Papst Franziskus beklagt "elitäre und grausame Welt"

Papst Franziskus bei der Predigt
Screenshot Youtube

Papst Franziskus hat seinen Aufruf zur Aufnahme von Flüchtlingen und Migranten, die vor Kriegen und Armut fliehen, erneuert. Viele der Länder, die Einwanderern die Aufnahme verweigern seien genau jene, welche Waffen herstellten, die später in Konflikten eingesetzt würden, so Franziskus weiter — die wiederum ganze Bevölkerungen zum Auswandern drängten.

"Kriege betreffen nur bestimmte Regionen der Welt, aber die Waffen zu ihrer Herstellung werden in anderen Regionen produziert und verkauft, die sich dann jedoch um die aus diesen Konflikten hervorgehenden Flüchtlinge nicht kümmern wollen", so der Pontifex.

Papst Franziskus erhob die Vorwürfe in seiner Predigt in der Heiligen Messe zum "Welttag des Migranten und Flüchtling" am gestrigen Sonntag, dem 29. September.

Der Papst sagte auch, dass es neben den Einwanderern auch um "Witwen, Waisen und all die Verworfenen unserer Zeit" gehe  

Diesbezüglich wiederholte er das Motto des diesjährigen Welttags des Migranten und Flüchtlings: Es geht nicht nur um Migranten.

"Es geht nicht nur um Fremde, es geht um alle Bewohner der existentiellen Ränder, die zusammen mit den Migranten und Flüchtlingen Opfer der Wegwerfkultur sind. Der Herr verlangt von uns, ihnen gegenüber die Nächstenliebe in die Tat umzusetzen; er verlangt von uns, ihr Menschsein zusammen mit dem unseren wiederherzustellen, ohne jemanden auszuschließen, ohne irgendeinen außen vor zu lassen."

Der Papst sagte auch, dass Gott die Menschen auffordere, "über die Ungerechtigkeiten nachzudenken, die Ausschluss bewirken, insbesondere über die Privilegien weniger, die, um aufrechterhalten zu werden, zum Nachteil vieler gereichen."

"Die heutige Welt ist von Tag zu Tag elitärer und grausamer gegenüber den Ausgeschlossenen. Es ist eine Wahrheit, die schmerzt: Diese heutige Welt ist von Tag zu Tag elitärer, grausamer gegenüber den Ausgeschlossenen", predigte Franziskus.

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Das vom ihm beschriebene Problem hänge auch damit zusammen, dass "die Entwicklungsländer zugunsten einiger weniger privilegierter Märkte weiterhin ihrer besten natürlichen und menschlichen Ressourcen beraubt werden."

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"Immer sind es die Kleinen, die den Preis dafür zahlen, die Armen und die am meisten Schutzbedürftigen, die man hindert, am Tisch zu sitzen und denen man die Reste des Banketts übriglässt."

"Wir können angesichts des Elends so vieler Unschuldiger nicht unberührt, mit betäubtem Herzen, bleiben. Wir können nicht umhin zu weinen. Wir können nicht umhin zu reagieren. Bitten wir den Herrn um die Gnade, weinen zu können, um die Tränen, die angesichts dieser Sünden das Herz bekehren."

Diesbezüglich hob er hervor, dass das Gebot des Evangeliums, den Nächsten wie sich selbst zu lieben, auch bedeute "sich ernsthaft darum zu bemühen, eine gerechtere Welt aufzubauen, wo alle Zugang zu den Gütern der Erde haben, wo alle die Möglichkeit haben, sich als Personen und als Familien zu verwirklichen, und wo die Grundrechte und die Würde für alle gewährleistet sind."

Übersetzt und redigiert aus dem Original der CNA Deutsch-Schwesteragentur ACI Prensa von Susanne Finner.

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