4. Oktober 2019
Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) veranstaltete in Genf eine Konferenz mit dem Titel "Für eine bessere Zukunft der Arbeit". Der Heilige Stuhl entsandte seine Delegation unter der Leitung von Kardinal Peter Turkson, der seinen eigenen Beitrag leistete.
Kardinal Peter Turkson, Präfekt des Dikasteriums zur Förderung der integralen menschlichen Entwicklung: "Wir brauchen nur einen Blick auf die Fakten zu werfen, um zu sehen, dass Arbeit nicht selten die menschliche Entwicklung behindert und nicht dient, oder die Würde des Menschen missachtet. Und so stellt sich die Frage, welche Art von Arbeit wir verteidigen sollen? Welche Art von Arbeit sollen wir fördern und schaffen?"
Durch die Zusammenarbeit hochrangiger Vertreter von Staaten und Organisationen will die ILO Wege finden, die Lebensqualität der Arbeitnehmer zu verbessern, Schäden durch globale Ungleichheit umzukehren und vieles mehr. Laut Erzbischof Ivan Jurkovič, Ständiger Vertreter des Heiligen Stuhls bei der UNO Genf ist der Heilige Stuhl seit Langem mit der Arbeitsorganisation eng verbunden. "Die katholische Kirche ist seit 100 Jahren in der ILO vertreten, von Anfang an durch einen Priester, in der Regel ein Jesuit. Seine Pflicht besteht darin , bestimmte Beziehungen im Zusammenhang mit geistlichen Fragen zurecht zu ruecken. Und das ist es, was uns bis heute mit der ILO verbindet."
Neue Technologien verändern die Welt der Arbeit und schaffen neue Risiken aber auch neue Chancen für die Arbeitnehmer. Der Heilige Stuhl betonte, dass die Verantwortlichen , um einen reibungslosen Übergang zu ermöglichen, gemeinsam und entschlossen handeln müssten.
Erzbischof Ivan Jurkovič ,Ständiger Vertreter des Heiligen Stuhls bei der UNO Genf
"Der Mensch braucht Arbeit nicht nur, um zu arbeiten oder Geld zu verdienen, sondern um sich als Persönlichkeit zu entwickeln und sich auch geistig zu entwickeln. Deshalb schenken wir der internationalen Organisation fuer Arbeit besondere Aufmerksamkeit. Sechzig Prozent aller Arbeit auf der Welt ist informell. Also nicht reguliert. Und dieser Prozentsatz wächst ständig. Das bedeutet fuer uns , dass wir ein so wichtiges Thema nicht einfach ignorieren können."
Kardinal Peter Turkson, Präfekt des Dikasteriums zur Förderung der integralen menschlichen Entwicklung mahnte, dass Arbeit nicht als Ware oder bloßes Werkzeug in der Produktionskette von Waren und Dienstleistungen betrachtet werden könne , " sondern als Grundlage der menschlichen Entwicklung, die sogar Vorrang vor dem Kapital und der Produktion von Waren und vor dem Geld hat, das durch sie fließt. Daher ist es für uns eine ethische Frage, Arbeitsplätze zu verteidigen und dann im Verhältnis zur Steigerung der Wirtschaftlichkeit neue zu schaffen sowie die Würde der Arbeit selbst zu gewährleisten."
"In diesem Jahr war eine der Initiativen, die wir als Mission des Heiligen Stuhls bei der ILO haben, eine interreligiöse Veranstaltung zur Zukunft der Arbeit. So hielten wir zusammen mit der Organisation für Islamische Zusammenarbeit, aber auch vielen anderen religiösen Gruppen, buddhistisch, jüdisch, Ökumenischer Rat der Kirchen, eine Sitzung über menschliche Arbeit. Arbeit des Menschen als Quelle der Menschenwürde." Erzbischof Ivan Jurkovič weiter, " Der ILO Generaldirektor sagte, dass unsere Sitzung die erste in der 100-jährigen Geschichte der ILO sei.
Das war also unser Beitrag nicht nur, um unseren katholischen oder christlichen Standpunkt darzulegen , sondern auch, um die Arbeit im Zusammenhang mit dem interreligiösen Dialog zu sehen. Und auch zu lernen wie die anderen Delegationen und andere Länder und die anderen Traditionen sich damit befassen. Das Ergebnis war sehr positiv. Wir denken und sagen dasselbe. Das heißt dass was wir als katholische Kirche fördern, auf das Gefühl, auf die Bedürfnisse aller und ich würde sagen, besonders auf die Menschen, die in einer sehr informellen Umgebung leben und arbeiten ausgerichtet ist. Also jene die ohne jegliche Zusicherung der Verteidigung und des Schutzes ihrer Würde und auch ihres wirtschaftlichen Beitrags arbeiten."
In seiner Botschaft an die Teilnehmer sagte Papst Franziskus, dass es wichtig sei, der jüngeren Generation zuzuhören. Eine Haltung der Kontrolle über die Erde in eine Haltung der Fürsorge zu verwandeln. Denn die Welt, in der wir heute leben , gehört auch denen, die uns folgen werden.
https://youtu.be/cgIYg7DToNA
Dieser Beitrag wurde von EWTN-Korrespondent Christian Peschken verfasst.
Kontakt: christian.peschken@ewtn.de
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— CNA Deutsch (@CNAdeutsch) September 7, 2019