen – meint zumindest der US-Botschafter am Heiligen Stuhl, Kenneth Hackett.

Im Interview mit CNA sprach Botschafter Hackett über die Präsidentschaft Trumps ebenso wie das Verhältnis mit dem Vatikan der kommenden US-Regierung.

Was von Donald Trumps Präsidentschaft zu erwarten sei? "Ich weiß es nicht": So die lakonische Antwort des 2013 aus dem Ruhestand zurück in den Dienst gebetene Diplomaten, der seitdem als Vertreter der USA im Vatikan fungierte. Schließlich könne niemand die Zukunft vorhersagen.

Gleichzeitig rechne er jedoch damit, dass Trump die Rhetorik des Wahlkampfes hinter sich lassen werde, wenn ihn die Realität des Regierungsgeschäfts erst einmal eingeholt habe.

Eine Nation zu leiten "verlangt von dir, dein Bestes zu geben, Entscheidungen abzuwägen, Ratschläge zu hören, auf der Weltbühne die Rolle zu spielen, zu der die USA fähig ist, und die sie gespielt hat", sagte er. Er selber sei optimistisch, dass "das Gute siegt" und dass Trump "die beste Beratung annimmt, die ihm angeboten wird".

Ein Thema, zu dem Trump während des Wahlkampfes besonders deutlich Stellung nahm, ist Migration. Dabei sparte er nicht mit provokativen und kontroversen Aussagen. Gleichzeitig ist das Thema auch ein Hauptanliegen von Papst Franziskus, der unter anderem mit seinem persönlichen Transport muslimischer Migranten aus Lesbos nach Rom Schlagzeilen machte.

Auf die Frage, ob das Thema zu einem Problem werden könnte für die Beziehungen zwischen der US-Regierung und dem Heiligen Stuhl, antwortete Hackett: "Zwei Regierungen haben nicht zu allen Themen die gleichen Ansichten".

Und wenn Uneinigkeiten zur Sprache kommen sollten, so Botschafter Hackett, dann sei er zuversichtlich, dass jene, die er in der Kurie kenne, zwar zu ihrer Position stehen würden, aber gleichzeitig dialogfähig genug seien, um Lösungen zu finden, die für beide Seiten akzeptabel sind.

"Gerade am Heiligen Stuhl ist man nicht darauf fixiert zu sagen, 'nun, da sind wir eben getrennter Meinung'. Es wird nach Lösungen gesucht, und hoffentlich wird die Regierung Trump auch einen Weg finden", sagte er.

"Derzeit gibt es keine dynamischere moralische Führungsfigur auf der Welt als Papst Franziskus", so Hackett. Er sei zuversichtlich, dass die Regierung Trump einen Weg finden werde, Beziehungen zum Heiligen Stuhl zu pflegen.

Der US-amerikanische Diplomat wird in Kürze seine Amtszeit am Vatikan beenden. Am Tag des Amtsantritts von Trump, dem 20. Januar, fliegt Hackett zurück in die Vereinigten Staaten.

Wer sein Nachfolger am Heiligen Stuhl sein wird, ist noch unklar. Sobald Präsident Trump die Personalie entschieden hat, muss diese Sicherheitsprüfungen unterzogen und vom Senat bestätigt werden. Das dauert mehrere Monate. In der Zwischenzeit hat Hacketts bisheriger Stellvertreter, Lous L. Bono, die Zügel in der Hand.

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