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„Nobelpreis für Theologie“: Irischer Professor und japanischer Künstler erhalten diesjährigen Ratzinger-Preis

Papst Benedikt XVI. am 28. August 2010

Die Stiftung Joseph Ratzinger-Benedikt XVI. hat am 18. September die diesjährigen Preisträger des Ratzinger-Preises bekanntgegeben. Erstmals erhält ein irischer Gelehrter den vermeintlichen „Nobelpreis der Theologie”: Cyril O'Regan von der Universität Notre Dame. Der zweite Preisträger kommt aus Japan: Etsurō Sotoo ist der erste ostasiatische Preisträger und der erste Bildhauer, der den Ratzinger-Preis erhält.

Die renommierte Auszeichnung wurde kürzlich erweitert, um auch Künstler zu würdigen, die „mit christlicher Inspiration" arbeiten. 

Bildnachweis: Spanische Bischofskonferenz / Flickr / Wikimedia (CC BY-SA 2.0) 

Etsurō Sotoo, 1953 in der Präfektur Fukuoka geboren, ist ein japanischer Bildhauer, der seit über 40 Jahren an der Sagrada Família in Barcelona arbeitet.

Ursprünglich als Steinmetz tätig, wurde er von Gaudís Werk so beeindruckt, dass er zum Katholizismus konvertierte.

Sotoo hat zahlreiche Skulpturen für die berühmte Basilika geschaffen, darunter Engel, Musiker und Früchtekörbe, die die Turmspitzen krönen. Sein bekanntestes Werk sind die bronzenen Türen der Geburtsportale, die mit Pflanzen, Insekten und kleinen Tieren verziert sind. Als Hauptbildhauer der Sagrada Família setzt Sotoo Gaudís Vision mit großer Hingabe und künstlerischem Geschick fort. In seiner Heimat Japan wird er liebevoll als der „japanische Gaudí“ bezeichnet.

Würdigung theologischer Beiträge

O'Regan, 1952 in Irland geboren, ist systematischer Theologe und konzentriert sich auf katholische Denker des 19. und 20. Jahrhunderts, darunter der heilige John Henry Newman, Henri de Lubac und Hans Urs von Balthasar. Seit 1999 lehrt er an der Universität Notre Dame und promovierte sowohl in Theologie als auch in Philosophie an der Yale University.

Bildnachweis: Matt Cashore / University of Notre Dame

Die Ratzinger-Stiftung hob O'Regans beeindruckende Beiträge zur Theologie sowie seine hervorragenden Lehrfähigkeiten hervor. In der offiziellen Mitteilung heißt es: „Professor O'Regan wird von seinen Studenten sehr für sein engagiertes Lehrverhältnis geschätzt. Er hat mehrere bedeutende Artikel zur Gestalt und Lehre von Joseph Ratzinger-Benedikt XVI. verfasst.“

O'Regan zeigte sich über die Auszeichnung überrascht und geehrt. Gegenüber dem National Catholic Register sagte er: „Ich bin zutiefst geehrt und äußerst dankbar, dass mir die Ratzinger-Stiftung diesen Preis verleiht, der wirklich einen ehrwürdigen Stammbaum hat.“

Der Ratzinger-Preis wird seit 2011 an herausragende Gelehrte aus den Bereichen Theologie und Philosophie verliehen. Zu den bisherigen Preisträgern zählen renommierte Denker wie der kanadische Philosoph Charles Taylor und der französische Theologe und Philosoph Jean-Luc Marion.

Preisverleihung in Rom

Die offizielle Verleihung des Ratzinger-Preises findet am 22. November in Rom statt. Kardinal Pietro Parolin, Staatssekretär des Vatikans, wird die Auszeichnung überreichen. Zuvor wird eine Gedenkmesse für Papst Benedikt XVI. am Grab des verstorbenen Papstes in der Krypta des Petersdoms gefeiert. Anschließend werden die Preisträger von Papst Franziskus empfangen.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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