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Amazonassynode: Alles, was Sie wissen müssen

Monsignore David Martínez, Sondersekretär für die Amazonassynode, und Papst Franziskus bei einem Besuch in Peru

In den nächsten Tagen beginnt in Rom die Bischofssynode für Amazonien, die vom Papst einberugen wurde, um "neue Wege für die Evangelisierung dieses Teils des Volkes Gottes" zu finden. Das Instrumentum Laboris, das am 17. Juni veröffentlicht worden war, stieß jedoch auf Kritik.

Anbei einige Informationen zur bevorstehenden Amazonassynode: 

1. Wann beginnt die Amazonassynode?

Die Synode beginnt am 6. Oktober und endet am 17. Oktober. Sie steht unter dem Titel "Neue Wege für die Kirche und für eine ganzheitliche Ökologie".

2. Papst Franziskus gab das Ziel der Synode an

Am 15. Oktober 2017 hat Papst Franziskus die Synode angekündigt und erklärt, ihr Hauptziel sei "neue Wege für die Evangelisierung dieses Teils des Volkes Gottes zu finden, besonders für die indigene Bevölkerung, die oft vergessen wird und keine Perspektive auf eine gute Zukunft hat, auch infolge der Krise des amazonischen Regenwaldes, der eine Lunge von sehr großer Bedeutung für unseren Planeten ist."

Der Papst erklärte, er habe diese Synode einberufen als Antwort auf den Wunsch einiger Bischofskonferenzen Lateinamerikas und auf die Stimme verschiedener Hirten und Gläubigen aus anderen Teilen der Welt. 

3. Wer nimmt an der Synode teil?

An der Synode werden Bischöfe aus jenen neun Ländern teilnehmen, deren Regionen zum Teil zum Amazonasgebiet gehören: 4 Bischöfe aus den Antillen, 12 aus Bolivien, 58 aus Brasilien, 15 aus Kolumbien, 7 aus Ecuador, 11 aus Peru und 7 aus Venezuela.

Dazu kommen 13 Präfekten aus Dikasterien der römischen Kurie, 33 direkt vom Papst ernannte Mitglieder, 15 von der Vereinigung der Generaloberen gewählte Mitglieder, 19 Mitglieder des Präsynodalen Rates, 25 Experten, 55 Hörer und Hörerinnen, 6 Delegaten anderer Kirchen und 12 besondere Gäste.

Die vollständige Liste der Teilnehmer finden Sie hier:

http://press.vatican.va/content/salastampa/it/bollettino/pubblico/2019/09/21/0723/01479.html

4. Das Arbeitspapier enthält 21 Kapitel

Das Instrumentum Laboris, das vom Präsynodalen Rat verabschiedet worden war, wurde am 17. Juni veröffentlicht.

Das Dokument enthält in drei Teilen 21 Kapitel mit insgesamt 147 Artikeln.

Die drei Teile widmen sich den folgenden Themen: "Die Stimme Amazoniens", verstanden als ein Hören auf dieses Gebiet; "Ganzheitliche Ökologie. Der Schrei der Erde und der Armen" und "Eine prophetische Kirche in Amazonien: Herausforderungen und Hoffnungen".

(Die Geschichte geht unten weiter)

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Laut Angaben der Verantwortlichen für dieses Dokument, sei dessen Ziel, die pastorale Situation Amazoniens darzustellen und neue Wege für eine intensivere Evangelisierung aufzuzeigen. Außerdem sei es, in Anlehnung an die Enzyklika Laudato Si, als eine Betrachtung zu den ökologischen Problemen, die diese Region betreffen, verfasst worden. 

5. Das Instrumentum Laboris empfiehlt, verheiratete Männer zu weihen

Das Instrumentum Laboris bestätigt, dass "der Zölibat ein Geschenk für die Kirche ist". Trotzdem wird u.a. die Möglichkeit empfohlen, in den entlegensten Gebieten ältere verheiratete Männer, sogenannte "Viri probati" zu Priestern zu weihen.

Unter Punkt 129 erklärt das Dokument, man solle "im Blick auf die entlegensten Gebiete der Region die Möglichkeit zu prüfen, ältere Menschen zu Priestern zu weihen. Diese Menschen sollten vorzugsweise Indigene sein, die von ihrer Gemeinde respektiert und akzeptiert werden. Sie sollten geweiht werden, obwohl sie schon eine konstituierte und stabile Familie haben, mit dem Ziel, die Spendung der Sakramente zu sichern, die das Leben der Christen begleiten und stützen."

