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Debatte um Linz­er Pfarrstrukturreform: Bistum antwortet auf Kritik

Mariä-Empfängnis-Dom in Linz (Oberösterreich)

Die Kritik des kath.net-Herausgebers Roland Noé an den offiziellen Begründungen der Diözese Linz hat die Debatte über die dortige Pfarrstrukturreform neu belebt. Während Noé sachliche Fehler beklagte, verwies die Diözese gegenüber CNA Deutsch auf statistische Grundlagen, breite Beteiligungsprozesse und die Rechtmäßigkeit ihrer Dekrete.

Die Diözese Linz ordnet derzeit ihre zahlreichen kleinen Pfarreien neu. Bis 2028 sollen aus den bisherigen 39 Dekanaten ebenso viele große Pfarreien entstehen. Die lokalen Kirchenstandorte bleiben als „Pfarrteilgemeinden“ bestehen, doch Leitung, Gremien und Verwaltung werden zusammengelegt. Ziel ist es nach Angaben der Diözese, trotz rückläufigen Personals und begrenzter Ressourcen handlungsfähig zu bleiben und als Kirche im Land sichtbar zu bleiben.

Noé hat formellen Einspruch gegen die geplante Auflösung seiner Heimatpfarre eingelegt und in einem Kommentar scharfe Kritik am Vorgehen der Diözesanleitung geäußert. Er warf ihr vor, die Schließung mit „(w)irren Begründungen“ zu stützen.

Während das offizielle Dekret von einem „Rückgang des kirchlichen Lebens“ und untragbaren Strukturen spricht, verwies Noé auf die Situation vor Ort: Seine Pfarrei sei eine der größten der Diözese, biete täglich Messfeiern, habe mehrere Jugendgruppen und verzeichne eine hohe Gottesdienstbeteiligung.

Die Diözese Linz betonte, ihre Einschätzungen würden sich auf die kirchliche Statistik stützen. Pressesprecher Michael Kraml erklärte gegenüber CNA Deutsch: „Der Einschätzung liegen die Daten der kirchlichen Statistik zu Grunde, die jährlich erhoben wird.“ Diese umfasse Angaben zu Gläubigenzahlen, Gottesdienstbesuch, Sakramentenfeiern und Begräbnissen sowie weitere Kennzahlen zur pastoralen Arbeit.

Auf die Frage nach der Anhörung „unmittelbar Beteiligter“ verwies die Diözese auf langjährige Vorbereitungsschritte. Kraml sagte: „Die Überlegungen zur Reform der Pfarrstruktur gehen auf das Jahr 2019 zurück.“

Damals seien die Gläubigen breit informiert worden, „es gingen über 23.000 Rückmeldungen zu den Plänen ein bzw. fanden 90 regionale Resonanztreffen mit großer Beteiligung statt zu denen neben dem Klerus auch die Mitglieder der Pfarrgemeinderäte und hauptberufliche und ehrenamtliche Mitarbeitende aus den Pfarren eingeladen waren“.

Für die konkreten Fusionsprozesse gebe es eine zweijährige Vorbereitungsphase, in der alle Mitglieder der betroffenen Pfarrgemeinderäte gehört würden. Zusätzlich fänden häufigere Treffen mit Klerus, hauptberuflichen Mitarbeitenden sowie Vertretungen der Dekanatsräte statt. Ziel sei es, „nicht nur zu informieren sondern diese Gruppen auch als Beteiligten zu hören“.

Die Diözese verwies zudem darauf, dass synodale Beteiligung Bestandteil der gesamten Reform sei. Laut Kraml seien die Rückmeldungen aus dem Jahr 2019 „massiv in die Reform eingeflossen“, unter anderem bei Beteiligungsstrukturen und der Zusammensetzung neuer Pfarren.

Einen besonderen Stellenwert räumte die Diözese auch den Einsprüchen gegen die Fusionsdekrete ein. Kraml erklärte: „Die Einsprüche bzw. Rekurse gegen die Fusionsdekrete geben einen guten Einblick in die pastoralen Sorgen vieler Beschwerdeführer.“

Diese würden helfen, solche „Sorgen“ in der weiteren Planung bewusst zu berücksichtigen, auch wenn sie oft nur indirekt mit der Fusion zu tun hätten. Aus rechtlicher Sicht seien Rekurse ein „geeignetes – ‚ganz normales‘ – Rechtsmittel“, das jedoch keine aufschiebende Wirkung habe.

Abschließend stellte Kraml klar: „Bischof Dr. Manfred Scheuer und seine Mitarbeiter gehen davon aus, dass die Dekrete rechtmäßig sind, da er sie ja ansonsten auch nicht in dieser Form erlassen hätte.“

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