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Geburtenrate in Deutschland sinkt auf niedrigsten Stand seit 2009

Neugeborenes

Die Geburtenrate in Deutschland ist mit 1,36 Kindern pro Frau auf den niedrigsten Stand seit 2009 gefallen, wie das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung am Mittwoch mitteilte.

„Der Krieg in der Ukraine, die gestiegene Inflation oder auch der fortschreitende Klimawandel haben die Menschen zusätzlich zur Pandemie verunsichert. In einer solchen Zeit multipler Krisen setzen viele ihren Kinderwunsch nicht um“, vermutete Martin Bujard, ein Mitverfasser der Studie des Instituts.

Möglicherweise, so die Forscher, haben viele Frauen ihren Kinderwunsch aufgeschoben, um sich erst impfen zu lassen, weil die Impfstoffe damals für Schwangere nicht zugelassen waren.

Den verstärkten Geburtenrückgang ab Herbst 2022 führen die Autoren dann auf andere Krisen in der Endphase der Pandemie zurück, die sich negativ auf den Kinderwunsch ausgewirkt haben könnten.

Eine langfristige Betrachtung der Geburtenrate in der Bundesrepublik Deutschland zeigt seit 1975 vier Jahrzehnte lang mit 1,2 bis 1,4 Kindern pro Frau eine der niedrigsten Raten in Europa.

Zwischen 2015 und 2021 lag sie mit Werten von 1,5 bis 1,6 deutlich höher, was mit familienpolitischen Reformen wie dem Elterngeld und dem Ausbau der Kindertagesbetreuung in Verbindung gebracht wird.

Nach einer in The Lancet im Jahr 2018 veröffentlichten Studie muss die Geburtenrate jedoch – um die Bevölkerung zu erhalten – bei etwa 2,1 Kindern liegen.

Europaweit lag die Geburtenrate im Jahr 2022 nach Angaben der europäischen Statistikbehörde Eurostat durchschnittlich bei 1,46.

„Wir sehen nicht nur in Deutschland, sondern in vielen europäischen Ländern sowohl eine große Verunsicherung durch die zahlreichen internationalen Krisen als auch einen Geburtenrückgang“, meinte Bujard vom Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung.

In den europäischen Ländern, die Daten zu den aktuellen Geburtenraten erhoben haben, sind die Werte weiter gesunken.

Das Muster des Geburtenrückgangs wird sich nach Einschätzung der Forschenden auch in anderen europäischen Ländern zeigen.

In Deutschland werden laut offizieller Statistik pro Jahr mehr als 100.000 Kinder vor ihrer Geburt im Mutterleib getötet. Die Bundesregierung plant, den Zugang zu Abtreibungen noch weiter zu erleichtern.

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