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Bis zu 500.000 Pilger in Panama erwartet: Auftakt zum Weltjugendtag mit Papst Franziskus

Von winterlichen Temperaturen keine Spur: Auftakt zum Weltjugendtag in Panama

Auftakt zum 15. internationalen Weltjugendtag: Das große Treffen der katholischen Jugend, das alle zwei bis drei Jahre stattfindet, findet heuer zum ersten Mal in Mittelamerika statt.

Papst St. Johannes Paul II. gründete 1985 den Weltjugendtag. Das erste internationale Treffen fand 1987 in Buenos Aires, Argentinien, statt. Auf Spanisch heißt er übrigens Jornada Mundial de la Juventud – und wird mit JMJ abgekürzt.

Der Weltjugendtag hat drei Ziele: eine Feier der Jugend und das Vertrauen in sie, die Möglichkeit, jungen Menschen eine Pilgerfahrt zu ermöglichen und jungen Menschen die Möglichkeit zu geben, der weltweiten katholischen Gemeinschaft zu begegnen.

Das Thema der diesjährigen Veranstaltung stammt aus der Bekräftigung des Willens Gottes durch Maria in Lukas 1,38: "Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast."

Bis zu 500.000 Pilger?

Vergangene Weltjugendtage fanden in der Regel im Sommer statt – zumindest dem der nördlichen Hemisphäre. Dieses Jahr findet die Veranstaltung im Sommer der Südhalbkugel statt, und obwohl Panama ganz auf der Nordhalbkugel liegt, wird es warm werden! Die Prognose für die Woche zeigt für die meisten Tage Höchstwerte über 30 Grad. 

Der Zeitpunkt für dieses Jahr bedeutet auch, dass der Weltjugendtag während des Schuljahres für junge Menschen aus der nördlichen Hemisphäre stattfindet, so dass abzuwarten bleibt, wie viele etwa aus Deutschland, Österreich und der Schweiz kommen. Deutlich weniger als in Polen werden es auf jeden Fall sein. Immerhin: Aus deutschen Diözesen sollen 2.300 Jugendlich kommen. Aus den USA sind 11.000 junge Menschen registriert.  

Alessandro Gisotti, kommissarischer Leiter der Pressestelle des Vatikans, sagte am 18. Januar, dass 150.000 Jugendliche aus 155 Ländern angemeldet seien. Das wären tatsächlich recht wenig. Rund 2 Millionen Pilger nahmen am letzten Weltjugendtag im polnischen Krakau teil, und 1995 schätzungsweise 5 Millionen in Manila, Philippinen.

Der internationale Medienkoordinator für die Erzdiözese Panama hat jedoch jüngst die Zahl nach oben korrigiert und gesagt, dass sich mindestens 408.000 Pilger angemeldet haben.

Die Veranstalter hoffen nun, dass zumindest bei der Abschlussmesse am Sonntag, den 27. Januar, gut 500.000 Menschen dabei sein werden.

Personell enorm stark besetzt ist das Kontingent der deutschen Bischöfe: Zehn Hirten sind aus Deutschland dabei. Der "Jugendbischof", Stefan Oster von Passau, sowie Erzbischof Ludwig Schick von Bamberg und Franz-Josef Overbeck aus Essen, zudem gleich sieben Weihbischöfe.

Aus Österreich sind 200 Pilger in Begleitung des Grazer Bischofs Wilhelm Krautwaschl nach Panama gereist.

Ein kleines Land mit einem großen Kanal

Panama ist eine kleine mittelamerikanische Nation mit etwa 4 Millionen Einwohnern. Insgesamt ist das Land, das zwischen Kolumbien im Osten und Costa Rica im Westen liegt, zu etwa 85% katholisch.

Die meisten Veranstaltungen finden auf der Cinta Costera statt, einer 64 Hektar großen Halbinsel, die in den Golf von Panama ragt und die für den Weltjugendtag in Campo Santa Maria la Antigua umbenannt wurde.

Die Pilger werden auch ermutigt, die Altstadt von Panama City - Casco Viejo - zu besuchen und die sieben historischen Kirchen im Bezirk zu erkunden: La Catedral Metropolitana, La Merced, San Francisco de Asís, San José, San Felipe de Neri, Santo Domingo und Santa Ana.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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Panama City, die Hauptstadt und Heimat von rund 1,5 Millionen Menschen, beherbergt den weltberühmten Panama-Kanal, die 82 Kilometer lange Wasserstraße, die den Atlantik und den Pazifik verbindet. Heute durchqueren jedes Jahr über 14.000 Schiffe den Kanal – und Panama ist dank der Einnahmen eines der reichsten Länder Lateinamerikas.

Lateinamerika prägt diese Tage

Die Organisatoren der Veranstaltung sprechen bereits über die ansteckende Energie von Panama City und dass die Veranstaltung stark lateinamerikanisch geprägt sein werde. Erzbischof José Domingo Ulloa Mendieta aus Panama City sagte gegenüber "Vatican News", dass er erwartet, dass die meisten Pilger aus Lateinamerika kommen. Dazu trägt auch der Papst aus Argentinien bei – immerhin der erste Pontifex aus Amerika.

Das prägt – so die Erwartung – auch das Straßenbild: Bilder des mutigen Erzbischofs aus El Salvador, dem heiligen Oscar Romero, werden viele Pilger bei sich haben. Romero, ein unermüdlicher Anwalt der Armen, wurde 1980 bei der Feier der heiligen Messe ermordet, wahrscheinlich von einem rechten Todeskommando. Papst Franziskus hat ihn heiliggesprochen.

Tipp: Der katholische Fernsehsender EWTN.TV hat eine Reihe von Sondersendungen zur Heiligsprechung von Oscar Romero und Papst Paul VI. ausgestrahlt - hier sehen sie Teil 1 und eine Übersicht.  

Dies ist auch der erste Weltjugendtag, der mit dem Welttreffen der indigenen Jugend zusammenfällt, zu dem sich fast 400 indigene Jugendliche versammelten.

Der Besuch von Papst Franziskus

Die Frage, die sich wohl jeder Pilger stellt: Wann werde ich Papst Franziskus sehen? Hier sind ein paar Highlights aus seinem Programm.

Papst Franziskus wird am morgigen Mittwochnachmittag (Ortszeit) in Panama ankommen. Am nächsten Tag, dem 24. Januar, trifft er sich um 9:45 Uhr mit dem panamaischen Präsidenten Juan Carlos Varela Rodriguez, gefolgt von einem Treffen mit den mittelamerikanischen Bischöfen um 11:15 Uhr und einer Begrüßungszeremonie zum Beginn des Weltjugendtags um 17:30 Uhr, die im Campo Santa Maria la Antigua stattfinden wird.

Am 25. Januar wird er sich mit jungen Häftlingen zu einem Bußgottesdienst treffen und später am Abend – wie an einem Freitag üblich – den Kreuzweg beten.

Am Samstagmorgen, 26. Januar, wird Papst Franziskus den Altar der Kathedrale Santa Maria la Antigua weihen, und an diesem Abend wird er eine Vigilfeier mit den Jugendlichen im Metro-Park halten. Die Abschlussmesse findet am darauffolgenden Morgen um 8 Uhr statt.

Jonah McKeown trug zur Berichterstattung bei.

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