Das Kirchenrecht für die lateinische katholische Kirche verbietet die Priesterweihe von verheirateten Männern. Eine Ausnahme stellt die Weihe von Hirten der anglikanischen oder protestantischen Kirche dar, die zum Katholizismus konvertiert sind.

Trotz der Stimmen zugunsten des unter Punkt 129 aufgeführten Vorschlags hat Papst Franziskus in einem Interview mit der italienischen Tageszeitung "La Stampa" versichert, dass die Möglichkeit, verheiratete Männer zu Priestern zu weihen, kein wichtiges Thema der Synode sei. "Ganz sicher nicht: Es ist einfach eine Nummer im Instrumentum Laboris. Das Wichtigste werden jene, die die Evangelisierung durchführen und die verschiedenen Arten der Evangelisierung sein", erklärte er.

6. Polemik über die Möglichkeit eines Diakonats für Frauen.

Das Arbeitspapier empfiehlt auch, dass man "im Wissen um die tragende Rolle, die Frauen heute in der Kirche Amazoniens wahrnehmen, ein offizielles Dienstamt bestimmen müsste, das Frauen anvertraut werden kann."

Monsignore Fabio Fabene, Untersekretär für die Bischofssynode, betonte den Aufruf des Dokumentes für neue Dienste für Laien.

"Diesbezüglich fragt man sich, welches offizielle Dienstamt den Frauen verliehen werden könnte" so Monsignore Fabene in einer Pressekonferenz im Vatikan am 17. Juni.

Daraufhin erklärte er, dass "das Dokument nicht von einem weiblichen Diakonat spricht. Der Papst hat sich zu diesem Thema anlässlich der Versammlung der Generaloberinnen geäußert und erklärt, dieses Thema bedürfe weiterer Studien."

"Die 2016 eingerichtete Studienkommission ist in der Tat nicht zu einer einheitlichen Meinung zu diesem Thema gekommen."

Trotzdem hat Franz-Josef Overbeck, Bischof von Essen und Präsident der Kommission für Lateinamerika des deutschen Episkopats, am 2. Mai erklärt: "Nichts wirs mehr sein wie zuvor".

Nichts werde mehr wie zuvor sein nach der Amazonassynode, die die Rolle der Frau in der Kirche, die Sexualmoral, die Rolle des Priestertums und die gesamte hierarchische Struktur der Kirche überdenken werde.

Der Bischof hat auch öffentlich den Streik einiger Frauen gegen die katholische Kirche in Deutschland unterstützt, der von einer Gruppe von Frauen nach dem "Nein" zum Diakonat der Frau durch Papst Franziskus einberufen worden war.

7. Einwände renommierter Kardinäle gegen das "Instrumentum laboris"

Im Juni 2019 äußerte der deutsche Kardinal Walter Brandmüller seine Einwände gegen das Arbeitspapier unter dem Titel "Eine Kritik des Instrumentum Laboris für die Amazonassynode". 

Er erklärte, es handle sich um einen "häretischen" Text, der eine "Apostasie" darstelle und der deshalb "mit aller Entschiedenheit zurückgewiesen werden müsse."

"Es ist mit Nachdruck festzuhalten, dass das ´Instrumentum laboris´ in entscheidenden Punkten der verbindlichen Lehre der Kirche widerspricht, und darum als häretisch zu qualifizieren ist. Sofern sogar die Tatsache der Göttlichen Offenbarung in Frage gestellt bzw. missverstanden wird, ist darüber hinaus von Apostasie zu sprechen."

Der Kardinal schrieb, dass, was die Themen betrifft, "drei Viertel des Instrumentum Laboris allenfalls am Rande mit dem Evangelium und der Kirche zu tun haben."

Im Juli führte auch der deutsche Kardinal Gerhard Müller seine Einwände zum Insturmentum Laboris an.

In einer Analyse auf CNA deutsch und in anderen Medien wies der ehemalige Präfekt der Kongregation für die Glaubenslehre auf die Ambivalenz in der Bestimmung der Begriffe und Ziele des Dokumentes hin. Des weiteren erklärte er, der Text stelle eine "radikale Kehrtwende in der Hermeneutik der katholischen Theologie" dar.

Der venezolanische Kardinal Jorge Urosa befasste sich ebenfalls in drei Artikeln mit dem Für und Wider des Instrumentum Laboris. Ebenso der emeritierte Bischof von Marajó (Brasilien), Monsignore José Luis Azcona, der zwischen 1987 und 2016 in dieser Diözese in Amazonien tätig war und in mehreren Artikeln vor den Mängeln des Arbeitspapiers der Amazonassynode warnte.

Zuerst veröffentlicht bei ACI Prensa. Übersetzt aus dem Spanischen von Susanne Finner.

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