Denver - Montag, 29. April 2019, 7:06 Uhr.
Wie wichtig ist die Religion heute im privaten und öffentlichen Leben? Eine neue Studie zeigt gravierende Unterschiede. Vor allem im Westen schrumpft die Rolle der Religion. Andernorts ist sie von beherrschender Wichtigkeit. Befragte aus einigen Weltteilen sagen, dass die Bedeutung der Religion zunimmt - oder dass sie sich eine stärkere Rolle der Religion in der Gesellschaft wünschen.
In der vom renommierten "Pew Research Center" durchgeführten Untersuchung geben 37% der Befragten an, dass Religion in ihren Ländern eine "weniger wichtige Rolle" spielt als vor 20 Jahren. Eine wichtigere Rolle dagegen spielt sie nach Angaben von 27% der Befragten.
Die in 27 Ländern durchgeführte Untersuchung wirft ein Schlaglicht auf von Region zu Region sehr unterschiedliche Situationen - sowohl was die Rolle der Religion im öffentlichen Leben betrifft, als auch das eigene Verhältnis der Befragten dazu.
Fast 40% der Studienteilnehmer gaben an, dass sie eine stärkere Rolle der Religion in der Gesellschaft befürworten.
Darüber hinaus weisen Untersuchungen von Pew darauf hin, dass zwar weniger Menschen in Europa und Nordamerika glauben, dass Religion eine "wichtige Rolle spielt", aber eine Mehrheit der Befragten in mehreren asiatischen und afrikanischen Ländern sagt, dass die Rolle der Religion in ihrem Leben in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen hat.
Etwa die Hälfte aller befragten Europäer sagt, dass die Religion eine "weniger wichtige Rolle" spielt als vor 20 Jahren. Nur einer von fünf Europäern meint, dass sich die Rolle der Religion in den letzten 20 Jahren nicht verändert hat.
Ähnlich ist es in Nordamerika. Dort gaben 58% Prozent der befragten Amerikaner und 64% der Kanadier laut Pew an, dass sich die Rolle der Religion in den letzten 20 Jahren nicht verändert habe.
Im Gegensatz dazu glauben mehr als die Hälfte in Indonesien (83%), den Philippinen (58%) und Indien (54%), dass Religion heute einen größeren Einfluss auf ihr Land hat als vor 20 Jahren, sagt Pew.
Auf den Philippinen bevorzugen junge Erwachsene mit einer um 15% höheren Wahrscheinlichkeit eine stärkere Rolle für die Religion als ältere Menschen.
65 bzw. 60 Prozent der Menschen in Nigeria und Kenia befürworten eine größere Rolle der Religion in der Gesellschaft. Darüber hinaus gaben 96% bzw. 93% in diesen Ländern an, dass Religion in ihrem Leben "sehr wichtig" ist.
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Im Gegensatz dazu neigten die Menschen in Südkorea, Japan und Australien dazu zu sagen, dass die Religion an Bedeutung verloren hat - oder dass es keine Veränderung gegeben habe.
In Nigeria befürwortet eine Mehrheit der nigerianischen Muslime - 88% - eine wichtigere Rolle für die Religion, während eine kleinere Mehrheit der Christen - 61% - dasselbe sagt, so Pew. Allerdings neigen mehr Christen als Muslime dazu zu sagen, dass sich die relative Bedeutung der Religion in Nigeria nicht verändert habe.
Die Autoren von Pew stellten fest, dass in einigen Ländern eine große Mehrheit der Befragten angegeben hat, dass ihnen Religion sehr wichtig sei. In anderen Ländern ist es dagegen genau umgekehrt – eine Herausforderung für die Analyse.
"Zum Beispiel sagen so viele Umfrageteilnehmer in Indonesien, Kenia, Tunesien und Nigeria, dass Religion für sie sehr wichtig ist, dass es einen Mangel an Befragten gibt, die sagen, dass Religion 'etwas' oder nicht allzu wichtig ist", schreiben die Forscher.
"Das Gegenteil ist der Fall in Ländern mit weniger religiösen Öffentlichkeiten. Eine überwältigende Mehrheit der schwedischen und japanischen Befragten sagt, dass Religion für sie weniger wichtig ist."
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