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Eucharistischer Kongress in Madagaskar ruft dazu auf, „unsere Kulturen zu evangelisieren“

Kardinal Désiré Tsarahazana

Der Nationale Eucharistische Kongress in Madagaskar, der dritte in diesem Land, ist mit dem Aufruf zu Ende gegangen, die Aufmerksamkeit auf die Evangelisierung der verschiedenen Kulturen des Inselstaates im Indischen Ozean zu lenken und zu fordern, dass die christlichen Werte in jeden Aspekt des madagassischen Lebens integriert werden.

In seiner Predigt während des Abschlussgottesdienstes der Veranstaltung am vergangenen Wochenende unterstrich Kardinal Désiré Tsarahazana die Bedeutung der Eucharistie für das Leben der Kirche.

Es gelte, „unsere Kultur zu evangelisieren, um die Brüderlichkeit zu verwirklichen“, sagte Tsarahazana. „Unsere Kultur zu evangelisieren bedeutet nicht nur, das Falsche abzulehnen, sondern auch das Gute zu erheben und zu heiligen. Unsere reichen Traditionen können und sollten das Licht des Evangeliums widerspiegeln.“

Tsarahazana warnte vor sozialer Diskriminierung, ethnischen Spaltungen und traditionellen Bräuchen, die den christlichen Werten widersprechen: „Wir sprechen von Fiavana, dem madagassischen Konzept der Geschwisterlichkeit, aber wenn wir nicht fair sind, ist das alles Heuchelei.“

Und: „Wir akzeptieren nicht, dass ein Kind beerdigt wird, selbst wenn es zu den engsten Familienmitgliedern gehört, nur weil es von einem anderen Blut ist. Das ist ein Verstoß gegen das Fiavana, das wir zu verteidigen behaupten.“

„Früher galten Zwillinge als Unglücksbringer und wurden oft getötet. Heute verschenken manche sie noch aus Aberglauben. Deshalb müssen wir unsere Kultur evangelisieren, um sicherzustellen, dass das wahre Fiavana, die wahre Geschwisterlichkeit, gedeihen kann“, sagte Tsarahazana.

„Wir beten, dass der Geist wahrer Geschwisterlichkeit, inspiriert von der Eucharistie, unser Handeln leiten und unsere Gesellschaft verändern möge“, so der Kardinal.

Der Kongress stand unter dem Motto „Geschwisterlichkeit zur Heilung der Welt: Ihr seid alle Brüder und Schwestern (Mt 23,8)“. Er zielte darauf ab, den Wert der Geschwisterlichkeit im Volk Gottes von Madagaskar wiederherzustellen.

Tsarahazana betonte die transformative Kraft der Eucharistie und bezeichnete sie als „Weg des Gebets und Eckpfeiler des christlichen Lebens“: „Die Eucharistie ist nicht nur ein Ritual, sie ist das Herzstück unseres christlichen Gebets, der Weg, der uns näher zu Christus führt.“

Der Kardinal fuhr fort: „Wir sind herausgefordert, unser eigenes Leben zu betrachten und uns zu fragen, ob wir das Evangelium in unserem täglichen Miteinander wirklich leben. Das ist ein Aufruf zum Handeln.“

Er sagte, der Eucharistische Kongress habe den Teilnehmern „die Kraft gegeben, sich mit schwierigen Themen auseinanderzusetzen, und die Hoffnung, dass unsere Kultur vollständig evangelisiert werden kann“. So sei die Eucharistie „nicht nur ein Sakrament, das gefeiert wird, sondern ein Aufruf, die Welt zu verändern, angefangen bei der eigenen Kultur und Gemeinschaft“.

Übersetzt und redigiert aus dem Original von ACI Africa, der afrikanischen Partneragentur von CNA Deutsch.

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