Havanna - Mittwoch, 10. Mai 2023, 11:00 Uhr.
Die akute Benzinknappheit in Kuba hat Pater Kenny Fernández Delgado, Priester der Erzdiözese Havanna in der Stadt Madruga in der Provinz Mayabeque, dazu veranlasst, um Hilfe für den Kauf eines Elektrofahrrads zu bitten.
Lokalen Medienberichten zufolge bilden sich seit Wochen auf der ganzen Insel lange Schlangen, weil es an Benzin und Öl mangelt. Die Preise auf dem Schwarzmarkt sind astronomisch hoch und nur für Reiche bezahlbar.
Zudem hat Präsident Miguel Díaz-Canel kürzlich zugegeben, dass die kubanische Regierung nicht weiß, wie sie diese Krise lösen soll.
Laut "cibercuba.com" führte Díaz "die derzeitige Knappheit auf den Bruch von Abkommen durch Länder zurück, die sich verpflichtet haben, Kuba mit Benzin zu beliefern, und die ebenfalls eine komplexe Energiesituation haben und nicht in der Lage waren, ihren Verpflichtungen nachzukommen".
In einer Reihe von Tweets, die am 5. Mai geteilt wurden, beschrieb Fernández die Schwierigkeiten, denen er sich gegenübersieht, da er seit dem 18. April nicht in der Lage ist, sein Auto mit Benzin zu betanken, was es immer schwieriger macht, die Messe in den verschiedenen Städten zu halten, in denen ich diene".
"Es stimmt, dass ich in Havanna Benzin bekomme, wenn ich tagelang Schlange stehe, aber muss ich dafür meine Pfarrei 68 Kilometer hinter mir lassen, um tagelang für Benzin anzustehen? Das Auto ist für mich zu einem Museumsstück geworden", sagte der kubanische Priester.
Nachdem er erklärt hatte, dass er morgen mit dem Auto nach Havanna fahren werde und wenn er dort kein Benzin finde, müsse er es zurücklassen, sagte der Priester, dass er öffentliche Verkehrsmittel, ein Taxi, ein normales Fahrrad oder ein Elektrofahrrad benutzen müsse.
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"Die öffentlichen Verkehrsmittel fahren nicht immer, und es ist nicht sicher, ob die Busse kommen. Wenn ich kann, benutze ich sie. Die Taxipreise gehen durch die Decke; das ist untragbar. Für Notfälle geht es mal zur Ausnahme", fuhr er fort.
"Für die zweite Messe am Sonntag kommt das für mich nicht in Frage, weil ich keine Zeit hätte, dorthin zu fahren, und selbst wenn ich Zeit hätte, müsste ich 40 Kilometer mit dem Fahrrad fahren (nach Aguacate, dann nach Pipián und zurück nach Madruga an einem Tag). Es tut mir leid, aber ich bin kein professioneller Radfahrer, und es ist auch nicht mein Ziel, einer zu werden".
Die vierte Möglichkeit, die er am ehesten für realisierbar hält, ist ein Elektrofahrrad, aber Fernández hat nicht genug Geld, um eines zu kaufen.
"Hier brauche ich die Hilfe und Unterstützung von allen, die mir helfen können, die etwa 1.000 Dollar (rund 912 Euro, Anm.d.R.) für ein Elektrofahrrad aufzubringen", sagt er.
"Vielen Dank für Ihre Hilfsbereitschaft. Lasst uns für Kuba beten, damit sich viele Dinge ändern, die sich jetzt ändern müssen", schloss der Priester.
Fernández ist über Twitter und Facebook erreichbar.
Übersetzt und redigiert aus dem spanischen Original der CNA Deutsch-Schwesteragentur ACI Prensa.