Redaktion, 29 Mai, 2024 / 2:00 PM
Nach Bekanntgabe seiner Ernennung als Bischof von Osnabrück am Dienstagmittag hat der bisherige Paderborner Weihbischof Dominicus Meier OSB der im Dom versammelten Gemeinde von „zwei durchwachten Nächten“ nach seiner Wahl berichtet.
Es sei „gerade eine Woche her, dass mich die SMS von Weihbischof Wübbe erreichte, dass er mal wieder ein paar Fragen an mich habe und um ein Telefonat bat“, erzählte Meier. Wübbe war als Diözesanadministrator nach dem Rücktritt von Bischof Franz-Josef Bode vorübergehend für die Leitung der Diözese Osnabrück verantwortlich.
„Zum angegebenen Zeitpunkt rief er an und begann seine Ausführungen direkt mit der Feststellung, dass es diesmal nicht um eine kirchenrechtliche Frage gehe“, so Meier weiter. „Vielmehr habe das Osnabrücker Domkapitel mich an Pfingstmontag zu ihrem neuen Bischof gewählt. Mir hatte es die Sprache verschlagen und ich brauchte etwas Zeit, um mich wieder zu fassen und mein Gedankenkarussell zu ordnen.“
„Für letzten Donnerstag wurde ein Gespräch in Paderborn vereinbart, für das ich Weihbischof Johannes und Domkapitular Wieh sehr dankbar bin. Es hat mir sehr zu einer klaren Entscheidung geholfen!“, erklärte der designierte Osnabrücker Bischof. „Nach diesem Gespräch und zwei durchwachten Nächten konnte ich frohen Herzen mein Ja zu dieser neuen, herausfordernden Aufgabe geben.“
„Es kommt ein Benediktiner zu Ihnen und wenn ich die Liste der Osnabrücker Bischöfe richtig studiert habe, bin ich der erste Benediktiner auf dem bischöflichen Stuhl“, ging Meier auf seine mönchische Lebensform ein. „Die Spiritualität eines Benedikt von Nursia und seine Regel zur Leitung einer Gemeinschaft sind mir bei meinem bisherigen Wirken als Abt der Gemeinschaft und als Weihbischof in Paderborn immer wichtiger geworden. Sie ist meine geistliche Heimat, aus der ich schöpfe!“
Meier war 1982 in die Abtei Königsmünster eingetreten. Zwölf Jahre lang, von 2001 bis 2013, wirkte er als Abt. Seit 2015 war er Weihbischof in der Erzdiözese Paderborn.
Meier ist promovierter und habilitierter Kirchenrechtler und lehrte an der Hochschule der Pallotiner in Vallendar. Am 10. Juli wird Meier seinen 65. Geburtstag feiern. Da der obligatorische Rücktritt für Bischöfe mit 75 Jahren zu erfolgen hat, steht ihm eine etwa zehnjährige Amtszeit bevor.
Beim Synodalen Weg stimmte Meier bei der Forderung nach weiblichen Diakonen bzw. dem Zugang von Frauen zum sakramentalen Amt mit „Ja“, ebenso bei der Forderung nach regelmäßiger Taufspendung durch Laien sowie der Laienpredigt im Rahmen der Messe. Mit Blick auf die priesterliche Ehelosigkeit stimmte er für den Beschluss, sie optional zu machen. In Sachen Homosexualität votierte Meier sowohl für die Einführung von Segensfeiern als auch für Forderungen wie: „Der Zugang zu den kirchlichen Weiheämtern und pastoralen Berufen, muss auch für inter- und transgeschlechtliche Getaufte und Gefirmte, die eine Berufung für sich spüren, im jeweiligen Einzelfall geprüft werden und darf nicht pauschal ausgeschlossen sein.“
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