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UN-Blog: Versöhnung, moralische Werte, Dialog

Kulisse der Internationalen Friedenswoche: Der Genfer See
Der Generaldirektor der Vereinten Nationen in Genf, Michael Möller.
Der Terror-Experte Professor Mohammad-Mahmoud Ould Mohamedou

Frieden in einer Welt von Terror, Krieg und Massenmigration: Darum ging es den Vereinten Nationen und anderen internationale Organisationen bei der Friedenswoche in Genf. Nicht nur katholische Teilnehmer reflektierten bei den Treffen, Podiumsdiskussionen, Foren, Konferenzen und Veranstaltungen, wie wichtig die Religionen – "glaubensbasierte Organisationen", wie die Diplomaten sagen – für die Friedensarbeit sind.

Dutzende Organisationen bemühen sich um den Frieden

Mehr als 40 U.N.-Gremien und viele andere Organisationen haben ihren Sitz in Genf. Der Stadt kommt eine wichtige Rolle als Friedensvermittlerin zu, "weil in dieser Stadt an der internationalen Ordnung gearbeitet wird. An keinem anderen Ort dieses Planeten gibt es so viele Menschen, die mit dem  täglichen Leben der Menschen in so vielerlei Hinsicht in Berührung kommen. All diese Belange, die, wenn man sie wie ein Puzzle zusammensetzt, letzten Endes Frieden schaffen", so Michael Möller, Generaldirektor der Vereinten Nationen Genf im Interview mit Pax Press Agency.

Obwohl er keine letztendlich wirksame Maßnahme gegen Terror sehe, sei es an der Zeit, Antworten und Maßnahmen anzubieten, sagte Professor Mohammad-Mahmoud Ould Mohamedou, ein führender Experte für neue Formen länderübergreifenden Terrors.

Mohamedou sagte im Genfer “Haus des Frieden”: "Vieles von dem, was gegen den Terrorismus zu tun ist, hat geschichtlich bedingt eine gesellschaftliche, soziologische Dimension - Entradikalisierungsmaßnahmen, verschiedene Dinge, die man bestimmten Gemeinschaften auferlegt hat, um Stigmatisierungen zu vermeiden. Es ist auch an der Zeit, die Strategien mancher Staaten auf ihre Wirksamkeit hin zu überprüfen."

Die Rolle der Religion

Die Frage nach Religion und Friedensarbeit war Thema eines Forums der  “Association Miraisme International” und dem Internationalen Zentrum für Religionsfreiheit. Die teilnehmenden Experten betonten, die Bedingungen für gegenseitiges Verständnis seien Versöhnung, moralisches Pflichtgefühl und gesellschaftlicher Dialog. Gerade glaubensbasierte Organisationen seien aufgrund ihrer Nähe zu den Menschen im Vorteil wenn es darum ging, praktische Konsequenzen im Verhalten zu erzielen.

Dies betonte auch Michael Möller, Generaldirektor der Vereinten Nationen in Genf, im Interview mit Pax Press Agency. Er sagte: "Ich persönlich denke, dass glaubensbasierte Organisationen an der Basis sehr viel weiter verbreitet sind, mehr als alle anderen ‘einfach schon da’ sind. Werden sie mit einbezogen, steigert das ganz erheblich die Wirkung der Maßnahme".

In seinem Diskussionsbeitrag zum Thema "Religion und Friedensarbeit" beklagte Professor Khidher Domle, Experte für Friedensarbeit und Minderheiten, der Universität von Duhok im Irak die mangelnde politische Entschlossenheit der internationalen Staatengemeinschaft, sein Land vollständig von der Besetzung durch den Islamischen Staat zu befreien. Allerdings würdigte er die Zusammenarbeit verschiedener religiöser Gruppen.

Professor Domle sagte: "Die Kooperation, die Zusammenarbeit zwischen den Religionen im Irak, besonders den Jesiden und Christen, Schabak, Mandäern, Bahai, Kakaya und anderen Gruppen ist sehr gut. Aber das sind nur kleine Gruppen, keine Mehrheiten."

Die Diskussionsteilnehmer des Forums unterstrichen die Rolle der Religionen beim Aufbau einer friedlichen und harmonischen Gesellschaft, die auf einer Kultur der Koexistenz und dem Respekt vor der Identität anderer basiere.

Wie aber definieren die Vereinten Nationen eigentlich "Frieden"?

Michael Möller, Generaldirektor, Vereinte Nationen Genf sagte: "Wir dürfen nicht vergessen, dass Frieden mehr ist als nur die Abwesenheit von Krieg oder Konflikten. Frieden ist ein Zustand und hat etwas damit zu tun, hinauszugehen und höflich und interaktiv mit den Menschen zu sprechen. Friedensbemühungen nur unter dem Sicherheitsaspekt zu sehen greift zu kurz. Uns geht es um die Gesamtsituation."

Auf die Frage, was denn religiöse Organisationen zum Friedensdialog beitragen können, antwortete Michel Veuthey, stellvertretender ständiger Beobachter des Malteserordens bei den Vereinten Nationen in Genf: "Zunächst menschlichen Kontakt herstellen, wissen Sie, vertrauensbildende Maßnahmen. Hier kommt eine menschliche Note, ein menschliches Moment hinein. Wenn man Leute aus anderen Gemeinschaften kennt und schätzt, sollte man versuchen, diesen Kontakt zu pflegen und eine Art Einsicht dafür entwickeln, wie sie sind".

Eine Beleuchtung des berühmten Genfer Brunnens im Blau der Vereinten Nationen sollte am des Friedenstages Abend daran erinnern, dass  jeder einzelne Mensch und jede Institution einen Beitrag zur Lösung von Konflikten leisten und am weltweiten Frieden mitarbeiten kann.

 

(Die Geschichte geht unten weiter)

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- Dieser Bericht wurde von unserem U.N.-Korrespondenten Christian Peschken, Pax Press Agency in Genf  verfasst.  Der Bericht wird auch bei EWTN – Katholisches Fernsehen zu sehen sein im Rahmen des Magazins 'Vatikano'. Weitere Informationen zu Pax Press Agency unter  www.paxpressagency.com  -

Hinweis: Dieser Blogpost und die darin wiedergegebenen Ansichten sind ein Beitrag des Autors, nicht der Redaktion von CNA Deutsch.

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