Vatikan, 11 Februar, 2018 / 4:32 PM
Einen neuen, interdisziplinären Kurs bietet die Päpstliche Universität Gregoriana zum Schutz von Minderjährigen an: Der mit dem Abschluss eines Lizenziats zu absolvierende Studiengang in englischer Sprache soll helfen, in verschiedenen Kulturen und Umständen funktionierende Modelle und eine wirkungsvolle Pädagogik zum Schutz Minderjähriger gewährleisten zu können, so Pater Hans Zollner SJ.
Der Leiter der Kinderschutzzentrums (CCP) der Gregoriana und Mitglied der Päpstlichen Kinderschutzkommission, stellte den "Safeguarding"–Kurs am Freitag in Rom vor. Gegenüber CNA betonte der aus Bayern stammende Jesuitenpater, vor zehn oder fünf Jahren sei noch keine Rede vom "Safeguarding" gewesen. Heute jedoch gebe es bereits Studiengänge, Abschlüsse und Ausbildungswege. Ein Zeichen, wie sehr die Kirche Fortschritte gemacht habe im Erkennen von – und im Umgang mit – dem Verbrechen des Missbrauchs, als auch dessen Bekämpfung und vor allem Prävention.
Es gehe im neuen Studiengang darum, so der aus Bayern stammende Jesuitenpater, Menschen auszubilden, die als qualifizierte Kinderschutz-Experten in Diözesen, Kongregationen und ähnlichen Einrichtungen arbeiten können, aber auch ganz praktisch, als Berater und Ausbilder tätig sind.
Heute gebe es bereits ähnliche Kurse, so Zollner gegenüber CNA; ein großer Unterschied des neuen Studiengangs sei, dass dieser als der erste sei, der ein über zwei Jahre laufendes Vollzeit-Ausbildungsprogramm anbietet, welches multidisziplinär und transdisziplinär ist – und sich auch nach der neuen apostolischen Konstitution Veritatis Gaudium orientiert – um "lizenzierte" Kinderschützer auszubilden.
Die bereits gesammelte Erfahrung mit den Diplomkursen im "Safeguarding" an der Gregoriana zeigt, wie es funktioniert: Ebenfalls am Freitag schlossen 18 Teilnehmer des mittlerweile dritten Kurses erfolgreich ihre Ausbildung mit dem Diplom ab.
Eine der Absolventen, Schwester Perpetua von der Kongregation der heiligen Therese vom Kinde Jesu aus der Diözese Bukoba im südafrikanischen Tansania, sagte gegenüber CNA, dass sie sich für den Kurs eingeschrieben habe, "weil in meinem Land Bewusstsein geschaffen werden muss. Die Menschen sind sich des sexuellen Missbrauchs von Kindern dort nicht bewusst."
Sie sagte, sie fühle sich nach dem Kurs nun "befähigt", in ihre Diözese zurückzukehren und dort "Bewusstsein durch Bildung zu schaffen, Kinder in der Schule, an Universitäten, aber auch Eltern und die gesamte Gesellschaft zu unterrichten."
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