Reaktionen auf Bischofsweihe in Oslo: Neuer Aufbruch für die Kirche in Skandinavien

Monsignore Georg Austen, Generalsekretär des Bonifatiuswerkes
Monsignore Georg Austen, Generalsekretär des Bonifatiuswerkes
EWTN News
Schwester Anna Mirijam Kaschner CPS, die Generalsekretärin der nordischen Bischofskonferenz
Schwester Anna Mirijam Kaschner CPS, die Generalsekretärin der nordischen Bischofskonferenz
EWTN News
Bischof Erik Varden, Bischof von Trondheim (Norwegen)
Bischof Erik Varden, Bischof von Trondheim (Norwegen)
EWTN News

Nach der Bischofsweihe von Fredrik Hansen durch Kardinal Pietro Parolin am Samstagmorgen haben die angereisten Gäste ihre Freude über den neuen Bischof zum Ausdruck gebracht. EWTN News sprach direkt nach der feierlichen Zeremonie unter anderem mit dem Generalsekretär des Bonifatiuswerkes, Msgr. Georg Austen, mit Schwester Anna Mirijam Kaschner CPS, der Generalsekretärin der Nordischen Bischofskonferenz, und mit Bischof Erik Varden OCSO (Bistum Trondheim).

Der Generalsekretär des Bonifatiuswerkes, Msgr. Georg Austen, hat die Bischofsweihe von Fredrik Hansen in Oslo als ein „sehr freudiges und geistliches Ereignis“ bezeichnet. „Für mich ist immer sehr bewegend, wenn sich der Weihekandidat auf den Boden legt, sich vor Gott verneigt und das Gebet erbittet mit all den Heiligen“, sagte Austen gegenüber EWTN News in einem Interview direkt nach der Weihe.

Austen war nach Norwegen gereist, um das Bonifatiuswerk zu vertreten, das im Rahmen der Nordeuropahilfe seit 1974 nicht nur die Katholische Kirche in Dänemark unterstützt. Dabei wurde festgelegt, das Gebiet der Nordischen Bischofskonferenz (Dänemark, Finnland, Island, Norwegen und Schweden) als Förderregion in die Satzung mitaufzunehmen. Seitdem hat das Bonifatiuswerk viele Projekte zur Restaurierung von Kirchen unterstützt, die Ortskirchen mit katechetischen Materialien versorgt und Priester beim Kauf von Wohnungen unterstützt.

Austen: Hoffnung trotz Minderheitensituation 

Der Generalsekretär des Hilfswerks sieht die größte Herausforderung für den neugeweihten Bischof darin, die unterschiedlichen Nationalitäten zu vereinen. „Wie können wir als Minderheitenkirche uns Gehör verschaffen in der Gesellschaft?“ Das sei eine der zentralen Fragen für den neuen Bischof, wie auch die Herausforderung, „die unterschiedlichen Mentalitäten, die unterschiedlichen Lebenserfahrungen und Sprachen zu vereinen“.

Den multikulturellen Mix der Kirche in den skandinavischen Ländern sieht Austen einerseits als „bereichernd“ an. Auf der anderen Seite sei es häufig schwierig, mit den „wenigen finanziellen Mitteln Ressourcen zu schaffen, auch im pastoralen Sinne, im räumlichen Sinne“. Wichtig sei es, die Menschen zu „beheimaten“ und ihrem Glauben „eine Gestalt zu geben in der Kirche, die dann auch über die Kirche hinausstrahlt und einladend ist“. Austen wörtlich: „Mir macht Hoffnung, dass wir hier merken, dass eine zahlenmäßige Minderheitensituation etwas ausstrahlen kann und eine junge, internationale Kirche erleben, die das ausstrahlt, was wir als Weltkirche sind.“

Erhalten Sie Top-Nachrichten von CNA Deutsch direkt via WhatsApp und Telegram.

Schluss mit der Suche nach katholischen Nachrichten – Hier kommen sie zu Ihnen.

Schwester Kaschner: „Das passt“

Schwester Anna Mirijam Kaschner CPS, die Generalsekretärin der Nordischen Bischofskonferenz, sagte gegenüber EWTN News, dass die Weihe des 45-jährigen Bischofs Fredrik Hansen auch einen „Generationenwechsel“ einläute, der ein Zeichen sei „für einen großen Aufbruch, der hier in den nordischen Ländern ansteht“. Die Ordensfrau weiter: „Wir brauchen Katechese und wir brauchen Neuevangelisierung. Und ich glaube, die letzten Bischofsweihen, die wir hatten, das sind Bischöfe, die genau dafür brennen.“

Mehr in Deutschland - Österreich - Schweiz

Sie sei „unendlich bewegt“ gewesen, als Fredrik Hansen während des Ritus auf dem Boden lag. „Dann die Stille beim Handauflegen, da merkt man einfach, da ist Heiliger Geist anwesend“, so Kaschner. Schmunzelnd erzählt sie, dass sie am Vorabend vor der Weihe den Weihekandidaten in der Kathedrale getroffen habe, als sie gerade den Rosenkranz betete. „Ich habe ihm nur gesagt, Fredrik, dieser Rosenkranz ist gerade für dich. Und dann hat er mich in den Arm genommen. Da habe ich gedacht: Ja, das passt!“

Bischof Erik Varden: „Zeitlose Herausforderung“

Auch der norwegische Amtsbruder aus Trondheim, Bischof Erik Varden OCSO, zeigte sich am EWTN-Mikrofon bewegt von der Feier. „In der ganzen Gemeinde hier herrscht Hochstimmung“, so Varden, „sogar die Sonne scheint, was in einem norwegischen Januar keine Selbstverständlichkeit ist“.

Auf die Frage, welchen Rat er dem Neubischof mitgeben würde, antwortete der Bischof von Trondheim: „Es ist ein Ratschlag des heiligen Benedikt aus der Benediktsregel: Verliere nie das Vertrauen in Gottes Barmherzigkeit.“ Sicher gebe es viel zu tun für Bischof Hansen, die größte Herausforderung sei jedoch „immer die gleiche“. „Sie ist zeitlos“, so Bischof Erik Varden, „und besteht darin, ein glaubwürdiges, christliches Leben zu führen“.