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Vatileaks: Vatikan ermittelt nun auch gegen Buchautoren

Die Behörden ermitteln nun auch gegen die Autoren der "Vatileaks"-Bücher.

Der Direktor des Pressebüros des Heiligen Stuhles, Pater Federico Lombardi, hat mitgeteilt, dass die vatikanische Justiz Ermittlungen eingeleitet hat gegen die italienischen Journalisten, die zwei Bücher mit gestohlenen vertraulichen Dokumenten des Vatikans veröffentlicht haben.

In einer Erklärung über das neue "Vatileaks" wies Pater Lombardi darauf hin, dass “die Gendarmerie des Vatikans in ihrer Eigenschaft als Justizpolizei die vatikanische Justiz über die Aktivitäten der beiden Journalisten Nuzzi und Fittipaldi informiert habe, die angeblich an der Straftat der Verbreitung vertraulicher Informationen und Dokumente beteiligt waren.”

Der Text teilt mit, dass “dem Gericht in den eingeleiteten Untersuchungen Elemente vorliegen, die die Tatsache der Teilhabe der beiden Journalisten am Verbrechen nachweisen und dass somit gegen sie ermittelt wird.”

“Ebenso ermittelt wird gegen einige andere Personen, die aufgrund ihres Amtes an der Beschaffung der betreffenden vertraulichen Dokumente mitgewirkt haben könnten” fügt er hinzu.

Die Bücher

Vor einigen Tagen wurden zwei Bücher veröffentlicht. Das erste, das die größere Aufmerksamkeit von Seiten der Medien erfahren hat, ist “Via Crucis” (deutscher Titel: Alles muss ans Licht) des italienischen Journalisten Gianluigi Nuzzi, der auch Autor des Bestsellers “Sua Santità” (Seine Heiligkeit) ist, der 2012 den ersten Vatileaks-Skandal enfesselt hatte. Dieser endete mit der Verurteilung des Kammerdieners Benedikts XVI., Paolo Gabriele, wegen Weitergabe vertraulicher Dokumente.

Das zweite Buch “Avarizia. Le carte che svelano ricchezza, scandali e segreti della Chiesa di Francesco” (Habgier: Unterlagen, die den Reichtum, Skandale und Geheimnisse der Kirche von Franziskus enthüllen) stammt aus der Feder des italienischen Journalisten Emiliano Fittipaldi.

Zu Beginn des Monats waren der Sekretär der Präfektur für die wirtschaftlichen Angelegenheiten des Heiligen Stuhles, Monsignore Lucio Ángel Vallejo Balda und Francesca Immacolata Chaouqui festgenommen worden.

Die Ermittlungen, die von Gendarmerie und Justiz des Vatikan geleitet werden, hat die beiden als mutmaßliche Verantwortliche für die Entwendung der vertraulichen Dokumente identifiziert, welche den Büchern von Nuzzi und Fittipaldi zugrunde liegen.

Vallejo Balda ist weiterhin unter Arrest, während die schwangere Chaouqui wieder freigelassen wurde, nachdem sie verhört worden und man zu einer Vereinbarung gelangt war, in der sie sich bereit erklärt, die Ermittlungen zu unterstützen.

Beide waren Mitglieder der Kommission für die Überprüfung der Wirtschafts- und Verwaltungsstrukturen des Heiligen Stuhls (der sogenannten COSEA).

Diese Kommission war im Juli 2013 eingerichtet worden, um Dokumente und Konten des Vatikans zu prüfen und Reformen zur besseren Finanzverwaltung vorzuschlagen.

Am 8. November hat sich Papst Franziskus selbst, beim sonntäglichen Angelus, zu diesem Thema geäußert und erklärt, dass die Entwendung und Weitergabe der Dokumente “mich sicher nicht von der Reformarbeit ablenkt, die wir mit Hilfe der Mitarbeiter und mit euer aller Hilfe durchführen”

“Ja, mit Hilfe der gesamten Kirche, denn die Kirche erneuert sich durch das Gebet und durch die tägliche Heiligkeit jedes Getauften. Deshalb danke ich Euch und bitte Euch, weiter für den Papst und die Kirche zu beten, ohne euch verwirren zu lassen, sondern im vertrauensvollen und hoffnungsvollen Voranschreiten”, forderte er auf.

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