Redaktion, 27 Dezember, 2024 / 8:00 AM
Heute gedenkt die katholische Kirche des Apostels Johannes, des Jüngers, „den Jesus liebte“. Der Gedenktag in der Weihnachtsoktav erinnert an den Verfasser des Johannesevangeliums, der Johannesbriefe und der Offenbarung.
Johannes, der Sohn des Zebedäus und Bruder des Apostels Jakobus, nahm eine herausragende Rolle unter den Jüngern Jesu ein. Sein Bruder Jakobus starb früh den Märtyrertod unter Herodes, doch Johannes widmete ein langes Leben dem Dienst für Christus.
Als letzter der Evangelisten schrieb er auf Bitten der asiatischen Bischöfe sein Evangelium. Ziel war es, Irrlehren wie die der Ebioniten zu widerlegen, die behaupteten, Christus habe vor seiner Geburt durch Maria nicht existiert.
Johannes legte deshalb besonderen Wert auf die göttliche Geburt und die Präexistenz Christi: „Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott.“
Während der Christenverfolgung unter Kaiser Domitian wurde Johannes auf die Insel Patmos verbannt. Hier entstand die „Geheime Offenbarung“, eine prophetische Schrift, die die Endzeit und das himmlische Jerusalem beschreibt. Kirchenväter wie Justin und Irenäus interpretierten sie später ausführlich.
Nach dem Tod Domitians und der Rücknahme seiner Dekrete kehrte Johannes nach Ephesus zurück. Dort übernahm er die Leitung der Gemeinden in der gesamten Provinz Asien.
In hohem Alter ließ sich Johannes, bereits von Schwäche gezeichnet, von seinen Jüngern in die Kirche tragen. Dort sprach er keine langen Predigten mehr, sondern wiederholte stets denselben Satz: „Kindlein, liebet einander!“
Auf die Frage, warum er diese Worte ständig wiederhole, antwortete Johannes schlicht: „Weil es ein Gebot des Herrn ist, und wenn das befolgt wird, dann ist’s genug.“
Das Johannesfest ist geprägt von liturgischen Bräuchen. Die liturgische Farbe weiß symbolisiert die Freude und Reinheit, die mit dem Leben des Johannes verbunden sind. In der katholischen Kirche wird oft der sogenannte Johanneswein gesegnet – eine Tradition, die an die Legende erinnert, Johannes habe einen Becher vergifteten Weins unbeschadet getrunken.
In der christlichen Kunst wird Johannes häufig mit einem Kelch dargestellt, aus dem sich eine Schlange windet – ein Symbol für diese Legende. Ebenso zeigt man ihn als Evangelisten mit einem Adler, der die geistige Tiefe seines Evangeliums repräsentiert.
Eine weitere Legende erzählt von einem Martyrium, bei dem Johannes in einem Kessel mit siedendem Öl übergossen wurde. Auch hier soll er auf wundersame Weise unversehrt geblieben sein.
Johannes soll unter Kaiser Trajan friedlich in Ephesus gestorben sein, rund 68 Jahre nach dem Tod Jesu. Sein Leben, geprägt von Liebe, Glaube und unermüdlichem Einsatz, inspiriert Christen bis heute. Als Schutzpatron von Theologen, Schriftstellern, Buchhändlern und Winzern wird er besonders verehrt.
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