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Der letzte Cristero: Abschied von einem Kämpfer des katholischen Widerstands

Feierlicher Abschied: Juan Macias, der wohl letzte Cristero. Er starb mit 103 Jahren.

Er war wohl der letzte lebende Cristero: Im Alter von 103 Jahren ist Juan Daniel Macías Villegas bereits vergangenen Monat gestorben. Wie der mexikanische Photojournalist Alejandro Morena Merino CNA sagte, nahmen an der Beerdigung seine Kinder, Enkel, Ur-Enkel und Ur-Ur-Enkel Teil.

Christenverfolgung durch Säkularisten

Eine Prozession über mehr als drei Kilometer ging von der Kirche San Jose in seinem Heimatdorf San Julián in Mexiko bis hin zum Friedhof der “Cristero Nationalwache”, einer katholischen Einrichtung, welche sich um das Gedenken an die Märtyrer bemüht, welche in der anti-katholischen Verfolgungswelle Mexikos im frühen 20. Jahrhundert starben.

Der Cristero-Krieg, bekannt auch als “Guerra Cristera” und “La Cristiada”, fand hauptsächlich von 1926 bis 1929 statt. Auslöser war die anti-kirchliche Politik der mexikanischen Regierung unter dem Präsidenten Elias Calles.

Die säkularisierenden Gesetze sollten katholische Orden verbieten, die Kirche enteigenen und entzog Priestern die Bürgerrechte wie das Wahlrecht und das Recht auf ein Gerichtsverfahren. Dann drohte Katholiken das Zuchthaus, wenn sie die Lehre der Kirche verkündeten, klerikale Kleidung trugen, sich nach Auflösung der Klöster trafen oder auch nur ein religiöses Leben unterstützten. Auch andere Formen der Ausübung des Glaubens wurden verfolgt.

Aufstand einfacher Katholiken

Die Unterdrückung wurde so brutal, dass Priester auf offener Straße angegriffen, gefoltert und aufgehängt wurden. Darunter sind heute heiliggesprochene Märtyrer der Kirche. Die schockierte Bevölkerung setzte sich zur Wehr; es kam zu einem breiten Aufstand. Vor allem einfache, gläubige Bauern bewaffneten sich, unterstützt auch vom städtischen Teil der Bevölkerung.

Bis heute legendär sind etwa die “Weiblichen Brigaden der Heiligen Johanna von Orleans”: Frauen, die Waffen und Munition für den katholischen Widerstand schmuggelten. Rund 25.000 Guerrilleras des Cristo unterstützten so den Auftstand.

Wie es zum Schlachtruf “Viva Cristo Rey” kam  

Die Rebellen nannten sich Cristeros und kämpften unter dem Banner und Motto Cristo Rey - “Christus König”. Der Grund: Papst Pius XI., der den bis in die 1930er Jahre dauernden anti-katholischen Kampf der mexikanischen Säkularisten mehrfach scharf verurteilte, führte am 11. Dezember 1925 das Christkönigsfest ein.

Auch in Deutschland spielte im katholischen Widerstand gegen den Führerkult der Nazis die Verehrung von Christus König eine wichtige Rolle.

Mit 13 in den Kampf

Der nun verstorbene Juan Daniel Macias wurde bereits jung zum Cristero. Geboren am 21. Juli 1912, wurde er von Pater Narciso Elizondo getauft. Jahre später sollte der gleiche Priester ihn segnen, als er in den bewaffneten Widerstand zog.

Im Alter von 13 Jahren kämpfte Juan unter dem berühmten General Victoriano Ramirez mit den Cristeros im Geschwader der “Drachen von El Catoce”. Er nahm an mehreren Felzügen im Hochland von Jalisco und Guanajuato teil. Im zweiten Cristero-Kampf von 1935 bis 1937 war er unter dem Kommando Lauro Rochas im Einsatz.

Nach dem Krieg lebte Macias in der ländlichen Gemeinde San Julian. In dieser Region, die von Viehzucht und Milchwirtschaft geprägt ist, begann am 1. Januar 1927 der bewaffnete Widerstand gegen die Repressalien der damaligen Regierung.

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