6. März 2020
Auf der Genfer Konferenz der Vereinten Nationen über Handel und Entwicklungsfinanzierung hat der Heilige Stuhl betont, dass das Jahr 2020 ein wichtiges sein wird.
Erzbischof Ivan Jurkovič, Ständiger Beobachter des Heiligen Stuhls bei der UNO Genf erklärte: "Es ist der 5. Jahrestag der Enzyklika Laudato Si - 'Gelobt seist du' - die wohl einen der wichtigsten Leitfäden in der heutigen Zeit darstellt und uns an die Notwendigkeit erinnert, alle drei Dimensionen der nachhaltigen Entwicklung gleichermaßen zu berücksichtigen, nämlich die ökologische, die soziale und die wirtschaftliche.“
Die zwischenstaatliche Expertengruppe zur Entwicklungsfinanzierung untersuchte den Stand der Finanzierung der Unterstützung für die Entwicklungsländer und Ideen zu deren Verbesserung oder Reform.
Der apostolische Nuntius bei den Vereinten Nationen in Genf sagte, dass Entwicklung ein Teil der menschlichen Natur und eine Notwendigkeit sei, um voranzukommen.
"Aus der Sicht der Industrieländer scheint dies völlig zufriedenstellend zu sein, aber global gesehen ist es ganz und gar nicht genug. Wir betrachten Länder die sehr reich sind. Und die besorgt sind, das ihr Wachstum nur 1 Prozent beträgt, aber wir kümmern uns nicht um die Länder die keinerlei Wachstum zu verzeichnen haben oder in denen das Wachstum so unzureichend ist, dass sie Kredite, und Nichts finanzieren können. Für uns bedeutet das, daß es notwendig ist, dass wir sie finanzieren.
Wir müssen ihnen helfen, besonders aus dem Bewusstsein heraus das wir Teil einer internationalen Gemeinschaft sind und alle Ressourcen wirklich auch für ihre Entwicklung nutzen sollten.
Das ist unsere Position.
Was wir allerdings sehen, was geschieht, ist genau das Gegenteil.
Wir stehen unter enormem Zeitdruck und unterliegen der Gefahr das dieser die Notwendigkeit unseres Handelns bremst. Was wir bei unseren Treffen immer sagen, ist, dass wir zur Zeit eine dramatisch, synchronisierte Verlangsamung von allem in der Welt haben.
Was wir allerdings sehen, was geschieht, ist genau das Gegenteil.
Wir stehen unter enormem Zeitdruck und unterliegen der Gefahr das dieser die Notwendigkeit unseres Handelns bremst. Was wir bei unseren Treffen immer sagen, ist, dass wir zur Zeit eine dramatisch, synchronisierte Verlangsamung von allem in der Welt haben.
In seiner Rede vor dem Forum wies der Nuntius daraufhin , daß
die Verurteilung der "Globalisierung der Gleichgültigkeit", die zum größten Teil die Ärmsten und Schwächsten trifft ein immer wiederkehrendes Thema, für den Heiligen Stuhl sei.
“In dieser Hinsicht wird ein unbefriedigendes Engagement der internationalen Gemeinschaft ein verheerendes und ungerechtes Erbe für künftige Generationen sein.
Heutzutage zeigt sich ausserdem leider immer deutlicher, dass die Gleichgültigkeit auch die Gegenwart in der wir leben betrifft.
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Wenn Männer und Frauen guten Willens nicht etwas dagegen unternehmen, wird der Virus der Passivität die Aussichten auf eine bessere Zukunft untergraben.
In seiner Enzyklika 'Laudato Si' erklärte Papst Franziskus, dass die Entwicklung aus diesen Elementen bestünde: Nachhaltigkeit, Umwelt, Soziales und Wirtschaft.
