Kinshasa - Mittwoch, 24. Januar 2018, 7:00 Uhr.
Die genaue Zahl der Todesopfer, sowie die Lage der am Sonntag im Kongo festgenommenenen Katholiken, darunter zehn Priester, ist weiter unklar.
Polizei und Streitkräfte gingen nach Angaben zahlreicher Augenzeugen am 21. Januar unter anderem mit scharfer Munition gegen die meist katholischen Demonstranten an mehreren Orten vor. Die UN-Mission im Land meldete fünf neue Tote und mehrere Dutzend Verletzte - sowie zahlreiche Festnahmen.
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Hintergrund der Konflikte im Kongo ist die Verzögerung der Wahlen durch Staatschef Joseph Kabila seit Dezember 2016.
Die katholische Kirche im Land hatte am 31. Dezember zu friedlichen Demonstrationen aufgerufen. Darauf reagierten Autoritäten mit blutiger Gewalt gegen Katholiken. Mehrere Menschen wurden bereits damals getötet.
In einer Pressemitteilung bestätigt unterdessen die Apostolische Nuntiatur in Kinshasa, dass die Polizei gegen Demonstranten in der Hauptstadt Kinshasa und in den Städten Kisangani (Nordosten), Goma und Bukavu (Nord- und Süd-Kivu, im Osten), Lubumbashi (Süd-Ost) und Mbuji-Mayi (Zentrum) scharfe Munition benutzte.
Das berichtet der Pressedienst der Pästlichen Missionswerke, "Fides".
In mehreren Kirchen kam es zu dramatischen Szenen: Nach Angaben der Nuntiatur wurde "mindestens ein Priester verletzt und drei weitere in Kinshasa festgenommen". Unter den sechs Opfern, die die Nuntiatur bestätigt, befindet sich auch eine Ordenskandidatin. Sie wurde vor der Kirche des heiligen Franziskus niedergeschossen.
Am letzten Tag seines Apostolischen Besuchs in Peru hatte Papst Franziskus am Sonntag die Verantwortlichen in Politik und Institutionen aufgefordert, die Regierung der Demokratischen Republik Kongo zu einem Ende der Gewalt gegen die Menschen im Land zu bewegen.
"Die Regierung macht die Veranstalter der Kundgebung für die Gewalt am vergangenen Sonntag verantwortlich", zitiert "Fides" einen Beobachter aus Kreisen der katholischen Kirche im Kongo.
Trotzdem wollen die katholischen Laien nicht aufgeben, so der Beobachter, und "weitere Protestkundgebungen organisieren".
"Das liegt daran, dass inzwischen ganz klar der Eindruck entsteht, dass die Machthaber auf ihre Macht nicht verzichten wollen. Die Kundgebungen sind daher die einzige Form des - wenn auch schwachen – Protestes, um weiterhin Druck auszuüben in der Hoffnung, dass sich etwas ändert".
"Katholische Laien führen heute die Proteste gegen Kabila an", so der von "Fides" zitierte Augenzeuge abschließend. "Es nahmen zwar auch Priester an den Protestaktionen teil, aber diese Initiativen gingen nicht von der Bischofskonferenz (CENCO) oder von einzelnen Bischöfen aus. Es muss erneut ausdrücklich betont werden, dass es sich um die Initiativen katholischer Laien handelt".
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