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Was steckt hinter der Nachricht, der Historiker Tom Holland sei auf die Fürsprache Marias vom Krebs geheilt worden?

Der Historiker und Autor Tom Holland bestreitet mit Dominic Sandbrook den Podcast „The Rest is History“.

„The Rest is History“ — der Rest ist Geschichte — könnte nicht nur der Titel des weltweit populären Podcasts von Tom Holland und Dominic Sandbrook sein, sondern auch Motto eines tiefgreifenden Wandels unter Intellektuellen hin zum Christentum.

Pünktlich vor dem Ostersonntag berichtet der britische Catholic Herald, der international gefeierte Autor und Historiker sei vom Krebs geheilt worden, nachdem er die Gottesmutter um ihre Fürsprache gebeten hat. Die Tatsache, dass Tom Holland alles andere als katholisch ist, und mit der ganzen Episode schonungslos öffentlich hadert, ist nur ein Aspekt dieser Geschichte. Ein weiterer ist die humorvolle Hinwendung zur Metaphysik.

In einem fesselnden Zeugnis über den Glauben und das Mysterium schilderte Holland mit britischem Witz in einem Podium-Gespräch — hier das volle Video — seine bemerkenswerten Begegnungen mit dem, was er offen „das Göttliche“ nennt.

Holland ist bekannt für Bestseller wie „Millennium“ und „Dominion“ und als Co-Moderator des beliebten Podcasts The Rest is History. Mitte März sprach er nun am Londoner Institute for Contemporary Christianity (LICC) über zwei tiefgreifende Erlebnisse, die seiner Meinung nach übernatürliche Auswirkungen haben.

Der Schleier zwischen Himmel und Erde wurde durchsichtig

Während der Produktion eines Dokumentarfilms im Irak, erlebte Holland inmitten der Verwüstungen, die der Islamische Staat hinterlassen hat, einen „übernatürlichen“ Moment: Ein Stück Papier flatterte in sein Blickfeld, inmitten einer vom Islamischen Staat verwüsteten christlichen Stätte. Das Papier entpuppte sich als Darstellung der Verkündigung des Erzengels an Maria.

Holland schilderte den Augenblick als eine Erfahrung, bei dem der Schleier zwischen Irdischem und Himmlischem fast durchsichtig schien. Diese Begegnung, so erinnert er sich, vermittelte ihm das überwältigende Gefühl einer größeren, unsichtbaren Welt, die ihn berührte.

Doch die nächste Begegnung mit der Muttergottes ging viel tiefer: Der zweite entscheidende Moment kam, als Tom Holland im Dezember 2021 die niederschmetternde Diagnose einer Krebserkrankung erhielt und sich auf der Suche nach Trost dem Gebet in der Kirche St. Bartholomew the Great in London zuwandte, einem Ort, der für seine Marienerscheinungen bekannt war – bis die Reformation das katholische Erbe für sich beanspruchte.

„Ich blickte auf den Ort, wie in dieser Kirche die Jungfrau erschien, und dachte mir, well, man kann es ja mal ausprobieren”, erzählt ein fast beschämter Holland im Video den Moment, in dem er sich entschied, um die Fürsprache Mariens zu bitten.

Hollands anschließende wundersame Genesung von Darmkrebs - einer Krankheit, von der ihm gesagt worden war, dass sie einen schweren chirurgischen Eingriff erfordern würde - beschreibt Holland als einen Glaubenssprung, der ihn über die Auswirkungen göttlichen Eingreifens in seinem Leben nachdenken ließ.

„Als protestantischer Agnostiker erschien mir die Vorstellung, dass ich eine marianische Intervention hatte, so unterschwellig komisch, dass ich dachte, wenn das wahr ist, muss Gott einen wunderbaren Sinn für Humor haben", sagte er.

Der ganze Vorfall erinnere ihn — so Holland — auch an eine Szene im Herrn der Ringe, genauer: J.R.R. Tolkiens Schilderung von Frodo und Sam im Tal des Todes, und der dortigen Begegnung mit Galadriel, einer „klar an die Jungfrau Maria angelehnte“ Figur.

Renaissance einer christlich-intellektuellen Strömung? 

Im Jahr 2023 schilderte Holland dem US-amerikanischen Bischof Robert Barron, dass seine Frau katholisch sei (sie habe ihren Glauben erst vor kurzem wiederentdeckt) und dass ein Jesuitenpriester, den sie einst kannten, der heiligste Mensch sei, den er je getroffen habe, schreibt Thomas Colsy im Catholic Herald.

Der Historiker deutete Bischof Barron gegenüber an, dass er außerdem glaube, dass der Atheismus der „natürliche Endpunkt“ des Protestantismus sei (das ganze Gespräch in englischer Sprache mit Matthew Petrusek und Bischof Robert Barron können Sie hier hören).

Das alles sind nicht nur Aussagen eines einzigen Intellektuellen, sondern Episoden des öffentlichen Lebens, und Teil einer breiteren Diskussion über das Wiederaufleben des Glaubens im Westen, schreibt Justin Brierley im Magazin The Spectator. Er stellt vorsichtig Zeichen eines Wandels in der gesellschaftlichen Einstellung zum Christentum fest, der von renommierten Intellektuellen ausgeht.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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Brierley stellt eine spannende These auf: Vor dem Hintergrund der Enttäuschung über säkulare Verheißungen steht Tom Holland für eine wachsende Tendenz unter seriösen Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, die grundlegenden Werte und Wahrheiten des christlichen Glaubens neu zu bewerten.

Hollands Weg von der historischen Faszination für den Einfluss des Christentums auf die westliche Moral hin zur persönlichen Auseinandersetzung mit der Existenz des Göttlichen ist Teil eines Trends, so Brierley. Es ist eine Geschichte, in der sich Skepsis und Glaube überschneiden, was zu tiefen persönlichen Offenbarungen und möglicherweise zu einer breiteren kulturellen Neubewertung der Spiritualität in einer Zeit der Unsicherheit führt.

Während Holland seinen eigenen Weg zwischen Zweifel und Glauben geht, bietet seine Geschichte eine Reflexion über die Suche nach einem Sinn jenseits des Materiellen und lädt dazu ein, die spirituellen Dimensionen, die die Geschichte und das Bewusstsein der Menschheit seit langem prägen, neu zu überdenken. Das ist auch Gegenstand seines Buchs Dominion

Auf den Punkt, mit Ostern im Blick, bringt es Justin Brierley im Spectator wie folgt: „Als Christ glaube ich, dass Dinge, die tot sind, wieder zum Leben erwachen können. Das ist schließlich der Sinn der Geschichte. Wie G.K. Chesterton schrieb: 'Das Christentum ist viele Male gestorben und wieder auferstanden; denn es hat einen Gott, der den Weg kennt, der aus dem Grab führt.'” 

 

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