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Bischof prangert Brutalität in Buenaventura an: "Die Menschen haben Angst"

Buenaventura ist die wichtigste Hafenstadt Kolumbiens am Pazifischen Ozean

Keine zwei Jahre leitet Bischof Rubén Darío Jaramillo Montoya nun das Bistum Buenaventura in Kolumbien. Doch bereits mehrfach musste sich der Oberhirte mit gewalttätigen Gruppen auseinandersetzen, die in der Hafenstadt am Pazifik Angst und Schrecken verbreiten.

Die gewaltsame Auseinandersetzung mit kriminellen Gruppen zu unterbinden, die um die Kontrolle über diesen Teil des Landes kämpfen: Das ist, berichtet die Agentur "Fides", eine der Herausforderungen für Erzbischof Jaramillo Montoya. Der Bischof fordert einerseits die Behörden des Landes auf, gemeinsam gegen die Gewalt vorzugehen, die ein erschreckendes Ausmaß erreicht habe. Andererseits versucht der Bischof mit einer Reihe von Initiativen, einen religiösen Beitrag zu leisten.

In einem Interview mit der lokalen Presse sagte der Bischof, es sei nicht mehr verwunderlich, wenn man zerstückelte Leichen auf der Straße finde. Es gebe auch heute noch Häuser, so Bischof Jaramillo Montoya weiter, die sein Vorgänger angeprangert hatte, in denen die Banden entführte Menschen, die sich ihnen in den Weg stellten oder unbequem waren, foltern und umbringen.

Während die Zahl der Morde in den anderen Städten Kolumbiens zurückgegangen ist, ist die Situation in Buenaventura nach wie vor alarmierend.

"Wir hatten dieses Jahr bisher 54 gewaltsame Todesfälle, aber es gibt viele Fälle von Menschen, die verschwinden, bei denen keine Anzeige erstattet wird", so Erzbischof Jaramillo am 15. Juni 2019.

"Das Problem ist, dass die Menschen nicht gewohnt sind Anzeige zu erstatten, weil sie Angst haben. Wir haben eine Gesellschaft, in der die Angst vor einer Anzeige weit verbreitet ist. Die Gemeindemitglieder haben mich gebeten, die abendlichen Sonntagsmessen um sechs Uhr nachmittags zu feiern, weil sie befürchten, während einer illegalen Ausgangssperre entführt zu werden. Es fahren Männer mit Gewehren auf Motorrädern durch die Stadtviertel."

Angesichts der Lage schlägt Erzbischof Jaramillo vor, dem eigentlichen Problem auf den Grund zu gehen: "Zunächst haben wir uns von Gott entfernt. Wir müssen auch unseren Nächsten wieder als etwas Heiliges erkennen: das Leben ist heilig. Heute interessiert uns nur noch Wirtschaftsmacht, Handelsmacht, politische Macht und die Macht der Waffen."

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