Vatikan verhindert Abstimmung der deutschen Bischöfe über Satzung für Synodalen Ausschuss

Synodaler Weg
Synodaler Weg / Maximilian von Lachner

Ein bedeutender Rückschlag für den Synodalen Weg: Die deutschen Bischöfe werden auf ihrer am Montag beginnenden Vollversammlung auf Wunsch des Vatikans nicht über einen Schritt hin zu einem bereits durch Rom verbotenen „Synodalen Rat“ abstimmen.

Der Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Matthias Kopp, bestätigte am Samstag, dass die Bischöfe eine Abstimmung über die Unterstützung eines Komitees zur Vorbereitung eines Synodalen Rates, eines gemischten Gremiums aus Laien und Bischöfen, das die Kirche in Deutschland leiten soll, von der Tagesordnung ihrer Vollversammlung vom 19. bis 22. Februar in Augsburg gestrichen haben.

Die Entscheidung fiel, nachdem die DBK am selben Tag einen Brief aus dem Vatikan erhalten hatte.

„In diesem Brief wird gebeten, dass die Vollversammlung – auch aufgrund von anstehenden Gesprächen zwischen Vertretern der Römischen Kurie und Vertretern der Deutschen Bischofskonferenz – nicht über die Satzung des Synodalen Ausschusses abstimmt“, sagte Kopp der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).

Der Brief wurde unterzeichnet von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, Kardinal Víctor Manuel Fernández, dem Präfekten des Dikasteriums für die Glaubenslehre, und Kardinal Robert Francis Prevost OSA, dem Präfekten des Dikasteriums für die Bischöfe.

Obwohl eine detaillierte Tagesordnung für die DBK-Vollversammlung der Öffentlichkeit nicht zur Verfügung stand, war allgemein erwartet worden, dass in Augsburg eine Abstimmung über die Genehmigung des Synodalen Ausschusses zur Vorbereitung des Synodalen Rates stattfinden würde.

Der neben der DBK zweite Träger des Synodalen Wegs, das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK), hatte bereits am 25. November 2023 die Satzung des Ausschusses gebilligt.

Die Absetzung der Abstimmung über den Synodalen Ausschuss stellt möglicherweise das erste Mal dar, dass der Druck des Vatikans die DBK dazu veranlasst hat, eine Priorität des Synodalen Wegs nicht voranzutreiben, seit die Änderungsbestrebungen im Jahr 2019 begonnen haben.

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Von allen Prioritäten des Synodalen Weges stand der Vatikan dem Synodalen Rat besonders kritisch gegenüber. Im Januar 2023 kritisierten die Leiter dreier vatikanischer Dikasterien in einem Schreiben an die DBK den vorgeschlagenen Rat als unvereinbar mit der katholischen Ekklesiologie. Sie betonten, weder die Bischöfe noch der Synodale Weg hätten die Befugnis, es einzusetzen.

Kürzlich schrieb Papst Franziskus einen privaten Brief an vier deutsche katholische Laien, in dem er mit Blick auf das Vorbereitungskomitee und nicht nur den Synodalen Rat erklärte: „Auch ich teile diese Sorge über die inzwischen zahlreichen konkreten Schritte, mit denen sich große Teile dieser Ortskirche immer weiter vom gemeinsamen Weg der Weltkirche zu entfernen drohen.“

Das Gremium, dem die 27 deutschen Bischöfe angehören, hielt seine erste Sitzung am 10. und 11. November ab, aber acht Bischöfe waren nicht anwesend. Vier davon lehnten den Synodalen Ausschuss rundweg ab.

Diese vier – Kardinal Rainer Maria Woelki von Köln, Bischof Stefan Oster SDB von Passau, Bischof Rudolf Voderholzer von Regensburg und Bischof Gregor Maria Hanke OSB von Eichstätt – hatten im Juni auch dafür gestimmt, die Finanzierung des Ausschusses aus einem gemeinsamen interdiözesanen Topf zu blockieren.

Wie in dem Schreiben des Vatikans angedeutet, wird erwartet, dass Vertreter der DBK und der römischen Kurie ihre Gespräche zum Synodalen Weg fortsetzen werden. Das erste Treffen fand im Juli in Rom statt, und auch die deutschen Bischöfe, die an der Weltsynode zur Synodalität im Oktober teilnahmen, trafen damals mit der vatikanischen Führung zusammen.

In einem Gespräch mit dem National Catholic Register – einer Publikation, die wie CNA Deutsch Teil von EWTN News ist – in der vergangenen Woche wollte Kopp nicht bestätigen, dass sich die DBK-Vertreter und der Vatikan im Januar getroffen haben, wie zuvor bekannt geworden war, teilte aber mit, dass weitere Treffen zwischen den beiden Parteien zu erwarten seien.

Übersetzt und redigiert aus dem Original von National Catholic Register, einer Publikation, die wie CNA Deutsch Teil von EWTN News ist.

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