14. Dezember 2019
"Klausur – Vom Leben im Kloster" ist der Titel eines Fotobandes über zehn bayerische Frauenklöster. Ca. 225 teilweise ganzseitige und doppelseitige Fotos dokumentieren eine Ausstellung, die über mehrere Monate der Jahre 2012-2013 im Diözesanmuseum des Erzbistums München und Freising stattfand. Damit dies ermöglicht werden konnte, war eine mehrere Jahre dauernde Vorbereitungszeit notwendig.
Der Verlag Antje Kunstmann verlegte "Klausur. Vom Leben im Kloster" als Band 61 der "Kataloge und Schriften" des Diözesanmuseums Freising. Auf über 600 Seiten werden Einblicke in die eigentlich verborgene Lebenswelt der Klausur ermöglicht.
Das äußerst interessante Buch erzählt "Geschichten von Menschen und Orten: Von Frauen, die als Klosterschwestern in einer langen Tradition der Gottsuche stehen, die in ihrer Konsequenz und Radikalität für viele Zeitgenossen nur schwer nachvollziehbar ist." In zehn Themenkreisen wird vom Leben im Kloster erzählt. Dabei sind es vor allem die Fotos, die beeindrucken. Kleidung, Gebet und Ordnung sind nur drei Themenkreise die behandelt werden. Sie sind, wie die übrigen auch, wichtig um zu verstehen, was die Frauen in diesen Klöstern bewegte, dort zu leben. Zwischen den Seiten der schier unzähligen Fotos sind kurze Texte eingestreut, die in die Gegenwart der Nonnen und des Klosterlebens führen.
Christoph Kürzeder widmet das Buch allen "Sehnenden und Suchenden". Er beschreibt die Ordensfrauen als Menschen, die an einem "ganz besonderen Ort" leben würden. Sie hätten "die Sehnsucht nach einem Leben in einer Gemeinschaft von Menschen, die von einer gemeinsamen Vision getragen" seien "in Teilen Wirklichkeit" werden lassen.
Die so wichtigen Tätigkeiten der Ordensfrauen, seien sie in der Erziehung und der Pflege der Kranken oder auch missionarischen Aufgaben, sind nicht das Ziel, das sie ersehnen; auch nicht die Gründe für ihren Klostereintritt. Äbtissin M. Petra Articus gibt in ihren, in dem Buch eingestreuten Zitaten, von all dem Zeugnis. Auch die Worte von Heiligen und aus den Satzungen der Ordensgemeinschaften erhellen und weisen hin auf die eigentlichen Beweggründe des Klosterlebens: "Jesus verlangt von mir keine große Taten, sondern nur Hingabe und Dankbarkeit" (Therese von Lisieux). Über das Gebet der Schwestern ist zu lesen, es gelte "nicht nur sich selbst oder der Gemeinschaft", vielmehr seien sie "mit anderen Konventen verbunden und beten für verschiedenste Anliegen".
Der Leser wird feststellen, dass er in den meisten Fotos einer ihm fremden Welt begegnet. Dies zeigen nicht nur die Photographien aus zehn Frauenklöstern und ihren veralteter Utensilien. Vielmehr wird es noch deutlicher an den gezeigten Ordensfrauen selbst, an ihren Gesichtern, die fast alle auf ein vorgerücktes Alter hinweisen. Darum ist es verständlich, wenn wir lesen, dass manche der gezeigten Klöster "innerhalb der nächsten Jahrzehnte" verschwinden würden. Insofern ist das Buch eine "Geschichte des Abschiednehmens" und ein "Dokument einer Zeitenwende".
Thomas Dashuber und Christoph Kürzeder, "Klausur – Vom Leben im Kloster", ist im Verlag Antje Kunstmann erschienen und hat 608 Seiten.
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