Paris, 17 Mai, 2019 / 6:48 AM
Einen Monat nach dem Großbrand Unserer Lieben Frau von Paris, der das Dach und die Spitze der berühmten Kathedrale zerstörte, hat Erzbischof Michel Aupetit über den Stand der Wiederaufbauarbeiten von Notre Dame und der bisher erhaltenen Spenden informiert.
Von der Summe in Höhe von einer Milliarde Euro, die nach dem Brand öffentlich zugesagt wurde, seien bisher nur 13,5 Millionen Euro gesammelt worden, so Aupetit.
Die Gründe dafür sind vor allem rechtlicher Art, betonte der französische Oberhirte: Das Ausarbeiten der Verträge und Unterlagen, die regeln sollen, wie Großspender ihre Gelder zur Verfügung stellen.
Zu den Spendern, die das meiste Geld zugesagt haben, gehören der französische Milliardär Francois-Henri Pinault, der 100 Millionen Euro zugesagt hat sowie Bernard Arnault, der 200 Millionen Euro zugesagt haben soll. Auch die Eigentümer des Kosmetikunternehmens L'Oréal und der Bettencourt-Schueller-Stiftung haben 200 Millionen Euro zugesagt.
Von den bereits gesammelten 13,5 Mio. Euro wurden 9,5 Mio. Euro von 43.000 französischen und ausländischen Personen gesammelt. Die restlichen 4 Millionen Euro kamen laut dem Bericht des Erzbischofs von vier Einzelspendern.
Aupetit sagte, dass die genaue Summe, die für die Restauration benötigt wird, noch nicht abschließend ermittelt werden konnte. Klar sein nur, dass es sich um einen "beträchtlichen Geldbetrag" handeln werde, so der Pariser Erzbischof.
"Jeder gespendete Euro wird ein Euro sein, der dazu verwendet wird, das Herz der Kathedrale neu zu gestalten. Damit wird ein ehrgeiziges, aber notwendiges" Renovierungsprogramm finanziert, sagte er.
Das Dach von Notre Dame fing am 15. April 2019 gegen 19.00 Uhr Ortszeit Feuer. Während der Brand den Turm der Kathedrale zum Einsturz brachte und das Dach zerstörte, blieben die Eucharistie und die meisten Reliquien und Kunstwerke im Inneren erhalten, darunter eine Reliquie der Dornenkrone. Auch das Hauptgebäude der Kathedrale wurde von schweren Schäden verschont, darunter die berühmten Rosettenfenster, Glocken und Glockentürme.
Die Brandursache ist derzeit noch unbekannt.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat gesagt, dass er sich wünscht, dass die Wiederherstellung innerhalb von 5 Jahren abgeschlossen wird. Experten schätzen jedoch, dass es viel länger dauern könnte.
Franck Riester, der französische Kultusminister, sagte am Mittwoch, dass die beschädigten Teile des Doms entfernt und das Gebäude gesichert werden müsse, bevor mit der eigentlichen Restaurierung begonnen werden kann.
Erzbischof Aupetit sagte in seiner Erklärung, dass man die erste heilige Messe im Dom wieder "so schnell wie möglich" feiern wolle, aus Sicherheitsgründen werde diese jedoch wahrscheinlich keine öffentliche sein.
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