Nairobi, 14 Oktober, 2019 / 8:54 AM
Am vergangenen Samstag schaffte es der kenianische Marathonläufer Eliud Kipchoge als erster Mensch, den Marathon in einer Zeit unter zwei Stunden zu laufen. Was viele nicht wissen: Der Sportler ist tiefgläubig katholisch. Der Glaube wurde ihm in seiner Familie übermittelt.
Kipchoge lief die 42 Kilometer lange Strecke in 01:59:40 Stunden in der österreichischen Hauptstadt Wien und brach damit alle bisherigen Rekorde.
Kurz nach Ende des Laufs machte Kipchoge das, was er nach jeder Teilnahme bei einem Wettkampf tut, wie man sagt: Er kniete nieder, neigte die Stirn zum Boden und macht ein Kreuzzeichen als Dank.
In seinem Geburtsort berichten seine Freunde und Verwandten, dass der außerordentliche Erfolg Kipchoges etwas mit seinem tiefen katholischen Glauben zu tun haben könnte.
Der Cousin Kipchoges, Pater Kennedy Kipchumba, sagte am Samstag, dem 12. Oktober, gegenüber ACI Africa - der afrikanischen Agentur der ACI Gruppe - "dass der Erfolg des Läufers ein Moment der Freude und des Jubels war, zusammen mit der Überzeugung: Gott hält sein Versprechen."
"Ich war Teil der circa 3000 Menschen, die den Lauf auf einem großen Bildschirm verfolgten und mit all diesen Menschen verbeugten wir uns vor Gott, um ihm für all das zu danken, was er uns schenkt" so Pater Kipchumba
https://twitter.com/EliudKipchoge/status/1182934782684123136
Nach der großartigen Leistung Kipchoges feierte seine Familie, darunter mehrere Priester, eine Dankmesse.
"Alle sind in die Kirche gekommen, um Gott zu danken. Wir feiern die heilige Messe, um Gott zu danken. Wir feiern als Gemeinschaft. Die Familie war da, Pater Benjamin Oroiyo, der auch zur Familie gehört, Pater Benedict Rono, und gemeinsam mit anderen örtlichen Politikern auch der Vizegouverneur des Bezirks Nandi, der auch Mitglied des regionalen Parlaments ist" so Pater Kipchumba.
Die Messe wurde in einer Kapelle in einem Dorf namens St. Peter's Kapsisiwa gefeiert, das zur Pfarrei St. Joseph's Sangalo in der Diözese Eldoret gehört.
Der heute 34-jährige Kipchoge wuchs in der kleinen Stadt Kapsisiwa auf, die ungefähr 320 Kilometer von der kenianischen Hauptstadt Nairobi entfernt liegt. Das Gebiet um Kapsisiwa ist ein Bergland mit grünen Hügel; dort begann Kipchoge als Kind zu laufen. Der Marathonläufer lebt aktuell mit seiner Frau in der Nähe seines Geburtsortes, in der Stadt Eldoret im Westen Kenias.
"Eine wichtige Person in der Familie ist die Mutter des Athleten. Wir haben sie für die heilige Messe von zu Hause abgeholt", erklärte Pater Kipchumba.
Kipchoges Mutter, Janeth Rotich, wir als moralische und spirituelle Stütze ihres Sohnes angesehen.
"Ich stehe jeden Tag um 03:00 Uhr auf, um für Kipchoge zu beten. Ich bete den Rosenkranz" erklärte sie gegenüber der örtlichen Presse.
(Die Geschichte geht unten weiter)
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Kipchoge brach am Montag, dem 7. Oktober auf, dem Tag des Festes Unserer Lieben Frau vom Rosenkranz, um am Marathon in Wien teilzunehmen. Bevor er abreiste, wurde in der Pfarrei in Nairobi, die er frequentiert, eine heilige Messe für ihn aufgeopfert.
Am Abend vor seiner Abreise wurde auch in der St. Paul´s University Catholich Church besonders für ihn gebetet.
"Kipchoge ist ein Freund des Chors der Studenten der Universitätskapelle von St. Paul. Am vergangenen Sonntag feierten wie eine heilige Messe für Eliud Kipchoge", so der Kaplan der Universität Nairobi, Pater Peter Kaigua zu ACI Africa.
Pater Kaigua beschrieb den Marathonläufer Kipchoge als "Inspiration und Mentor für junge Menschen und als bescheidenen Mann; durch ihn lernen die junge Menschen, dass sich ihre Träume erfüllen können."
"Bevor wir letzte Woche die heilige Messe für ihn aufgeopfert haben, hatten wir mit den Studenten über ihn gesprochen. Wir haben beschlossen, die heilige Messe zu feiern, bevor er zum Marathon fuhr, damit Gott ihm helfe, seinen Traum zu erfüllen" fügte der Priester hinzu.
"Am Tag der Messe hatten die jungen Leute T-Shirts an. auf die sein Name gedruckt war."
Während der heiligen Messe sagte Pater Kaigua, dass Kipchoges Karriere "seinen Körper und seinen Geist zu ungeahnten Höhen geführt hat. Das ist der Moment, in dem er Gott, die Mutter Maria und alle Heiligen besonders brauch und deshalb sind wir hier und beten viel."
"Die Universität war gleichsam sein ´geistlicher Herzschrittmacher.´ Sein Sieg ist ein Zeichen dafür, dass das Gebet der Jugendlichen eine Antwort erhalten hat" so weiter der Priester.
Als Kipchoge die Ziellinie überquerte, fühlte er sich als "der glücklichste Mensch der Welt, weil er mit einer Zeit unter zwei Stunden den Rekord gelaufen war und weil er viele Menschen inspiriert hat; weil er den Leuten gezeigt hat, dass du es schaffen kannst, dass niemand eingeschränkt ist."
„Ich hoffe, dass weitere Athleten eine Zeit unter zwei Stunden Laufen“ fügte er hinzu.
Priester, Ordensleute und Laien haben Kipchoge in seinem Heimatland Kenia als Mann großer Inspiration gewürdigt. Einige interpretieren seinen Erfolg auch im Kontext des "außerordentlichen Missionsmonats" der Kirche, der unter dem Motto "Getauft und gesandt" steht.
"Eliud Kipchoge, getauft und gesandt! Ich sah seine Mutter mit einem weißen Rosenkranz um den Hals. Auf diese Weise wird der Glaube in der Familie weitergegeben. Die Mutter gibt es an ihr Kind weiter" so Pater Samuel Nyattaya aus der Erzdiözese Kisumu in Kenia zu ACI Africa.
Der Priester erklärte, er fühle sich "freudig überrascht, dass der Läufer seinen katholischen Glauben bezeugt."
"Ich denke, Gott freut sich, wenn er sieht, dass wir uns bemühen, unser Potenzial zu maximieren. Gott muss sich sehr gefreut haben, zu sehen, wie dieser beherzte Kenianer der ganzen Welt mit seinem Glauben Mut gemacht hat" erläuterte Schwester Margaret Mutiso von der Kongregation der Töchter des Heiligen Herzens gegenüber ACI Afrika.
Kipchoge "setzt sich für eine friedliche Welt ein, in der wir alle in Harmonie zusammenleben", fügte sie hinzu.
Pater Kaigua erklärte, die Pfarrei der Universität von Nairobi plane bereits, "unter dem Beisein vom Kipchoge eine weitere heilige Messe zu feiern, sobald er wieder in sein Land zurückgekehrt sein wird."
Übersetzt und redigiert von Diego López Marina und Susanne Finner. Ursprünglich veröffentlicht auf ACI Africa.
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