"Medjugorje hat einen Platz in der Neuevangelisierung": Päpstlicher Sonderbeauftragter

Eine Statue der Muttergottes in Medjugorje und Erzbischof Henryk Hoser.
Wikipedia/Beemwej (CC BY-SA 3.0)/Bistum Warschau-Praga

In einer Pressekonferenz hat der Sonderbeauftragte des Heiligen Stuhles, Monsignore Henryk Hoser, erklärt, dass "Medjugorje bereits einen Platz in der Neuevangelisierung" habe.

Der kirchliche Würdenträger, der Erzbischof von Warschau-Praga in Polen ist, wurde als Sonderbeauftragter aus, wie es hieß, "rein pastoralen" Anliegen im Februar diesen Jahres nach Medjugorje gesandt.

In der Pressekonferenz die auf "Mary.TV" übertragen wurde, sprach der Erzbischof in französisch. Das Gespräch wurde in englisch und kroatisch übersetzt.

Monsignore Hoser sagte: "Ich glaube, dass Medjugorje bereits zur Neuevangelisierung gehört. Die Zahlen, die ich ihnen übermittelt habe, sind Zeugnis dafür. Die Dynamik der steigenden Pilgerzahlen zeigt, dass auch die Bedürfnisse wachsen."

Zu den Zahlen, auf die er sich bezieht, gehört auch jene der 610 Berufungen aus Ländern wie den Vereinigten Staaten, Italien und Deutschland, die ihren Ursprung in Medjugorje haben und jene der 2,5 Millionen Pilger, die nach seinen Angaben jährlich diesen Ort in Bosnien-Herzegowina besuchen.

"Eine weitere bedeutsame Sache ist das Exerzitienhaus Domus Pacis. Mehr als tausend Gruppen mit über 42.000 Teilnehmern haben es in den letzten Jahren besucht. Diese geistlichen Exerzitien verwandeln die Menschen innerlich", betonte der Bischof.

All das, sagte er, "zeigt die Intensität des christlichen Lebens in Medjugorje, die auf andere Orte angewandt werden kann."

Frage nach Erscheinungen

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Auf die Frage, ob er die Erscheinungen der allerseligsten Jungfrau in Medjugorje für echt halte oder nicht, antwortete der Erzbischof, dass es ihm nicht zustände, sich diesbezüglich zu äußern.

"Es ist nicht meine Aufgabe, darüber zu sprechen, ob die Erscheinungen authentisch sind oder nicht, denn die Kirche hat dies noch nicht definiert" erläuterte Monsignore Hoser. "Das fällt in den Arbeitsbereich von Kardinal Ruini". 

Der Erzbischof nahm Bezug auf die Untersuchungskommission, der Kardinal Camillo Ruini vorsteht und die aus Theologen unterschiedlicher Nationalität besteht. Diese wurden im März 2010 vom damaligen Papst Benedikt XVI. beauftragt, die angeblichen Marienerscheinungen von Medjugorje zu untersuchen.

Monsignore Hoser erklärte weiter, dass er "von den Erscheinungen spreche, weil sie hier so genannt werden" und kommentierte, dass auch er "auf die endgültige Entscheidung von Papst Franziskus und der Kommission warte."

"Leider kann ich nichts über das Material dieser Kommission sagen, da es noch nicht veröffentlicht wurde. Ich kann mit Kardinal Ruini sprechen, aber ich kann noch nichts sagen" wiederholte der Prälat.

Der Sonderbeauftragte teilte auch mit, dass er sich als Teil seiner Aufgabe mit den sogenannten Sehern getroffen habe, aber "nicht auf eine sehr teifgründige Weise, denn das kommt der lehramtlichen Kommssion zu, der Kardinal Ruini vorsteht."

"Hier gehen, laut Angaben der Seher, die Erscheinungen an die einzelnen Personen weiter und dies macht es schweirig, zu einer endgültigen Entscheidung zu gelangen" fügte er hinzu.

Der Erzbischof kommentierte ebenfalls eine Episode seines Besuches, als er mit einigen polnischen Gläubigen vor dem Bildnis der Gottesmutter auf dem Erscheinungsberg von Medjugorje gesprochen hatte.

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Der kirchliche Würdenträger sagte, dass er dies wirklich getan habe, verdeutlichte aber, dass er "die polnischen Pilger dort getroffen und mit ihnen über die Andacht zu Maria gesprochen habe. Es ist keine Gruppe, die ich anführe, wie einigen Medien behaupten."

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