29. Januar 2020
Hier bei der UNO Genf wird das Recht auf Wasser und sanitäre Anlagen im öffentlichen Raum diskutiert. S.E. Erzbischof Ivan Jurkovič Ständiger Beobachter des Heiligen Stuhls bei der UNO in Genf teilte die Besorgnis, dass die Gesetze und die Politik in der Regel nicht mit den Menschenrechtsstandards übereinstimmen.
"Wie Papst Franziskus betonte, "ist das Wasser das wichtigste Element für das Leben, und die Zukunft der Menschheit hängt von unserer Fähigkeit ab, es zu schützen und zu teilen".
Während des interaktiven Dialoges über Wasser und Sanitäre Versorgung bei der UNO in Genf erinnerte der Nuntius auch daran, dass das Menschenrecht auf Wasser und sanitäre Einrichtungen das Wasser als Vorraussetzung zum Wachstum des Lebens und Grundlage aller Menschenrechte betrachte.
Erzbischof Ivan Jurkovič Ständiger Beobachter des Heiligen Stuhls bei der UNO in Genf: "Wenn wir über das Wasser sprechen, dann können wir aus der Geschichte betrachtet sagen, dass Wasser immer eine Grundlage für die Zivilisation war. Alle großen Zivilisationen wurden um die Quellen des guten Wassers herum entwickelt. Das bedeutet aber auch, wenn wir kein oder schlechtes Wasser haben, haben wir mehr Armut. Wir haben mehr Ungerechtigkeit eine ungerechtere Gesellschaft. Wir sprechen über Länder, die in extremer Gefahr sind, und diese Länder sind bereits arme Länder, und haben so viele Schwierigkeiten. Wenn die Kirche nicht ihre Stimme in deren Namen erhebt, werden wir der Menschheit keinen Dienst erweisen.
Wasser ist die Grundlage für das Wohlergehen der ganzen Welt. Das heisst also, wenn arme Menschen nicht zufrieden sind und nicht die Ressourcen haben, wird auch die entwickelte Welt darunter leiden. Wir sehen das bereits in der Migration und in vielen anderen Gebieten.
Es geht also um das Gemeinwohl und das die Kirche hinter diesem Gemeinschaftsinteresse stehen muss."
In seiner Rede erinnerte Erzbischof Ivan Jurkovič das Forum auch daran, dass Wasser für die soziale Entwicklung unverzichtbar sei, und dass der Zugang zu Wasser für grundsätzliche menschliche Bedürfnisse ein grundlegendes, unveräußerliches und universelles Recht sei:"Der Zugang zu Wasser in ausreichender Menge und Qualität ist auch die Grundlage für jedes Land, das Potenzial seiner wirtschaftlichen Entwicklung zu sichern. Die anhaltende Verunreinigung, Ausbeutung und ungerechte Verteilung des Wassers trägt zu einer Verschärfung des bestehende Armutsniveaus bei".
"Was wir heute beobachten können, wenn wir den Puls der Zeit fühlen, in gesellschaftlicher und politischer Hinsicht ist, dass plötzlich viele junge Menschen ihre Sorgen über die Zukunft äussern," so Erzbischof Jurkvič.
"Warum haben wir heute eine so unglaubliche Sensibilität für die Umwelt? Nicht, weil wir eine so schlechte Umwelt haben, wir haben wahrscheinlich heute eher eine gute Umwelt, aber die Menschen wissen es und die jungen Leute scheinen es sogar noch besser zu wissen als die anderen. Sie sorgen sich nicht um Geld, sondern um die Zunkunft ihres Lebens. Sie sehen, dass ihre Zukunft in Gefahr ist, wenn wir uns nicht um das Wasser kümmern. Aber nicht nur um das Wasser, sondern um jede menschliche Quelle der Umwelt. Ich denke dass ist auch sehr biblisch und von daher gesehen ist das auch der Standpunkt der katholischen Kirche und Teil unseres Denkens, des Weltverständnisses.
Wir müssen ernsthaft darüber nachdenken, wie wir das Wasser schützen, es teilen, wie wir die Qualität verbessern und wie wir jedem den Zugang dazu ermöglichen können. Das ist die Berufung des Evangeliums und Papst Franziskus sieht dies genauso. Das ist ein wichtiger Aspekt seines Pontifikats, nämlich seine Sorge um die Umwelt, besonders um das Wasser, und diese so sichtbar zum Ausdruck zu bringen."
Der Heilige Stuhl äußerte seine feste Überzeugung, dass ohne die Umsetzung des Rechts Aller auf Zugang zu Wasser , die Freiheit der Menschen eingeschränkt sei und sich Ungleichheiten, Krisen und Elend auf der ganzen Welt weiter verschlimmern würden.
Anlässlich dieses Themas schrieb der Papst auch einen Tweet: „Danken wir Gott für ,Schwester Wasser´, ein so einfaches und kostbares Element. Wir wollen uns dafür einsetzen, dass es für alle zugänglich ist."
Der Originalbeitrag kommt von Ignatius Mugwagwa, EWTN Korrespondent in Genf. Christian Peschken, leitender Redakteur für EWTN für UNO Genf, hat die deutsche Fassung erstellt. Seine persönliche Webseite unter www.christianpeschken.de
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