"Ich denke Laudato Si 'Gelobt seist du', entstand durch eine Inspiration des Papstes,” so Erzbischof Jurkovič im Interview mit Ignatius Mugwagwa dem neuen EWTN Korrespondent bei der UNO Genf ,”der aus einem anderen Umfeld als unserem kommt. Auch seine geistige Grundlage und seine Fragen, sind mit seiner ganz persönlichen Erfahrung verknüpft und haben ihn schliesslich zu einer ungeheuren Sorge für die Umwelt inspiriert.
Die Umwelt ist nicht nur unser physikalisches Umfeld, sondern auch das wirtschaftliche, soziale und entwicklungspolitische – es ist ein weiter Begriff . Manche sagen, dass dies nicht unbedingt eine Thematik der katholischen Lehre als solche ist. Wir haben Lehren über viele andere Dinge. Warum also 'Laudato Si', warum ist die Umwelt zu einem so zentralen Punkt geworden.
Wenn man all das genau beleuchtet kommt man meiner Meinung nach zu dem Schluß dass dies auch ein Teil des Ausdrucks des Pontifikates ist.
Wir sprechen jetzt vielleicht über Europa, aber auch an vielen anderen Orten auf der Welt , ist die Sorge um die Umwelt auch bei der jüngeren Generation zu sehen.
Eine Generation, die weil sie jung ist und eine Zukunft vor sich hat, sagt wie gut es heute ist.
Aber in Gesellschaften, in denen die Mehrheit der Menschen einer älteren Generation angehört, wie in den Industrieländern, der entwickelten Welt, existiert diese Sorge weniger, weil niemand interessiert ist 10 oder 20 Jahre länger zu leben , und was dann kommt ist egal.
Aber die Jüngeren denken nicht so. Und ich glaube daher das es sehr gut ist, dass die katholische Kirche diese Sorge teilt, denn die Zukunft für die Jüngeren sollte besser sein.
Es wird zwar mich nicht betreffen, aber es ist meine Pflicht, mich dafür einzusetzen, dass der andere ein besseres Leben als ich führen kann. Das war in der Geschichte immer so, und es entspricht ganz der Lehre des Evangeliums.
Es bedeutet nicht, dass man an Lebensqualität verliert, sondern dafür sorgt, dass sich die Lebensqualität unter Berücksichtigung der Umwelt entwickelt und somit besser für die kommenden Generationen wird.
Ich denke, das ist die Vision der Zukunft, die Vision der Hoffnung, eine Vision aller Botschaften des Papstes und sicherlich auch des Christentums.
Die universelle Brüderlichkeit und die Welt als Bruderschaft zu sehen.
Ich denke, dies war eine enormer Impuls des Heiligen Vaters, und der Heilige Geist hat ihn sicherlich dazu gebracht, viele unangenehme Fragen zu den Schwierigkeiten in denen wir uns befinden zu stellen. Was dazu geführt hat, dass Viele die zunächst mit dieser Vision einverstanden waren, plötzlich andere Vorstellungen und andere Lösungsvorschläge haben.
Die katholische Kirche bleibt jedoch konsequent unter Berufung auf ihre geistliche Überzeugung und die Lehre des Evangeliums.
Die Diskussionsteilnehmer waren sich einig, dass die wahre Prüfung in der effektiven Umsetzung liege. Zu diesem Zweck müsse der Multilateralismus durch die gemeinsame Erkenntnis wiederbelebt werden, nämlich dass diese Ziele nicht von einer Nation oder einer Reihe von Nationen allein bewältigt werden können. Im Gegenteil, alle Nationen müssen über ihre nationalen Grenzen hinausblicken und solidarisch handeln, um das Überleben ... unseres gemeinsamen Hauses zu sichern.
Der Originalbeitrag kommt von Ignatius Mugwagwa, EWTN Korrespondent in Genf. Christian Peschken, leitender Redakteur für EWTN für UNO Genf, hat die deutsche Fassung erstellt. Seine persönliche Webseite unter www.christianpeschken.de
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