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Der "größte aller Lateiner" ist tot: Pater Reginald Foster mit LXXXI verstorben

Pater Reginald Foster OCD

Auch Papst Franziskus hat kondoliert: Pater Reginald Foster, der "größte aller Lateiner", ist tot. Der Priester und bekannte oberste Latein-Experte des Vatikans ist an Weihnachten gestorben, wie die Pressestelle des Heiligen Stuhls bestätigt hat.

Foster war ein Klempnerlehrling aus dem stark deutsch geprägten Milwaukee (US-Bundesstaat Wisconsin), der schon mit mehr als der englischen Sprache aufgewachsen war: Seine Mutter sagte ihm als kleinen Jungen noch: "Put on your deckel and stopp quatsching, otherwise you get a schnupfen", wie Paul Badde berichtete, als er ihn im Jahr 2004 besuchte.

Erst im Studium sei ihm bewußt geworden, dass er praktisch zweisprachig aufgewachsen war, so Foster.

Vor zwei Wochen war der lebensfrohe Karmeliter, der laut der "NY Times" sogar auf Latein fluchte und träumte, an COVID-19 erkrankt. 

Vielleicht ist es auch eine Erlösung für diese offiziell 2009 in den Ruhestand gegangene Latein-Legende, nun nicht mehr offiziell in die Lingua Latina übersetzen zu müssen, was so an offiziellen Verlautbarungen mitgeteilt wird. Denn das war –  und ist – gar nicht so einfach: "Diese Sprache erlaubt es einfach nicht zu labern. Auf Latein sprach man einfach anders als heute", so der Priester schon vor 16 Jahren gegenüber Badde. 

"Die Zeitungen lassen sich problemlos mit Blabla füllen, besonders in Italien, und auch die Produzenten vieler Texte des Vatikans sind davon nicht frei - es ist ja die Sprache, in der sie leben. Die lässt sich aber nicht ohne weiteres in Latein übersetzen. Latein erlaubt kein Blabla, es ist fast technisch unmöglich."

"Sie kennen solche Sätze: "In Anbetracht der Situation, die eine Erneuerung des Geistes in den Hirnen verlangt", aua, aua, diese Art Zeugs eben. So etwas gibt es einfach nicht in Latein, wie wollen Sie es also übersetzen?!" 

Dennoch hat Pater Reginald es redlich – und so gut wie kein anderer – getan: Von 1970 bis 2009 war er als "bester Latinist" weltweit anerkannt im Dienst.

In Zeiten wie heute, wo selbst die spanischen Scherze zum Tag der Unschuldigen Kinder von deutschen katholischen Webseiten als "Nachricht" über eine Nachfolge von Kardinal Robert Sarah verkauft werden, ist es für einen, der den  Verlust der Universalsprache der Universalen Kirche kommen sah, ohnehin spät geworden. 

Denn eine Kirche verliert nicht nur ihre gemeinsame Sprache durch den Verlust des Lateins, warnte er: "Alles ist dann verloren", erklärte Pater Foster im Jahr 2004.

"Ein ganzer universaler Geist ist dann hinüber. Die Verbindung mit der Vergangenheit ist dann dahin, die Kontinuität der Geschichte - wenn Studenten eines Tages Bücher von Augustinus oder Cyprian oder Thomas von Aquin aufschlagen und auf all dieses wunderbare Zeug schauen und keinen Schimmer mehr haben, wovon da eigentlich die Rede ist bei denen, die einmal unsere Fundamente gelegt haben."

Mit dieser Realität muss er nicht mehr leben. Im Alter von von "LXXXI" – also 81 – Jahren, ist er vor seinen Creator getreten. Requiescat in pace. 

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(Die Geschichte geht unten weiter)

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