Vatikanstadt, 18 September, 2017 / 10:53 PM
Nur noch ein paar Sitzungen, dann soll die "Vision des Zweiten Vatikanischen Konzils" umgesetzt sein: Knapp vier Jahre nach der Gründung des als K9 bekannten Kardinalsrates durch Papst Franziskus zur Unterstützung seiner Pläne einer Kurienreform hat einer der Mitglieder der Gruppe gesagt, dass der Rat seine Arbeit bald beenden wird.
Der andauernde Reformprozess befinde sich in verschiedenen Entwicklungsstufen, so der Erzbischof von Bombay (Indien) gegenüber CNA am 14. September. "Ich hoffe, dass wir alle bald abschliessen können".
"Noch zwei oder drei Sitzungen werden vonnöten sein", so Kardinal Gracias weiter. "Bis Juni haben wir vielleicht das Ende des Tunnels in Sicht".
Der indische Würdenträger ist Vorsitzender der Asiatischen Bischofskonferenz. IM Jahr 2013 wählte ihn Franziskus zusammen mit acht weiteren Kardinälen aus aller Welt, um ihn in Fragen der Kurienreform zu beraten.
Kardinal Gracias sprach mit CNA in einem langen Interview nach Abschluss der letzten "K9"-Runde vergangene Woche.
Was die Reform betreffe, so der Kardinal, werde es keine sehr großen Änderungen geben; es handele sich um die Führung der Kirche, da können wir nicht einfach alles auf den Kopf stellen". Vielmehr werde es "einen allmählichen Wandel, einen Wandel der Mentalität, einen Wandel der Herangehensweise, eine geringfügige Umstrukturierung der Abteilungen, damit sie für die Anforderungen von heute besser geeignet sind", geben.
Ein Hauptzeil der K9 sei die Umsetzung der "Vision des Zweiten Vatikanischen Konzils", so Kardinal Gracias, besonders was die Wichtigkeit der Rolle von Frauen und der Laien betreffe, sowie Raum für mehr Synodalität und Kollegialität in den Strukturen der Kirche.
Papst Franziskus sei von Anfang an "sehr klar darüber gewesen, was er von dieser Gruppe erwartete". "Er hat nicht gezögert, er ist ein guter Anführer. Er hatte eine klare Vision", so der indische Erzbischof.
Er habe anfänglich Bedenken gehabt, räumte Kardinal Gracias ein, ob sich alles in die richtige Richtung entwickeln würde. Er habe sich auch Sorgen darüber gemacht, wie die Arbeit des Rates von außen wahrgenommen werde, und ob der Eindruck entstand, dass die Dinge sich "zu langsam" entwickelten.
Doch nach der Weihnachtsansprache des Papstes an die Kurie habe sich für ihn alles gewendet. Vor allem eine Änderung der Mentalität sei vonnöten, und diese werde länger brauchen als eine Änderung der Strukturen des Vatikans. Er sei "sehr zuversichtlich, dass es so passieren wird, denn der Papst ist eine sehr effektive Führungskraft".
Lesen Sie weitere Aussagen des Kardinals im englischsprachigen Original-Artikel von Romkorrespondentin Elise Harris.
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