Im Februar fand bei den Vereinten Nationen in Genf der 4. Genfer Interreligiöse Dialog statt. Das Motto des Podiums hieß: "Globale Solidarität und den Fremden empfangen". Die Genfer Botschaft des Königreichs Jordanien war einer der Hauptinitiatoren dieser Veranstaltung. 

Ich besuchte die jordanische Botschafterin in der Botschaft.

Chris Peschken, EWTN Korrespondent: Exzellenz, wenn es im Nahen Osten einen Staatsmann gibt der, wenn es um den interreligiösen Dialog und Initiativen geht richtungsweisend ist, dann ist es, wenn ich das so sagen darf, Ihr Chef, nämlich Seine Majestät König Abdullah II. Warum liegt ihm dieses Thema Ihrer Meinung nach so am Herzen? 

Saja Majali, Botschafterin, Ständige Vertreterin des Haschemitischen Königreichs Jordanien bei den Vereinten Nationen Genf: "Jordanische Christen und Muslime leben seit Generationen Seite an Seite in Zusammenarbeit und Respekt und als gleichberechtigte Bürger, und unser Land ist Teil des Heiligen Landes, eines Landes der Heiligen und Propheten, eines Landes, das für alle drei monotheistischen Religionen am heiligsten ist. Ich denke, all das und seine persönliche Überzeugung sind es, die ihn in diese Richtung lenken."

Und der Islam bezeichnet sich in seinen authentischen Lehren als eine Religion des Friedens....Die meisten Leute vergessen das, wegen der Nachrichten.

Botschafterin Saja Majali: Auf jeden Fall, genau. Und die wahre Lehre des Islam wie die wahren Lehren der meisten verwandten Religionen sind im Grunde Liebe, Toleranz, Frieden und Güte.

Einer der Podiumsredner war Herr Vaqif Sadiqov, Ständiger Vertreter Aserbaidschans bei den Vereinten Nationen Genf, der es bedauerte zu sehen, dass die negativen Gefühle gegenüber und Diskriminierungen von Flüchtlingen und Migranten in einigen Ländern auf dem Vormarsch sind. Er sagte weiter: "Was leider auch ein Treibstoff für die Populisten ist die Erklärungen im Namen der Politiker abgeben. Und das ist wahrscheinlich das Bedauerlichste. Um jedoch den Dialog und das gegenseitige Verständnis voranzubringen müssen wir natürlich günstige Bedingungen schaffen und fördern, und lernen einander zu respektieren."

Auch der Malteser-Orden trug zur Diskussionsrunde bei, vertreten durch Dr. Michel Veuthey, Stellvertretender Ständiger Beobachter des Malteserordens bei den Vereinten Nationen Genf, Botschafter des Malteserordens zur Überwachung und Bekämpfung des Menschenhandels. : Der Malteserorden zielt daher darauf ab, die spirituelle Dimension mit einzubeziehen, um die Widerstandsfähigkeit und das Verständnis zwischen den verschiedenen Gemeinschaften zu fördern, beispielsweise durch die Einrichtung eines Gebetsraumes in jeder seiner Einrichtungen. Solidarität ist in der Tat nicht nur materiell oder sozial, sondern auch spirituell."

Botschafterin Saja Majali: Nun, weißt Du, ob es uns gefällt oder nicht, der Glaube spielt eine sehr wichtige Rolle in der täglichen Politik. Die Tagespolitik, die Teil des Öffentlichen Lebens ist, und ich glaube nicht, dass das eine schlechte Sache ist. Wir haben unsere weltlichen Gesetze. Ja, wir haben unsere Zivilgerichte. Ja. Aber es muss auch diese Spiritualität geben.

Der Vatikan, vertreten durch  Erzbischof Ivan Jurkovic, Ständiger Beobachter des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen Genf zitierte den Heiligen Vater: "Papst Franziskus sagte, dass wir in einer Zeit der Angst vor der gewaltigen Dimension der Globalisierung leben. Ängste, die oft auf die Fremden gerichtet sind. Auf die, die anders sind als wir und arm. Als wären sie unsere Feinde."

Papst Franziskus besuchte ja im Februar die Vereinigten Arabischen Emirate, er sagte:  Jedes Glaubenssystem ist aufgerufen, die Kluft zwischen Freunden und Feinden zu überwinden, und eine Blickrichtung 'gen Himmel einzunehmen, der Personen ohne Privilegien oder Diskriminierung behandelt.

Botschafterin Saja Majali: "Ich möchte nicht die Worte Seiner Heiligkeit Papst Franziskus interpretieren, wegen seiner Weisheit und seines Wissens und aller wahren Dinge, die göttlich sind. Ich denke jedoch was er sagt ist sehr wahr und es ist sehr einfach, nämlich zu zeigen, dass wir die gleichen Gebote teilen, Gott zu lieben und das Gute zu lieben. Aber was leider in der Welt geschieht, leider überall, auch in unserer Region, eine Menge Konflikte, die durch die Politik ausgelöst werden... nicht durch die Religion."

Der Zweck dieser UN-Veranstaltung war es, das Bewusstsein zu schärfen, aber auch eine Plattform zu sein, um die eigene religiöse Überzeugung zu teilen…. Die Muslimische Vertreterin, Aissata Kane, Vertreterin der Islamischen Organisation für Kooperationen bei der UN in Genf, erzählte das eine Nonne sie ausgebildet habe :" Und ich bin mit der Lehre einer Krankenschwester aufgewachsen, einer  katholischen Krankenschwester 4 Jahre lang.  Ich denke, das hat mir die Fähigkeit und die Offenheit gegeben, die wir hier in unserer heutigen Arbeit brauchen."

Christian Peschken ist UN Genf-Korrespondent für EWTN. Das Thema wird auch bei EWTN – Katholisches Fernsehen zu sehen sein im Rahmen des Magazins 'Vatikano'. Weitere Informationen: www.peschken.media

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