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Geweihte Jungfrau lädt ein, „Sexualität auch aus der Perspektive Gottes“ zu verstehen

Jungfrauenweihe von Bernadette Lang im Salzburger Dom

Die geweihte Jungfrau Bernadette Lange hat betont, man müsse „Sexualität auch aus der Perspektive Gottes verstehen. Und was wir in unserer Welt sehen, ist, dass wir in einer übersexualisierten Gesellschaft leben.“

Lang stellte in einem Interview mit Vatican News ihr im März erscheinendes Buch „Skandalöse Liebe“ mit dem Untertitel „Warum ich auf Sex verzichte und Jesus mein Bräutigam ist“ vor.

Die katholische Theologin empfing vor zwei Jahren im Salzburger Dom die sogenannte Jungfrauenweihe. Lang leitet die „Home“-Akademie in Salzburg und ist dort zuständig für „Persönlichkeitsentwicklung, Jüngerschaft, Nachfolge in der Perspektive Gottes“. Derzeit lebt sie mit über 40 Jugendlichen in einem Haus, wo sie ihnen hilft, „ihre Beziehung zu Gott zu vertiefen“.

Viele Katholiken, aber auch Christen anderer Konfessionen begegneten ihrem Lebensstil mit „großer Wertschätzung“, sagte Lang: „Spannenderweise verbindet sie das sogar mehr mit der katholischen Kirche. Das hat mich sehr überrascht.“

Dennoch treffe sie auch Menschen, die mit der Kirche „nichts am Hut haben“. Bei diesen merke sie, dass es „ein bisschen schwieriger ist, meine Lebensweise zu verstehen“.

„Wie kann man sein Leben für jemanden geben, von dessen Existenz die Menschen nicht einmal überzeugt sind?“, fragte sie. Aber in jedem Fall erlebe sie eine Tiefe der Begegnung und ein „Nachdenken“ darüber, wofür das Leben eigentlich da sei, was den Sinn ausmache: „Und das ist Liebe, Intimität und Sexualität.“

Weg zur gottgeweihten Jungfrau

In Medjugorje, einem Pilgerziel in Bosnien, habe sie „Jesus wirklich kennen gelernt“. Ein Jahr später habe sie während der eucharistischen Anbetung eine Stimme in ihrem Herzen gehört, die sagte: „Willst du mein sein?“ Sie habe sofort gewusst, dass Jesus ihr diese Frage gestellt habe.

Damals konnte sie diese Frage aber noch nicht mit „Ja“ beantworten, bis sie „tiefer“ über ihre Berufung nachgedacht hatte.

Je mehr Lang über die Jungfrauenweihe erfuhr, desto mehr „erwachte“ in ihr eine Sehnsucht danach. Dieser Sehnsucht sei sie dann „Schritt für Schritt“ gefolgt. Mit 21 Jahren legte sie ihr erstes privates Gelübde ab.

Bei einer Jugendveranstaltung wurde sie dann von einer Dame angesprochen, ob sie schon einmal von der Jungfrauenweihe gehört habe. Die Dame sagte: „Ich bin eine virgo consecrata“.

Sie habe ein Dokument des Vatikans über dieses Gelübde gelesen, woraufhin in ihr „ein großer Hunger” nach dieser Lebensform entstanden sei, so Lang.

Das Ordensleben kam für sie nicht infrage: „Ich habe mich da nie richtig hingezogen gefühlt.“

Am 15. August 2022 empfing sie im Salzburger Dom ihre Jungfrauenweihe, zu der sie mehr als 1.000 Menschen eingeladen hatte: „Ich weiß, dass meine Berufung nicht für mich allein ist, sondern dass es etwas ist, das die Kirche und den Leib Christi daran erinnern soll, dass Jesus unser Bräutigam ist und wiederkommen wird.“

Als ein Buchverlag an sie herantrat, um ein Buch über ihre Geschichte zu schreiben, sagte sie schnell zu: „Ich wollte schon immer Schriftstellerin werden, seit ich ein kleines Mädchen war, und gleichzeitig gibt es mir die Möglichkeit, die Geschichte zu erzählen, die Gott in meinem Leben schreibt.“

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