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"Entgiftungsprogramm" gegen Pornosucht: In 21 Tagen frei von der Abhängigkeit?

2,4 Millionen Besucher pro Stunde verzeichnet die Webseite eines der größten Anbieter pornographischer Inhalte.

Ein neues Online-Programm zur Überwindung der Pornografiesucht bietet ein 21-tägiges "Entgiftungsprogramm" an. Es steht auf Englisch und Spanisch für einen begrenzten Zeitraum kostenlos zur Verfügung.

Es handelt sich um "Strive", ein Programm, das von den "Cardinal Studios" entwickelt wurde. Laut Angaben auf deren Website habe das Programm bereits rund6.000 Menschen geholfen, ihr Leben "auf eine Weise zu verändern, wie sie es nie für möglich gehalten hätten" und von der Pornografie loszukommen, die als "stille Epidemie, die Familien zerstört" bezeichnet wird.

Die Entwickler von "Strive", Chris Cope (Eigentümer und Creative Director der Cardinal Studios) und Matt Fradd, ein katholischer Autor und Redner, der selbst von der Pornografie losgekommen ist, stellen ein Programm aus einer Reihe von Videos, schriftlichen Inhalten und Aufgaben vor, die "den Menschen helfen, zu verstehen, warum sie Pornos ansehen, warum sie sich davon befreien müssen und wie sie das schaffen können."

"Es ist keine Wunderwaffe, aber ein hochwirksames Mittel, das die Menschen mit dem nötigen Wissen, den Werkzeugen und der Verantwortung ausstattet, die sie benötigen, um aus der Pornografie herauszukommen und das Leben zu beginnen, zu dem Gott sie beruft", heißt es im Programm.

Chris Cope sagte gegenüber dem National Catholic Register, dass sich seit dem Start des Programms im März 2019 täglich ungefähr 100 Menschen anmelden.

Zudem erklärte er, dass etwa 40 Erzdiözesen und Diözesen der Vereinigten Staaten mehr als 125.000 Flyer mit Informationen zu "Strive" bestellt hätten, damit die Priester sie den Leuten bei der Beichte oder bei der Eheberatung mitgeben können.

"Die Priester sind begeistert davon, weil sie den jungen Menschen einen Plan mitgeben können, mit dem sie noch am gleichen Tag beginnen und so einen Weg zur Überwindung der Sucht einschlagen", so Cope.

Fradd, Autor von The Porn Myth: Exposing the Reality Behind the Fantasy of Pornography (Der Porno-Mythos: Die Realität hinter den Phantasien der Pornografie enttarnen), erklärte, das Programm verfolge einen "Leib-Seele-Ansatz", der die emotionale, psychologische, neurologische und spirituelle Ebene miteinbeziehe.

"Diese Ebenen widersprechen sich nicht. Oft versuchen Menschen, die Sucht zu überwinden, indem sie sich auf das Psychische oder das Spirituelle konzentrieren. Sie versuchen, zum Beispiel, mehr zu beten oder so. Es ist eine gute Idee, zu beten, aber hier braucht es mehrere Dinge", so Fradd.

Cope betonte seinerseits, dass "Strive" den Menschen helfe, zu verstehen, was die emotionalen Auslöser sind, die sie zur Pornografie führen und wie sie mit den technischen Geräten umgehen sollen."

Im Rahmen des Programms wird den Teilnehmern beispielsweise empfohlen, auf ihren Geräten einen Filter anzubringen. Es wird ihnen eine kostenlose Testversion von Covenant Eyes angeboten, einem Internetdienst, der die Bildschirmaktivitäten überwacht, analysiert und verarbeitet und dem Benutzer einen Bericht sendet – ebenso einem Eingeweihten, der ihm bei der Suchtüberwindung helfen will.

Die Teilnehmer am Programm können anonym bleiben, wenn sie in der Internet-Gemeinschaft interagieren. Es wird jedoch empfohlen, dass jeder Teilnehmer eine Beziehung zu einem zuverlässigen Mitglied aufbaut und auch ihm gegenüber Verantwortung übernimmt.

"Matt sagt in dem Programm sehr deutlich: Wenn du nicht bereit bist, das jemandem anderem zu offenbaren, wirst du scheitern. Die meisten Menschen suchen sich jemanden in ihrem Leben, mit dem sie die eigenen Kämpfe teilen können. Einen Freund, einen Priester, einen geistlichen Leiter. Aber wenn sie niemanden haben, den sie fragen können, dann können sie sich mit jemandem in der Online-Community verbünden", erläuterte Cope.

An jedem der 21 Tage sehen die Teilnehmer von "Strive" ein kurzes Video, das ihnen eine besondere Herausforderung bietet. In einem Video erzählt beispielsweise eine ehemalige Porno-Darstellerin, wie sie von der Filmindustrie angezogen wurde, ohne es zu merken, und dann zehn Jahre darin hängenblieb.

Cope erklärte, man habe die Dauer von 21 Tagen für das Programm ausgewählt, weil dies genügend Zeit sei, um die hauptsächlichen Themen abzudecken und in sich die Teilnehmer in diesem Zeitraum konzentrieren und eine wesentliche Veränderung sehen können. Zudem meinte er: Wir glauben, 21 Tage sind eine gute Zeitspanne, in der die Männer sich engagieren können, ohne überfordert zu werden."

Seit dem Beginn von "Strive" haben die Teilnehmer mehr als 14.000 Kommentare in der Online-Community des Programms veröffentlicht.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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"Die Jungen Männer sagen sehr oft:´Genau das habe ich gebraucht´", so Cope.

Fradd berichtete, dass nach einem Vortrag, den er kürzlich vor jungen Erwachsenen in der Erzdiözese New York hielt, mehrere Menschen auf ihn zugekommen seien, um ihm zu sagen, dass sie am Kurs teilnehmen würden und dass er ihnen geholfen hätte."

"Einige erzählten, sie hätten, seit sie mit "Strive" angefangen haben, keinen Porno mehr angesehen. Andere haben es schon getan, aber sie sagten, sie würden eine neue Art von Mut verspüren und sie würden wissen, dass sie nicht Sklaven dieser Sucht sein müssen" sagte er.

Einer – Max genannt – erklärte, dass das Programm ihm half, seine Sucht auf eine andere Art und Weise zu sehen.

"Ehrlich gesagt hat es mir geholfen, mich weniger zu schämen und zu erkennen, dass es mehr Menschen gibt, die damit kämpfen, als ich gedacht hätte. Es hat mir auch geholfen zu sehen, dass viele der natürlichen Sehnsüchte, die damit verbunden sind, nicht schlecht sind. Es hat mir geholfen, einen Plan zu haben", unterstrich er gegenüber dem Register.

Am Ende erklärte er, er würde weit weniger oft gegen die Pornografie kämpfen müssen und er hätte auch weniger Versuchungen.

Link zur Website des Programms "Strive".

Dieser Bericht erschien zuerst bei ACI Prensa, der spanischsprachigen Schwesteragentur von CNA Deutsch. Übersetzt von Susanne Finner und redigiert aus dem spanischen Original.

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