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Ein einziges „Francis Festival"? Was jeder über die USA-Reise des Papstes wissen sollte

Das Poster zum Papstbesuch in den USA
Sie nennen es „Papstfieber”: Amerika freut sich auf Franziskus
Die offizielle Ikone des Weltfamilientags 2015, gemalt von Neilson Carlin. Der gebürtige Protestant wurde katholisch, nachdem er sich zur Kunst der Kirche hingezogen fühlte.

Allerdings ist auch mit ungeplanten Überraschungen von Franziskus zu rechnen, zumindest wenn man von den bisherigen Auslandsreisen des Heiligen Vaters ausgeht. Schon jetzt wird kräftig spekuliert, was der Papst diesmal alles sagen und tun wird. Welche Bonmots wird Franziskus den mitreisenden Journalisten im Flieger schenken? Welche spontanen Aktionen wird es von US-Katholiken heiß ersehnten Besuch geben? Welche Reden und Unterhaltungen wird der argentinische Papst in spanischer oder englischer Sprache führen, geplant oder ungeplant?  

Zuerst einmal jedoch die Fakten.

Der USA-Besuch von Franziskus hat drei Stationen: Washington, D.C., New York und Philadelphia. Der Aufenthalt erstreckt sich über fünf Tage, vom Nachmittag des 22. September bis zum Abend des 27. September, und findet direkt im Anschluss an einen dreitägigen Zwischenstopp auf Kuba statt – für Vatikanisten wie John L. Allen ist diese Tatsache auch ein Ausdruck der Annäherung zwischen den beiden Staaten in jüngster Zeit.

Für die amerikanischen Katholiken freilich ist vor allem Vorfreude angesagt: Seit Wochen kursieren in den Sozialen Medien die fröhlichen Bilder und Nachrichten rund um die Vorbereitungen und Erwartungen des Papstbesuchs und des Weltfamilientreffens. Überall tauchen Hashtags auf wie #PopeinUS, #PopeInPhilly und #WMF2015. In New York wurde eine ganze Hausfassade mit dem Konterfei des Heiligen Vaters gestaltet.

Und so soll Präsident Barack Obama den Papst auch persönlich begrüßen, heißt es. Das Gespräch mit dem amerikanischen Staatsoberhaupt steht an erster Stelle im offiziellen Reiseprogramm von Franziskus. Nach einer Rede vor den Abgeordneten und Senatoren des Kongresses folgt dann der erste Höhepunkt der Reise: Papst Franziskus feiert die Messe zur Heiligsprechung des seligen Junípero Serra. Die Kanonisierung des auf Mallorca geborenen Missionars findet in der Basilika zur Unbefleckten Empfängnis in Washington statt. Das Nationalheiligtum ist die größte katholische Kirche in Nordamerika.

Nach einem Zwischenaufenthalt in New York, samt Rede vor der UN-Vollversammlung, Besuch einer katholischen Schule, großer Parade und einer Heiligen Messe im Madison Square Garden, geht es dann weiter zum zweiten Höhepunkt seiner Reise: Dem Weltfamilientreffen, das im Jahr 2015 in Philadelphia stattfindet.

Zwei seiner gut vier Tage in den USA sind ausschließlich dieser internationalen Großveranstaltung gewidmet.

„Love is our Mission: The Family Fully Alive”

„Unsere Mission ist die Liebe”: Das ist auch das Motto des Treffens, zum dem Millionen Besucher aus über 150 Ländern in erwartet werden. Ähnlich wie bei den Weltjugendtreffen gibt es in Philadelphia ein reichhaltiges Programm zum Thema, von Andachten und sakramentalen Angeboten bis hin zu theologischen Diskursen, von Vorträgen mit praktischen Tipps bis hin zu einem viefältigen Kultur- und Unterhaltungsprogramm; sogar ein „Francis Festival” wird geboten. Das Anliegen des Treffens hat dabei starke Parallelen zur anstehenden Familiensynode in Rom; geht es doch um die Hervorhebung des Werts christlichen Familienlebens, auch und gerade unter den oft schwierigen Bedingungen der Gegenwart.

Neben dem Höhepunkt – der Heiligen Messe zum Abschluss – hat Papst Franziskus ein straffes Programm: Von Gebetsandachten über Treffen mit Familien bis hin zu Begegnungen mit Häftlingen eines örtlichen Gefängnisses, ein Zusammenkunft mit Organisatoren, Freiwilligen und Unterstützern der Veranstaltung – und nicht zuletzt ein Treffen mit Bischöfen, wenige Tage vor Beginn der Familiensynode in Rom.

Bei diesem Gespräch mit seinen Hirten wird Papst Franziskus auf nur wenige Vertreter aus dem deutschen Sprachraum stossen: Aus Deutschland ist beim Weltfamilientreffen nur ein einziger Weihbischof aus Münster angemeldet, erklärte auf Anfrage von CNA der Pressesprecher der Erzdiözese Philadelphia, Kenneth Gavin. Aus Österreich komme immerhin Familienbischof Klaus Küng, der die Diözese St. Pölten leitet.

Die Weltfamilientreffen gehen auf den heiligen Papst Johannes Paul II. zurück: Sie entstanden im Zuge des apostolischen Schreibens „Familiaris Consortio” und der Gründung des Päpstlichen Rates für die Familie im Jahr 1981. Das erste Treffen fand 1994 in Rom statt. Seitdem organisiert alle drei Jahre eine andere Diözese der Weltkirche zusammen mit dem Päpstlichen Rat die Veranstaltung. So waren neben Rom auch schon Manila, Valencia, Mexiko-Stadt und Mailand an der Reihe.

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