Redaktion, 20 August, 2024 / 11:00 AM
Einer neuen Studie zufolge verzichten die Anglikaner der „Kirche von England“ inzwischen zunehmend auf die Selbstbezeichnung „Kirche“. Stattdessen benutze man „‚relevante und modern klingende‘ Bezeichnungen wie ‚Gemeinschaft‘“, berichtete die Zeitung The Telegraph am Freitag unter Bezugnahme auf die Studie.
Giles Fraser, der anglikanische Vikar von St. Anne’s in Kew, sagte der Zeitung, diese Entwicklung spiegele „den unangebrachten Wunsch wider, relevant zu sein und modern zu klingen“.
Ein Sprecher der anglikanischen „Kirche von England“ sagte laut The Telegraph, ein Grund dafür, dass das Wort „Kirche“ bei der Beschreibung „neuer gottesdienstlicher Gemeinschaften“ seltener verwendet werde, liege darin, dass diese Formen des Gottesdienstes außerhalb der traditionellen Kirchengebäude existieren können.
Die katholische Kirche versteht die anglikanische „Kirche von England“ nicht als Kirche im eigentlichen Sinn. Die von Kardinal Joseph Ratzinger verantwortete und von Papst Johannes Paul II. im Jahr 2000 bestätigte und bekräftigte Erklärung Dominus Iesus beschäftigte sich ausführlich mit der Frage, was der Begriff Kirche bedeutet.
Es gebe „eine einzige Kirche Christi, die in der katholischen Kirche subsistiert und vom Nachfolger Petri und von den Bischöfen in Gemeinschaft mit ihm geleitet wird“, hieß es dort. „Die Kirchen, die zwar nicht in vollkommener Gemeinschaft mit der katholischen Kirche stehen, aber durch engste Bande, wie die apostolische Sukzession und die gültige Eucharistie, mit ihr verbunden bleiben, sind echte Teilkirchen.“
Unter diesen Begriff fällt etwa die griechisch-orthodoxe Kirche.
Die Kirche Christi sei entsprechend „auch in diesen Kirchen gegenwärtig und wirksam, obwohl ihnen die volle Gemeinschaft mit der katholischen Kirche fehlt, insofern sie die katholische Lehre vom Primat nicht annehmen, den der Bischof von Rom nach Gottes Willen objektiv innehat und über die ganze Kirche ausübt“, führte Dominus Iesus aus.
Und weiter: „Die kirchlichen Gemeinschaften hingegen, die den gültigen Episkopat und die ursprüngliche und vollständige Wirklichkeit des eucharistischen Mysteriums nicht bewahrt haben, sind nicht Kirchen im eigentlichen Sinn; die in diesen Gemeinschaften Getauften sind aber durch die Taufe Christus eingegliedert und stehen deshalb in einer gewissen, wenn auch nicht vollkommenen Gemeinschaft mit der Kirche. Die Taufe zielt nämlich hin auf die volle Entfaltung des Lebens in Christus durch das vollständige Bekenntnis des Glaubens, die Eucharistie und die volle Gemeinschaft in der Kirche.“
Keine Kirchen, sondern kirchliche Gemeinschaften sind also die zahlreichen protestantischen Gemeinden wie auch die Anglikaner oder die Lutheraner. Papst Leo XIII. hatte 1896 bestätigt, dass die anglikanischen Weihen nicht gültig sind. Somit haben die Anglikaner weder eine apostolische Sukzession noch die Realpräsenz in der Eucharistie.
In den letzten Jahren ist es immer wieder zu Konversionen von Anglikanern zur katholischen Kirche gekommen. Papst Benedikt XVI. hatte dafür gesorgt, dass diese Katholiken einen großen Teil ihres anglikanischen Patrimoniums behalten dürfen und in der Form von Personalordinariaten unabhängig von den jeweiligen Bistumsstrukturen vor Ort sind.
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