Abuja - Freitag, 4. Juni 2021, 10:56 Uhr.
Pfarrer Joe Keke, der zusammen mit dem getöteten Pfarrer Alphonsus Bello entführt wurde, ist freigelassen worden. Das teilte die Diözese am gestrigen Donnerstag mit.
Pater Chris Omotosho, Kommunikationsdirektor der Diözese Sokoto, sagte am 3. Juni, dass Pater Keke, 75, in medizinischer Behandlung ist.
ACI Africa, die afrikanische Partneragentur von CNA Deutsch, berichtete, dass Keke und Bello gekidnappt wurden, als ihre Pfarrei St. Vincent Ferrer in der Diözese Sokoto im vergangenen Monat überfallen wurde. Die Leiche von Pfarrer Bello, der 33 Jahre alt war, wurde am nächsten Tag gefunden. Der Ermordete wurde am 1. Juni beerdigt. Die bewaffneten Banditen sind offenbar weiter auf freiem Fuß.
"Wir sind hier, um für die Reue und Bekehrung der Täter dieser abscheulichen Verbrechen zu beten", sagte Erzbischof Matthew Ndagoso von Kaduna in seiner Predigt bei der Beerdigungszeremonie.
Er fügte hinzu: "Beten Sie, dass Gott den Opfern dieser kriminellen Handlungen und ihren Angehörigen die Gnade der Vergebung schenkt, damit sie nicht zweimal zu Opfern werden."
Der Erzbischof rief auch die Gemeindemitglieder auf, den Tätern zu vergeben.
"So schmerzlich es auch ist, wenn wir nicht für immer Opfer bleiben wollen, müssen wir den richtigen Schritt nach vorne tun, nämlich denen vergeben, die uns das angetan haben, auch wenn wir sie nicht kennen", sagte er.
Diejenigen, die Vergebung praktizieren, werden "zu wahren Jüngern unseres Meisters, der nicht nur um Vergebung für seine Henker betete, sondern auch für sie Vergebung leistete", sagte er.
"Er hat gebetet: ,Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun'", sagte Erzbischof Ndagoso. "Die Mörder von Pater Alphonsus und viele andere wie sie wissen nicht, was sie tun."
Er fuhr fort: "Wir können nicht über echte Vergebung, Versöhnung und Frieden sprechen, ohne uns zuallererst für Gerechtigkeit und Fairness für alle einzusetzen."
"Eine Situation, in der gleiche Bürger aufgrund ihrer ethnischen, religiösen, politischen und sozialen Zugehörigkeit ungleich behandelt werden, verheißt nichts Gutes für den Frieden und das friedliche Zusammenleben."
Der 61-jährige Erzbischof sagte, dass die Priester im Land "in herausfordernden und sogar beängstigenden Zeiten leben."
"Wir Seelsorger n sind allen möglichen Härten ausgesetzt, aber nie verzweifelt. Wir sehen keinen Ausweg, aber verzweifeln nie. Wir werden verfolgt, aber nie abgeschnitten. Wir werden niedergeschlagen, haben aber immer noch etwas Leben in uns", kommentierte er.
"Wir tragen den Tod Jesu in unserem Körper mit uns, damit auch das Leben Jesu in unserem Körper sichtbar wird."
Er rief Nigerias Sicherheitskräfte auf, "aus ihrem Schlummer aufzuwachen" und "religiöse Fanatiker, Banditen, Entführer, Terroristen, AK-47-schwingende Hirten und Opportunisten zu verfolgen, die in jeder Hinsicht Kriminelle sind und unschuldige Nigerianer töten und verstümmeln, unabhängig von Religion, Ethnie und politischer Einstellung."
Aber er drückte auch seine Anerkennung für die Sicherheitsbeamten aus, die oft ihr Leben aufs Spiel setzen, um Nigerias Bürger zu verteidigen, und sagte, dass "ohne sie die Situation noch schlimmer gewesen wäre."
"Es gibt immer Raum für Verbesserungen. Unsere Sicherheitsbeamten müssen härter arbeiten, besonders im Bereich des Sammelns von Informationen, des Austauschs und der Überwachung", sagte er und forderte die Regierung auf, in das Sicherheitspersonal des Landes zu investieren.
"Die Regierung sollte unbedingt mehr in diesen Bereich investieren, indem sie sie angemessen ausrüstet und sich um ihre wesentlichen Bedürfnisse kümmert, um sie zu motivieren", sagte er und merkte an, dass die Bürger eine bessere Sicherheit benötigten, um die Infrastruktur des Landes zu nutzen.
"Der Schutz von Menschenleben und die Sicherheit von Eigentum sind für das Land heute mehr als alles andere von größter Bedeutung."
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