Redaktion, 17 Oktober, 2025 / 9:00 AM
Mehrere katholische Verbände haben einen Mangel an politischer Handlungsbereitschaft in Sachen Rente kritisiert und umfassende Reformen gefordert. Neben dem Familienbund der Katholiken meldeten sich am Donnerstag auch das Kolpingwerk und die Katholische Landvolkbewegung zu Wort.
„Die Fixierung des Rentenniveaus bei 48 Prozent– ein Kernanliegen des aktuellen Rentenpakets – garantiert für die kommenden Jahre ein stabiles Wachstum der gesetzlichen Renten“, fassten die Verbände zusammen.
Dies sei zwar „grundsätzlich zu begrüßen“, aber faktisch geschehe all das „einseitig zu Lasten jüngerer Generationen. Zudem trägt der aktuelle Ansatz weder dazu bei, Armutsgefährdung im Alter ausreichend zu bekämpfen, noch sichert er eine stabile Leistungshöhe für künftige Generationen“.
„Die Neuregelung der Mütterrente, durch die Kindererziehung unabhängig vom Zeitpunkt der Geburt eines Kindes für alle Generationen anerkannt wird, schließt eine Gerechtigkeitslücke“, hieß es weiter. Jene Frauen, die eine Mütterrente bekommen, „haben mit der Erziehung von Kindern eine zentrale Leistung für das umlagefinanzierte Rentensystem erbracht. Dass die Mittel dafür anders als bei früheren Angleichungen der Mütterrente aus Steuereinnahmen finanziert werden, ist folgerichtig, da es sich bei Kindererziehung um eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe handelt.“
„Insgesamt nimmt das Rentenpaket mit den vorgesehenen Einzelmaßnahmen dennoch keine zukunftsweisenden Weichenstellungen vor“, so die katholischen Verbände. „Die Verringerung von Altersarmut – ein wesentliches Ziel für die katholischen Verbände – wird nicht erreicht. Stattdessen werden die finanziellen Herausforderungen des Rentensystems verschärft.“
Es brauche somit „eine echte Reform des deutschen Rentensystems. Hierzu gehören unter anderem die Einführung einer solidarischen, steuerfinanzierten Mindestrente im Alter und eine stärkere Berücksichtigung der gesellschaftlich gewünschten Sorgearbeit. Zusätzlich sollte die Rente zu einer allgemeinen Erwerbstätigenversicherung weiterentwickelt werden.“
Ulrich Hoffmann, Präsident des Familienbundes der Katholiken, sagte: „Ohne Mut zur Entscheidung werden wir nicht weiterkommen, jetzt müssen die Segel wirklich neu ausgerichtet werden. Das Finanzierungsproblem der Rente können wir nicht länger leugnen. Es reicht nicht, immer nur zu debattieren – es müssen endlich Taten folgen.“
Es gebe „bereits eine Reihe von Vorschlägen“, so Hoffmann. Jetzt gehe es „darum, sie auch umzusetzen. Wir brauchen eine gerechte und zukunftsfeste Rente – mit einer fairen Verteilung der Lasten, die niemanden überfordert und allen Generationen Perspektiven eröffnet.“
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