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Wallfahrt für frommen Helden: Männerbewegung ehrt Nazi-Verweigerer Franz Jägerstätter

Der selige Franz Jägerstätter

Der selige Franz Jägerstätter, der aus Glaubensgründen den Kriegsdienst für die Nazis verweigerte und dafür hingerichtet wurde, ist gerade heute wieder ein leuchtendes Beispiel für katholische Männer und Frauen.

Am gestrigen Sonntag fand die 16. Jägerstätter-Wallfahrt der Katholischen Männerbewegung Österreich (KMBÖ) in St. Radegund, Oberösterreich, statt, wie Kathpress berichtete.

Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand der selige Franz Jägerstätter (1907-1943), dessen entschlossener Widerstand gegen das NS-Regime bis heute Katholiken erstaunt und ermutigt.

Franz Jägerstätter, geboren als Franz Huber am 20. Mai 1907 in St. Radegund, Oberösterreich, war ein katholischer Familienvater und Bauer. Er wurde im Elternhaus seiner Mutter geboren und wuchs dort auf. Sein leiblicher Vater, Franz Bachmeier, fiel im Ersten Weltkrieg. Seine Mutter heiratete später Heinrich Jägerstätter, der Franz adoptierte – eine sehr wichtige Erfahrung, denn sein Adoptivvater weckte in ihm die Liebe zu Büchern und zum Lernen.

Im Jahr 1936 heiratete Jägerstätter Franziska Schwaninger. Das Paar verzichtete auf eine Hochzeitsfeier und unternahm stattdessen eine Wallfahrt nach Rom. Gemeinsam bekamen sie drei Töchter. Nach der Hochzeit vertiefte sich seine religiöse Überzeugung, bestärkt durch die Frömmigkeit seiner Ehefrau und seine tägliche Bibellektüre.

Während seiner Wehrmachtsausbildung erfuhr Jägerstätter von den Euthanasiemorden in der Heil- und Pflegeanstalt Ybbs, was seine Entscheidung festigte, den Kriegsdienst zu verweigern.

„Er erfuhr vor Ort aus erster Hand von den Vorgängen und ließ sich davon betreffen, hat das Geschehen in seiner ganzen Tragweite wahrgenommen“, sagte Josef Wallner, ein Linzer Journalist und Jägerstätter-Experte, bei der Wallfahrt laut Kathpress. Diese Erfahrung bestärkte Jägerstätters Entschluss.

Jägerstätter wurde am 23. Februar 1943 erneut zur Wehrmacht einberufen, verweigerte jedoch den Dienst für den totalitären Terror-Staat der Nazis. Am 6. Juli 1943 wurde er vom Reichskriegsgericht der Nationalsozialisten in Berlin wegen „Wehrkraftzersetzung“ zum Tode verurteilt und am 9. August 1943 in Brandenburg an der Havel hingerichtet.

Am gestrigen Sonntag hob Josef Wallner hervor, dass Jägerstätters klare Sicht auf die Verbrechen des NS-Regimes ihn zu einem großartigen Vorbild macht. „Dass Jägerstätter da überhaupt hinschaut, ist bewundernswert. Dass er die Tragweite des Geschehens erfasst, macht ihn zu einem Vorbild in dem, was es heißt, ‚zu sehen‘“, erläuterte Wallner.

Jägerstätters starker Mut und frommes Zeugnis wurde Jahrzehnte später von der katholischen Kirche anerkannt.

Am 26. Oktober 2007 wurde er im Linzer Mariendom seliggesprochen. Sein liturgischer Gedenktag ist der 21. Mai, sein Tauftag. Wallner betonte, dass Jägerstätters Lebensweg und seine Haltung die Methode der Katholischen Aktion widerspiegeln: sehen, urteilen, handeln. „Das hat ihm geholfen, die Stürme der Zeit wahrzunehmen und ihnen standzuhalten“, sagte Wallner abschließend mit einem warmen Lächeln.

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