Lima, 04 Juni, 2019 / 5:58 AM
In den Evangelien findet man nur Weniges, was die Jungfrau Maria direkt gesagt hat. Doch wo ihre Worte zitiert werden, wird auf den zweiten Blick klar: Diese rufen nicht nur eine Reaktion des Herrn hervor. Sie stellen auch Fragen an die Welt von heute.
Die Verkündigung (Lk 1, 26-28)
Die ersten Worte der Jungfrau sind nach dem heiligen Lukas jene, die Maria sagt, als der Erzengel Gabriel zu ihr kommt und ihr offenbart, dass sie Jesus empfangen wird. Maria fragt: "Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne?" Und der himmlische Gesandte erklärt ihr geduldig das Wirken des Heiligen Geistes. Daraufhin erklärt Maria: "Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast."
Zu diesem Vers hat der heilige Johannes Paul II in der Enzyklika Redemptoris Mater, Nr. 13, geschrieben, dass die Gottesmutter "mit ihrem ganzen menschlichen, fraulichen ´Ich´ geantwortet hat. In dieser Glaubensantwort waren ein vollkommenes Zusammenwirken mit der ´zuvorkommenden und helfenden Gnade Gottes´ und eine vollkommene Verfügbarkeit gegenüber dem Wirken des Heiligen Geistes enthalten, der ´den Glauben ständig durch seine Gaben vervollkommnet´."
Der Besuch bei Elisabeth (Lk 1, 39-56)
Maria geht, um - von der Liebe getrieben - ihrer alten Cousine Elisabeth zu dienen. Bei dieser vertrauten Begegnung beglückwünscht Elisabeth die Gottesmutter und Maria lobt Gott und spricht eines der schönsten Gebete des Christentums, das vom Alten Testament inspiriert ist: das Magnificat.
"Meine Seele preist die Größe des Herrn, und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter.
Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut..."
"Mit ihrem Besuch bei Elisabeth verwirklicht Maria den Beginn der Mission Jesu und, indem sie , vom Anfang ihrer Mutterschaft an, mit den Erlösungswerk ihres Sohnes mitwirkt, wird sie zum Modell jener, die sich in der Kirche auf den Weg machen, um das Licht und die Freude Christi zu den Menschen aller Orte und Zeiten zu bringen (Heiliger Johannes Paul II, Generalaudienz 2. Oktober 1996).
Jesus wieder im Tempel wiedergefunden (Lk 2, 41-52)
Als Jesus 12 Jahre alt war, blieb er in Jerusalem und seine Eltern, die ihn nicht in der Pilgergruppe fanden, kehrten dorthin zurück, um ihn zu suchen. Nach drei Tagen fanden sie ihn im Tempel; er saß mitten unter den Lehrern und sprach mit ihnen. Maria sagte zu ihm: "Kind, wie konntest du uns das antun? Dein Vater und ich haben dich voll Angst gesucht."
Jesus antwortete, dass er in dem sein muss, was seines Vaters ist. Die allerseligste Jungfrau und der heilige Josef verstanden diese Antwort nicht.
Der heilige Johannes Paul II. erklärt, dass Jesus sich bewusst war, dass "niemand den Sohn kennt, nur der Vater" (Mt 11,27). Und so lebte auch jene, der am tiefsten das Geheimnis seiner Gottessohnschaft offenbart worden war – seine Mutter – in Vertrautheit mit diesem Geheimnis nur durch den Glauben. "An der Seite ihres Sohnes, unter demselben Dach, ´bewahrte sie die Verbundenheit mit dem Sohn in Treue´und schritt voran ´auf dem Pilgerweg des Glaubens´, wie es das Konzil unterstreicht." (Redemptoris Mater, 17)
(Die Geschichte geht unten weiter)
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Die Hochzeit zu Kana (Joh 2, 1-11)
Maria war, wie jede gute Mutter, darum besorgt, dass nichts im Haus fehle, vor allem nicht bei einer Hochzeit. So wendet sie sich in Kana an ihren Sohn: "Sie haben keinen Wein mehr". Mit dem Vertrauen, dass Jesus helfen wird, beschleunigt sie die "Stunde" des Herrn und sagt zu den Dienern und in ihnen zu allen Gläubigen: "Was er euch sagt, das tut!"
"Wegen der Fürsprache Marias und dem Gehorsam der Diener läßt Jesus in Kana ´seine Stunde´ beginnen. In Kana zeigt Maria ihren Glauben an Jesus: Ihr Glaube führt zum ersten ´Zeichen´ und trägt dazu bei, den Glauben der Jünger zu wecken."
Dieser Bericht ist eine übersetzte und redigierte Fassung eines Artikels der CNA Deutsch-Schwesteragentur ACI Prensa. Erstveröffentlichung 1. Juni 2016.
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