Vatikanstadt, 09 September, 2020 / 10:57 AM
Die christliche Antwort auf die Coronavirus-Pandemie und deren Konsequenzen gründet sich auf die Liebe Gottes – und diese geht den Christen immer voraus. Das hat Papst Franziskus am heutigen Mittwoch in der Generalaudienz gesagt.
"Das ist die Lehre Jesu", bekräftige der Pontifex bei der zweiten öffentlichen Audienz seit dem Ausbruch der Pandemie. "Der höchste Punkt der Heiligkeit sozusagen ist ist, seine Feinde zu lieben", erinnert Franziskus seien Zuhörer im Innenhof des Vatikans.
"Natürlich ist es schwierig, alle zu lieben, auch die Feinde - ich würde sagen, es ist eine Kunst! Aber es ist eine Kunst, die immer erlernt und verbessert werden kann. Wahre Liebe, die uns fruchtbar und frei macht, ist immer expansiv und nicht nur das, sie ist auch einbeziehend".
Einem Virus, das keine Barrieren, Grenzen oder kulturelle und politische Unterscheidungen kenne, müsse mit einer Liebe ohne Barrieren, Grenzen und Unterscheidungen begegnet werden, fuhr er fort.
"Diese Liebe kann soziale Strukturen hervorbringen, die uns ermutigen, zu teilen statt zu konkurrieren, die es uns ermöglichen, die Schwächsten einzubeziehen und sie nicht zu verwerfen, und die uns helfen, das Beste unserer menschlichen Natur zum Ausdruck zu bringen und nicht das Schlechteste".
Der Coronavirus zeige, dass "das wahre Wohl für alle ein Gemeinwohl ist und umgekehrt das Gemeinwohl ein wahres Wohl für den Menschen ist", so der Papst. Wenn eine Person nur ihr eigenes Wohl sucht, ist sie ein Egoist. Hingegen ist eine Person mehr Mensch, edler, wenn sie ihr eigenes Wohl teil, für die anderen öffnet. Gesundheit ist nicht nur ein individuelles, sondern auch ein öffentliches Gut. Eine gesunde Gesellschaft ist eine Gesellschaft, die sich um die Gesundheit aller kümmert. Aller.
Am heutigen Tag rufe er außerdem dazu auf, für die Schulkinder und die Studierenden zu beten, die aufgrund von Krieg und Terrorismus auf so schwerwiegende Weise ihres Rechts auf Bildung beraubt wurden, appellierte abschließend der Papst. "Lassen wir nicht nach in unseren Bemühungen, ihnen ein sicheres Bildungsumfeld zu bieten, insbesondere in humanitären Notsituationen".
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