Vatikanstadt - Donnerstag, 11. Juli 2019, 17:49 Uhr.
Die Gräber zwei deutscher Prinzessinnen werden heute auf dem Campo Santo Teutonico geöffnet, im Zug der Ermittlungen im ungelösten Fall der verschwundenen 15-jährigen Emanuela Orlandi: Eine Schlagzeile, die nicht nur in italienischen Medien Aufsehen erregt hat. Doch dann stellte sich heraus: Die Gräber waren leer.
Doch worum geht es?
Die im Juni 1983 verschwundene Emma Orlandi war die Tochter eines Gesandten der Präfektur des Päpstlichen Hauses und Bürgerin der Vatikanstadt. Ihr Verschwinden erregte weltweite Aufmerksamkeit, einschließlich zahlreicher Spekulationen über eine Rolle des Vatikans in dem bis heute ungeklärten Fall.
Die Exhumierung der Gräber auf dem deutschen Friedhof, der auf dem Gelände des Vatikans liegt, wurde auf Antrag der Familie Orlandi genehmigt. Obwohl der Fall von den ermittelnden italienischen Behörden eigentlich 2016 zu den Akten gelegt worden war, nach Jahren fruchtloser Ermittlung.
Laut der italienischen Zeitung "Il Messaggero" hatten die Mutter und der Bruder von Emma Orlandi nun darum gebeten, die Gräber zu öffnen, nachdem sie einen anonymen Hinweis erhalten hatten: Die Gräber "in der Nähe einer großen Statue eines zeigenden Engels" könnten Informationen auf das Verschwinden des 15-jährigen Mädchens enthalten.
Nun sollten DNA-Tests und weitere Untersuchungen prüfen, ob Emma Orlandis sterbliche Überreste vielleicht dort vergraben sein könnten.
Der Interimsdirektor der Pressestelle des Heiligen Stuhls, Alessandro Gisotti, erklärte vergangene Woche, dass die Exhumierung am heutigen 11. Juli in Anwesenheit der Behörden, Wissenschaftler sowie Angehörigen der in den betreffenden Gräbern begrabenen Personen stattfinden werde. Bei diesen handelt es sich um Sophie von Hohenlohe, die 1836 starb, und Charlotte Friederike von Mecklenburg, die 1840 starb.
Die Öffnung der Gräber wurde von einem forensischen Anthropologen und der vatikanischen Gendarmerie überwacht. Gisotti sagte, dass, da der Vatikan keine Zuständigkeit für die Untersuchung des Falles von Orlandi hat, die Exhumierung durchgeführt werden, um festzustellen, ob Orlandis Körper auf dem vatikanischen Grundstück begraben wurde.
Der Fall bleibtjedoch nach dem heutigen Donnerstag weiter ungeklärt.
Neue Spekulationen über das Verschwinden Orlandis gab es bereits im vergangenen Oktober, als menschliche Knochenfragmente während der Renovierung eines Gebäudes entdeckt wurden, das mit der Nuntiatur des Heiligen Stuhls in Rom verbunden war.
DNA-Tests stellten damals fest, dass es sich um die sterblichen Überreste eines Mannes handelte, der irgendwann zwischen dem 1. und 3. Jahrhundert gestorben war.
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