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Protest gegen Gewalt der Drogenkartelle: Mexikanische Gläubige veranstalten Marsch für den Frieden

Gläubige marschieren am 13. September 2024 in Chiapas (Mexiko) für Frieden.

Bischöfe, Priester und Gläubige aus mehreren Bistümern gingen am vergangenen Freitag gemeinsam gegen Gewalt der Drogenkartelle im mexikanischen Bundesstaat Chiapas auf die Straße. Die Katholiken der Diözesen Tapachula, San Cristóbal de las Casas und der Erzdiözese Tuxtla Gutiérrez veranstalteten gemeinsam einen Marsch für den Frieden. Sie fordern ein Ende des „tödlichen Systems“ der Drogenkartelle.

In einer Erklärung der Kirchenprovinz Chiapas, zu der die genannten Diözesen gehören, betonte die katholische Kirche, die Demonstration solle den Opfern der Gewalt Gehör verschaffen. Diese würden von jenen, die die Macht hätten, das Leid zu verhindern, „zum Schweigen gebracht, marginalisiert und ignoriert“.

Bereits Ende 2023 wies die Kirche auf die zunehmende Gewalt durch Kartelle hin, die um die Kontrolle der Grenzregion zu Guatemala kämpfen. „Diese ständigen Konfrontationen versetzen die Bevölkerung in Angst und Schrecken“, hieß es in der Erklärung.

Die Regierung des mexikanischen Präsidenten Andrés Manuel López Obrador und der Gouverneur von Chiapas, Rutilio Escandón Cadenas (beide Mitglieder der Partei MORENA), stehen unter scharfer Kritik, weil es ihnen nicht gelingt, die Gewalt in den Griff zu bekommen.

Örtlichen Medienberichten zufolge wurden seit Dezember 2018 bis heute 197.563 Morde in Mexiko registriert, davon 3.515 in Chiapas.

In ihrer Erklärung prangerte die katholische Kirche an, dass Menschen in den Gemeinden als menschliche Schutzschilde benutzt würden und unter sklavenähnlichen Bedingungen leben müssten. „Sie können sich nicht frei bewegen und leiden unter dem Mangel an Nahrungsmitteln und grundlegenden Dienstleistungen“, heißt es weiter.

Die Teilnehmer des Marsches brachten ihre Empörung und Solidarität mit den Opfern zum Ausdruck. Sie forderten die Behörden zu sofortigem Handeln auf. Wenn der Frieden nicht wiederhergestellt werde, „wird die Geschichte die Regierenden für ihre Gleichgültigkeit und ihre Unfähigkeit, das Leben der Unschuldigen zu schützen, verurteilen!“

Zu den Forderungen der Kirche gehört die „sofortige Zerschlagung und Entwaffnung der kriminellen Gruppen“. Die Behörden sollten die soziale Ordnung wiederherstellen, ohne die Zivilbevölkerung zu gefährden, und das Territorium zurückgewinnen, damit die Menschen „in Sicherheit, Frieden und Ruhe auf ihrem eigenen Land leben können“.

Die katholische Kirche in Chiapas erklärte, sie werde weiterhin „die Kultur des Todes anprangern“ und die Hoffnung, die Jesus Christus bringt, verkünden.

Am 26. Juli hatte Präsident López Obrador in einer Pressekonferenz das letzte Mal zu diesem Thema Stellung genommen. Er erkannte Auseinandersetzungen zwischen kriminellen Gruppen an, wies jedoch Vorwürfe zurück, dass seine Sicherheitsstrategie gescheitert sei. Die Gewalt sei lediglich das Ergebnis von „Umständen“ in einem Land mit mehr als 130 Millionen Einwohnern, so der Präsident.

Übersetzt und redigiert aus dem Original von ACI Prensa, der spanischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.

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