Vatikanstadt, 08 April, 2018 / 4:26 PM
Am heutigen Sonntag der Göttlichen Barmherzigkeit hat Papst Franziskus auf dem Petersplatz die heilige Messe gefeiert, und über das persönliche Verhältnis des Christen zu Gott gesprochen. Dabei betonte der Pontifex:
"[W]ie in einer Liebesgeschichte sagen wir ihm: 'Du bist für mich Mensch geworden, du bist für mich gestorben und auferstanden, und daher bist du nicht nur Gott – du bist mein Gott, du bist mein Leben. In dir habe ich die Liebe gefunden, die ich suchte, und noch viel mehr, als ich mir je hätte vorstellen können.“
Die Eucharistiefeier am heutigen 8. April war auch der Auftakt eines dreitägigen Treffens in Rom der rund 600 "Missionare der Barmherzigkeit". Diese waren am Aschermittwoch des Jahres 2016 ausgesandt worden, im Rahmen des Jahres der Barmherzigkeit; ihr Mandat wurde zum Ablauf des Jahres durch den Papst verlängert.
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Ausgangspunkt der Predigt des Papstes nahm die Passage in der Heiligen Schrift, in der ein zweifelnder Thomas mit dem Glauben an den auferstandenen Erlöser der Menschheit ringt.
"Trotz seines Unglaubens müssen wir Thomas danken", so Franziskus, "weil er sich nicht damit begnügt hat, von den anderen zu hören, dass Jesus lebt, und nicht einmal damit, ihn in Fleisch und Blut zu sehen, sondern hineinschauen wollte, seine Wunden, die Zeichen seiner Liebe, mit Händen berühren wollte".
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Die Wunden Jesu zu sehen, berühren zu wollen: Das bedeute zu lernen, was Thomas dann auch ausgerufen hat: "Mein Herr und mein Gott!" (Joh 20,28), sagte Franziskus.
"Ich möchte auf das Pronomen aufmerksam machen, das Thomas wiederholt: mein. Es ist ein Possessivpronomen und könnte, wenn wir darüber nachdenken, unangebracht scheinen in Bezug auf Gott: Wie kann Gott mein sein? Wie kann ich den Allmächtigen mein werden lassen?"
Der Papst wörtlich weiter: "Wie in einer Liebesgeschichte" sage der Christ, "Du bist für mich Mensch geworden, du bist für mich gestorben und auferstanden, und daher bist du nicht nur Gott – du bist mein Gott, du bist mein Leben. In dir habe ich die Liebe gefunden, die ich suchte, und noch viel mehr, als ich mir je hätte vorstellen können."
Vor diesem Hintergrund beschrieb Franziskus anhand des Bildes geschlossener und offener Türen: Scham, Resignation und Sünde seien verschlossene Türen, so der Pontifex. Öffnen könne diese jedoch der allmächtige Gott.
"Denn er ist Barmherzigkeit und wirkt in unserem Elend Wunder. Wie Thomas bitten wir heute um die Gnade, unseren Gott zu erkennen: in seiner Vergebung unsere Freude zu finden, in seiner Barmherzigkeit unsere Hoffnung."
Allen orthodoxen Christen, die am heutigen Tag die Auferstehung Christi feiern, wünsche er Frohe Ostern.
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