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UN-Bog: Den richtigen Umgang mit Killer-Robotern finden

Kein Scherz: Die "Kampagne zum Stopp von Killer-Robotern" setzt sich bei den Vereinten Nationen ein.
Tony D'Costa von Pax Christi
Internationale Rechte müssen eingehalten werden, forderte Erzbischof Silvano Tomasi, ständiger Beobachter des Heiligen Stuhls bei der UN in Genf

Längst sind sie nicht mehr Gegenstand brutaler Science-Fiction-Filme: Roboter, die gebaut werden, um Menschen zu töten. Auch, weil sie im Kampf gegen den Terror eine zunehmend wichtige Rolle spielen: Diese "Killermaschinen" sind – neben anderen neuen Kriegswaffen – eine große Herausforderung für die Vereinten Nationen. Eine wichtige Hilfestellung zur Lösung bietet die katholische Kirche – nicht zuletzt als werte-stiftende, weltweite Institution.

Die erste Novemberwoche war bei den Vereinten Nationen in Genf geprägt von der "Konvention  über bestimmte konventionelle Waffen", kurz CCW (Convention on Conventional Weapons), auch bekannt als "Konvention über inhumane Waffen".

Für Tony D´Costa, Generalsekretär der Irischen Sektion der Internationalen Katholischen Friedensbewegung, Pax Christi, ist das Dabeisein der Kirche zwingend erforderlich: "Warum ist es aus katholischer Sicht wichtig, hier bei diesem Thema dabei zu sein? Wir müssen selbstverständlich dabei sein um unsere Welt zum Guten zu verändern, um die Hoffnung, um die Werte des Evangeliums in die Realität zu übersetzen. In meiner Organisation, Pax Christi, versuchen wir, Frieden zu fördern indem wir vom Frieden Christi Zeugnis geben."

Der Heilige Stuhl hob in seinem Beitrag Schwachstellen des Abkommens über Explosive Kriegsüberreste, bekannt als "Protokoll 5", hervor.

Monsignore Richard Gyhra, oberster Sekretär der Gesandtschaft des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen in Genf, sagte:  "Über den Wortlaut der Abkommen – schwach oder stark – hinaus, haben alle Beteiligten die gemeinsame Verantwortung, jeden einzelnen Menschen aufgrund der ihm eigenen Würde zu schützen, aus ethischer Verantwortung, und aus dem Bemühen heraus, für eine friedliche und stabile zukünftige Weltordnung zu sorgen."

Der Zweck des U.N. Treffens und dieses Abkommens ist, den Gebrauch von Waffen zu verbieten oder einzuschränken, durch die Soldaten unnötig oder auf nicht zu rechtfertigende Weise leiden und Zivilisten wahllos geschädigt werden können.

Tony D'Costa, Pax Christi, betonte, dass "humanes Töten" ein Widerspruch in sich sei: "Töten ist niemals menschlich. Das lehrt uns auch das Evangelium. Anstatt zu töten, sollen wir die anderen lieben und fördern. Allerdings hat sich der Krieg mit der Zeit zu einem Mittel entwickelt, Konflikte in der Welt zu lösen und Menschen zu beherrschen. Aus unserer christlichen Perspektive ist das völlig falsch."

Die Achtung und Einhaltung internationalen humanitären Rechts wird zunehmend ignoriert, warnte auch Erzbischof Silvano Tomasi: "Seine Prinzipien sind bestenfalls zu einer hypnotisierenden Litanei geworden". Der ständige Beobachter des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen in Genf sagte weiter: "Große Prinzipien können keine gerechten und friedlichen Abläufe gewährleisten. Wenn sie nicht wirksam sind, kritisieren wir einfach ihre Anwendung. Die praktische Umsetzung internationalen humanitären Rechts ist das unverzichtbare Minimum gegen die Unmenschlichkeit bewaffneter kriegerischer Auseinandersetzungen."

“Killerroboter” als dringendste Frage

Der vielleicht dringlichste Punkt ist das vorgeschlagene präventive Verbot vollautonomer Waffen, auch "Killerroboter" genannt, die in der Lage sind, Ziele auszuwählen und ohne menschliches Eingreifen anzugreifen.

Mary Wareham von der “Kampagne zum Stop von Killerrobotern sagte: "Diese beiden Punkte wollen wir niemals Maschinen überlassen. Sie sollten immer unter sinnvoller, adäquater oder effektiver menschlicher Kontrolle bleiben. Wir wünschen uns von dieser Debatte, einer Lösung hier ein Stück näherzukommen."

Laut Steve Goose von der Organisation “Human Rights Watch”, handelt es sich bei Killerrobotern um eine erschreckende und nach logischen Gesichtspunkten illegale Waffe – die nun entwickelt worden ist.  Er sagte wörtlich: „Und sie sind mehr als nur eine Waffe. Sie sind auch eine neue Art von Kriegsführung. Das hat es vorher nie gegeben: Das menschliche Element völlig aus dem Entscheidungsfindungsprozess auszuklammern."

Im Interview mit der Pax News Agency warnte Tony D´Costa davor, dass Killerroboter die Gesellschaft aus der moralischen Bahn werfen könnten. „Sie werden uns weit aus ihr hinauskatapultieren. Das ist sehr gefährlich, weil das Prinzip der Menschlichkeit, unserer grundlegenden moralischen Grundsätze, trotz all unserer menschlichen Beschränkungen, das ist, was uns zusammenhält."

Auch wenn es Beobachtern zufolge den Vereinten Nationen in Sachen Killerroboter an Ehrgeiz und Dringlichkeitsbewusstsein zu mangeln scheint, hat man sich auf eine weitere, einwöchige, diplomatische Zusammenkunft im April 2016 geeinigt.

 

- Dieser Bericht wurde von unserem U.N.-Korrespondenten Christian Peschken, Pax Press Agency in Genf  verfasst.  Der Bericht wird auch bei EWTN – Katholisches Fernsehen zu sehen sein im Rahmen des Magazins 'Vatikano'. Weitere Informationen zu Pax Press Agency unter  www.paxpressagency.com  -

(Die Geschichte geht unten weiter)

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Hinweis: Dieser Blogpost und die darin wiedergegebenen Ansichten sind ein Beitrag des Autors, nicht der Redaktion von CNA Deutsch. 

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