Vatikanstadt, 06 Juli, 2024 / 9:00 AM
Im Rahmen des bevorstehenden Heiligen Jahres 2025, das unter dem Motto „Pilger der Hoffnung“ stehen wird, hat der päpstliche Mediendirektor Andrea Tornielli einen Rückblick auf die Geschichte des Grabes des Apostels Paulus geworfen.
„Paulus ist neben Petrus der Schutzpatron Roms, der sich, nachdem er ein großer Verfolger der ersten Christen war, bekehrte und ein außergewöhnlicher Missionar des Evangeliums wurde“, so Tornielli. „Paulus, der Apostel der Heiden, wurde im Jahr 67 in Rom während der Verfolgungen durch Kaiser Nero enthauptet. Nach seinem Martyrium wurde er von einer vornehmen römischen Matrone an der Via Ostiense begraben.“
Genau über dem Grab des heiligen Paulus, so Tornielli weiter, ordnete der römische Kaiser Konstantin den Bau einer ersten Basilika an (heute St. Paul vor den Mauern), die 1823 durch einen großen Brand vollständig zerstört wurde.
Bei den Wiederaufbauarbeiten wurde ein sehr alter Marmorsarkophag mit einer Inschrift entdeckt, die ihn mit dem „Heidenapostel“ in Verbindung bringt, der jedoch von der neuen Basilika verdeckt wurde.
Die Initiative, die zur Entdeckung der Überreste des Apostels führte, kam zustande, weil viele Pilger während des Heiligen Jahres 2000 nach dem Standort des Grabes fragten und Erzbischof Marcello Costalunga, der damalige päpstliche Verwalter der Basilika, beschloss, einen offiziellen Antrag zur Aufnahme der Arbeiten zu stellen.
Erst 2006 wurde der Sarkophag ausgegraben, und 2009, am Ende des Paulusjahres, gab Benedikt XVI. die Entdeckung von Knochenfragmenten einer Person bekannt, die im ersten oder zweiten Jahrhundert nach Christus gelebt habe.
Der Archäologe Giorgio Filippi erläuterte 2006 einen Teil der historischen Grundlage für diese Arbeit: „Die Chronik des Klosters erwähnt einen großen Marmorsarkophag, der beim Wiederaufbau der Basilika nach dem Brand von 1823 […] unter zwei Platten mit der Inschrift PAVLO APOSTOLO MART[YRI] (Paulus, Apostel und Märtyrer) entdeckt wurde.“
Nach der chronologischen Einordnung der gefundenen Überreste durch Radiokohlenstoffdatierung bestätigte Papst Benedikt XVI., dass die gefundenen sterblichen Überreste nach einhelliger katholischer Überlieferung mit Sicherheit jene des heiligen Paulus sind.
Übersetzt und redigiert aus dem Original von ACI Prensa, der spanischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.
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