Beijing - Dienstag, 27. September 2016, 17:18 Uhr.
Die Fabrik, in der weltweit am meisten Bibel produziert werden – Amity Printing - befindet sich in China, erstreckt sich über ein Gelände, das so groß wie acht Fußballfelder ist und beschäftigt 600 Arbeitskräfte, die 60 bis 70 Bibeln pro Minute herstellen, das heißt umgerechnet circa 18 Millionen Exemplare pro Jahr.
Amity Printing wurde 1987 eröffnet uns der Frimensitz befindet sich in der Stadt Nanjing. Laut Angaben der Financial Times wurden bis zum Jahr 2014 insgesamt 65,7 Millionen Bibeln in zehn verschiedenen chinesischen Sprachen, sowie 59,3 Millionen in weiteren 90 Sprachen gedruckt, die in 70 Länder exportiert wurden.
Die Fabrik ist ein gemeinsames Projekt der Vereinten Bibelgesellschaften und der Amity-Stiftung, einer örtlichen Nichtregierungsorganisation.
Nach offiziellen Angaben gibt es in China weniger als 30 Millionen Menschen, die Christen sind. Aber in unabhängigen Schätzungen, die weit glaubwürdiger sind, wird angegeben, dass die Anzahl der Katholiken und Protestanten im Land die Zahl der Mitglieder der chinesischen Kommunistischen Partei – 86,7 Millionen – übersteigt.
Der Buddhismus, der kurz nach dem Tod Christi aus Indien nach China kam, bleibt weiterhin die dominierende Religion im Land.
Dennoch ist das Christentum, vor allem in Form der protestantischen Konfession, die Religion mit dem schnellsten Zuwachs im Land.
Viele Experten gehen davon aus, dass China innerhalb der nächsten 15 Jahre eine mehrheitlich christliche Bevölkerung haben wird.
Erhalten Sie Top-Nachrichten von CNA Deutsch direkt via WhatsApp und Telegram.
Schluss mit der Suche nach katholischen Nachrichten – Hier kommen sie zu Ihnen.
"In dem Maß, in dem China sich der Welt geöffnet hat (ab Anfang der 80er), versuchte die Mehrheit der Menschen, ihre Lebensqualität zu verbessern, Kleidung und Nahrung zu erhalten, da alle arm waren" sagte Qiu Zhonghui, Präsident von Amity Printing.
"Als die Menschen dann einen gewissen Lebensstandard erreicht hatten, fingen sie an, geistliche Erfüllung zu suchen und deshalb beobachten wir eine derart große Nachfrage nach dem Christentum in China. Wenn man einmal genug Geld zum Überleben hat, beginnt der Sinn des Lebens wichtig zu werden" fügt Zhonghui hinzu.
Der Vorstand der Fabrik erklärt weiter, dass "die Amity-Stiftung ihre Einnahmen aus Gewinn und Spenden dazu verwendet, Werke der Nächstenliebe zu verwirklichen, Erziehung, Sozialdienste, Umweltschutz, Gesundheit und ländliche Entwicklung zu fördern."
Hauptsächlicher Auftraggeber der Amity-Stiftung ist der (von der Regierung genehmigte) Christliche Rat Chinas, der Bibeln im ganzen Land verteilt und bezuschusst.
"Auch heutzutage glauben noch einige Fremde oder religiöse Gruppen, dass China keine Bibeln erlaubt und dass einige Kirchen im Osten Spenden für den Schmuggel sammeln. Sie wissen nicht, dass diese Bibeln wahrscheinlich genau hier, in unserer Fabrik in China, hergestellt werden" so Zhonghui.